BriMel unterwegs
Premiere Musik-Duo „Green Basket“ bei „Open Stage“

- "Green Basket" mit Olaf Schönborn
- Foto: Johann-Peter Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Ludwigshafen. Die „Open Stage“, die die Melanchtonkirche (Maxstraße) zurzeit bietet, hatte am Abend des 23. September eine echte Premiere. Das erste Mal überhaupt stand die Musikerin Gabi Klinger mit ihrem musikalischen Kollegen Volker Galm auf einer öffentlichen Bühne. Unterstützt wurden die Beiden von einem Vollblut- und Profimusiker, nämlich Olaf Schönborn, dem Lebensgefährten von Gabi Klinger. Es war eine Veranstaltung von Kirche, Kultur und Lebensart bei freiem Eintritt. „Green Basket“ präsentierten deutsche Lieder mit vielen verschiedenen Instrumenten komprimiert als „Immergrün“. Es sind durchweg eigene Songs, nichts Gecovertes dabei, mal witzig, nachdenklich, skurril und tiefsinnig, akustisch und vielseitig arrangiert.
Noch vom Tag zuvor konnte man die Ausstellung von der Ludwigshafener Künstlerin Monika Kupper bewundern, deren Bilder an den Seitenwänden dieser wirklich schönen Kirche standen und hingen. Am 19. Juni 1949 wurde die Melanchtonkirche als Notkirche eingeweiht. Die zeltartige Konstruktion unterstreicht das Vorübergehende unseres Daseins. Und doch ist „Die Verborgene“ Melanchtonkirche mit ihrem dunklen Holz, den bunten Glasfenstern und dem immer wieder wechselnden Lichteinfall ein freundlicher Raum, dessen warme Atmosphäre Menschen in vielen Situationen schätzen. Momentan ist sie Treffpunkt für Kultur und Kreativität mit Lesungen, Musik, Kunst, Kabarett, Zauberei, Stand-up-Comedy und Tanz bis Ende September (Programm www.amlutherplatz.de)
Wie schön, wenn Freunde zur Premiere kommen! Die geben einem Halt und die Begrüßungszeremonie mit zahlreichen Umarmungen war in vollem Gange. Schon mächtig aufgeregt war Gabriele Klinger, ganz in Grün gekleidet, denn Grün ist die Hoffnung und sie hoffte, dass zu dieser Uraufführung alles klappte. Sie stand mit Gesang, Gitarre und Bass im Mittelpunkt, Volker Galm mit Gitarre, Bass, Trompete, Tuba und Percussion unterstützte sie musikalisch, so dass es ein Rundumpaket wurde. Olaf Schönborn trat nur ab und zu in musikalische Aktion und half bei der Tonregulierung. Für Getränke sorgten drei Damen vom Team „Am Lutherplatz“.
Religionspädagogin Bärbel Bähr-Kruljac hielt eine kurze Begrüßungsrede und betonte noch einmal, dass das Musik-Duo heute erstmals öffentlich auftrete. „Mein Name ist Hase“ war das Einstiegslied. Gabi Klinger erzählte zwischen den einzelnen Liedern immer ein wenig über die Hintergründe ihrer selbstgeschriebenen Lieder aus dem Alltag und überhaupt macht sie sich viele Gedanken, dass nicht immer alles so gut läuft im Leben. Beim nächsten Lied schnippte das Publikum mit dem Fingern im Takt, es war „Der lange Samstag“. Sie erinnerte sich an ein Buch, das sie von ihrem Opa geschenkt bekam, und da drin befand sich ein Zettel, über dessen Inhalt „Altes Lied“ über Fluch und Segen handelte.
Olaf Schönborn bereicherte nun das Duo und feuerte das Publikum an. Es ging weiter mit einem Lied über einen Menschen, dem es nicht so gut geht „Monsieur M“. Das letzte Lied vor der Pause mit Olaf Schönborn an der Gitarre – Surprise, man kennt ihn nur am Blasinstrument – handelte vom Traummann „Du bist mein Dream Lover“.
In der Pause bekam Gabi Klinger Feedback, dass sie deutlicher sprechen solle. So herrlich ehrlich ließ sie das Publikum wissen „Ich stamme aus Franken und die Franken können mich verstehen. Gruß in meine Heimat! Ich werde jetzt g‘scheit sprechen.“ Das nächste Lied „Ein Mensch“ handelte von einem menschlichen Schicksal und sie habe großen Respekt vor menschlichen Schicksalen. Ein Mensch hat Angst vor der Angst. Der Instrumentenwechsel hatte etwas von einem gordischen Knoten. „Liebe, Glück, Zufriedenheit“ und der „Flug auf den Mars“ folgten, bei dem Olaf Schönborn bei der Percussion aushalf, also vierhändige Percussion. Die Hommage an Folksongs am Lagerfeuer folgte mit dem Lied „Regenbogenmenschen“. Es wurde herumgewitzelt und ein dickes Lob an die beiden Newcomer ausgesprochen, die ihr erstes Mal gut gemeistert hatten. Sie wollen Nägel mit Köpfen machen und heute mit Schwingschleifer Olaf Schönborn, der den richtigen letzten Schliff gab. „Du bist das Beste was ich kenn“ und ein kleiner Saxofon-Einsatz von ihm folgte.
Dankeswort an Bärbel Bähr-Kruljac für die Möglichkeit, hier bei der „Open Stage“ mitmachen zu dürfen. Hinweis ihrerseits, wer noch alles hier auftreten wird. Olaf Schönborn freute sich, dass es solche experimentellen Veranstaltungen gibt und fortgesetzt werden soll. Zum Abschluss performten die Musiker noch eines von Gabis Lieblingsliedern „La Paloma“, bei dem es um einen Seemann geht.
Hinweis auf den 28. September, wo Gabi Klinger mit dem „Rainbow Gospel & Soul Connection Chor“ um 19 Uhr in der Friedenskirche dabei sein wird. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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