Nach mehr als 30 Jahren in der Kommunalpolitik: Bürgermeister Peter Degenhardt kündigt Rückzug an

- Bürgermeister Dr. Peter Degenhardt bei der Verleihung des Ehrenamtspreises der Verbandsgemeinde Landstuhl im Gemeindezentrum Mittelbrunn im Februar. Der 61-Jährige kündigte nun an, bei der Bürgermeisterwahl 2026 nicht mehr anzutreten.
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Über 30 Jahre prägte er die Politik in und um Landstuhl. Jetzt zieht Verbandsbürgermeister Dr. Peter Degenhardt eine klare Linie – und erklärt, warum für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Von Erik Stegner
Landstuhl. Eine Ära in der Westpfälzer Kommunalpolitik geht zu Ende: Landstuhls Bürgermeister Dr. Peter Degenhardt hat am heutigen Freitag erklärt, bei der Bürgermeisterwahl im Herbst 2026 nicht mehr anzutreten. Damit endet im Sommer 2027 – nach dann mehr als drei Jahrzehnten in verantwortlicher Position – seine aktive politische Laufbahn.
„Das ist wahrlich genug“, erklärte Degenhardt gegenüber unserer Zeitung. Nach vielen Jahren in leitender Verantwortung sei es aus seiner Sicht „Zeit für einen Generationswechsel“. Auch gesundheitliche Gründe hätten zu dieser Entscheidung beigetragen. „Ich möchte künftig etwas kürzertreten“, betonte der 61-Jährige.
Über drei Jahrzehnte für Landstuhl aktiv
Seit 2013 steht der promovierte Politikwissenschaftler an der Spitze der Verbandsgemeinde Landstuhl. Zuvor war der gebürtige Landstuhler bereits seit 1994 Beigeordneter der Stadt und ab 1997 Erster Beigeordneter der damaligen Verbandsgemeinde. Als 2019 die Fusion der Verbandsgemeinden vollzogen wurde, wählten ihn die Bürger zum ersten Bürgermeister der neu entstandenen Verwaltungseinheit.
CDU-Politiker mit markanter Handschrift
Auch parteipolitisch prägte Degenhardt die Region über Jahrzehnte: 16 Jahre lang stand er an der Spitze der Kreis-CDU, 23 Jahre führte er die CDU-Fraktion im Kreistag. Im Jahr 2020 übergab er den Fraktionsvorsitz „aus persönlichen Gründen“ an seinen Stellvertreter Marcus Klein, heute Landtagsabgeordneter. Auch das Amt des CDU-Kreisvorsitzenden hatte Klein bereits zuvor übernommen.
Dank an Wegbegleiter und Blick nach vorn
In seiner persönlichen Erklärung dankte Degenhardt allen, die ihn in den vergangenen Jahrzehnten unterstützt haben – von Beigeordneten und Verwaltungsmitarbeitern bis zu den Bürgermeistern der Ortsgemeinden. Sein besonderer Dank galt und gilt seiner Familie: Gemeinsam mit seiner Frau hat er eine 23-jährige Tochter. Bis zum Ende seiner Amtszeit am 30. Juni 2027 wolle er „mit vollem Engagement“ weiterarbeiten und eine geordnete Übergabe an seinen Nachfolger sicherstellen.

- Bürgermeister Dr. Peter Degenhardt hat nach mehr als drei Jahrzehnten in der Kommunalpolitik seinen Rückzug angekündigt.
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Privat ein Naturfreund
Abseits des politischen Lebens sucht Dr. Peter Degenhardt Ruhe in der Natur – beim Wandern, auf dem E-Bike oder bei einem Saunabesuch, wie er selbst sagt. Nach vielen Jahren an der Spitze will er künftig „mehr Zeit für Familie, Bewegung und Entschleunigung“ haben.
Mein Fazit zum Verlust des Politikers
Mit dem angekündigten Rückzug von Dr. Peter Degenhardt verliert die Region einen prägenden Kommunalpolitiker, der über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung Landstuhls und des Landkreises Kaiserslautern entscheidend mitgestaltet hat. Er war Verwaltungsmann mit klarer Linie, analytischer Denker und streitbarer Demokrat, der seine Standpunkte auch dann verteidigte, wenn sie unbequem waren.
Sein Abschied markiert einen spürbaren Einschnitt – nicht nur für die Verbandsgemeinde Landstuhl, sondern auch für die politische Landschaft der gesamten Westpfalz. Degenhardt hinterlässt ein gut bestelltes Feld, aber auch eine Lücke: die eines erfahrenen Kommunalstrategen, der Verwaltung und Politik stets als Dienst an der Gemeinschaft verstand.


Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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