Exkursion und Baumpflanzaktion: Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe

Bei der Exkursion der Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe gab es von den Privatwaldbetreuern Uwe Bischoff (vorne) und Daniel Büffel (links) wichtige Tipps zur Wiederaufforstung. Hier zeigen die beiden Förster verschiedene Schutzhüllen für die Setzlinge | Foto: Tim Altschuck
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  • Bei der Exkursion der Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe gab es von den Privatwaldbetreuern Uwe Bischoff (vorne) und Daniel Büffel (links) wichtige Tipps zur Wiederaufforstung. Hier zeigen die beiden Förster verschiedene Schutzhüllen für die Setzlinge
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Weselberg/Obernheim-Kirchenarnbach. Der Jahresausklang hatte es für die Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe noch einmal in sich. Denn zum einen fand die inzwischen traditionelle Exkursion statt, bei der sich Mitglieder und Interessierte Informationen rund um die Bewirtschaftung ihres Privatwalds einholen können. Zum anderen gingen die Vereinsmitglieder gemeinsam mit der Grundschule Obernheim-Kirchenarnbach ein weiteres Projekt an: Zusammen mit den Kindern wurde ein Schulwald gepflanzt. Am kommenden Samstag, 4. Februar, findet der alljährliche Neujahrsempfang der Forstbetriebsgemeinschaft statt.

Von Tim Altschuck

Traditionelle Exkursion zu aufgeforstetem Waldstück

Über der Sickinger Höhe steht der Morgennebel, richtiges Novemberwetter – grau, kalt und feucht. Das aber hält die Mitglieder der FBG Sickinger Höhe nicht ab, zur Exkursion zu starten. Vor Ort lassen sich die Fallbeispiele eben viel besser zeigen als in der trockenen Theorie. So ging es wieder einmal zu einem Waldstück des ersten Vorsitzenden Andreas Schmitt. Es liegt am Wahlenkopf, oberhalb des malerischen Schauertals. Dort machte der Verein schon einmal Station, denn hier konnte das gezeigt werden, was viele Waldbesitzer betrifft und ihnen Sorge bereitet: Andreas Schmitt hatte hier etwas mehr als ein Hektar Fichtenwald roden müssen. Durch Käferbefall waren sie allesamt abgestorben. Ein Jahr später hat er einen Teil der Mammutaufgabe, der Wiederaufforstung, schon erledigt.

Wald fit für die Zukunft machen

Gemeinsam mit den Privatwaldbetreuern des Forstamts Westrich, Uwe Bischoff und Daniel Büffel, erklärte Schmitt, welche Bäume sich für die Aufforstung eignen und wie diese abläuft. Dabei führten Bischoff und Büffel auch verschiedene Varianten von Bissschutzhüllen vor und zeigten die richtigen Pflanzwerkzeuge und -Techniken.

Die richtige Pflanztechnik

Auf der Freifläche von Andreas Schmitt wurde also gezeigt, welche klimaresistenten Bäume sich aktuell am besten eignen, zum Beispiel Weißtanne, Rotbuche, Traubeiche, Roteiche, Douglasie und einige mehr. Vor allem gilt es aber auch darauf zu achten, wie man diese richtig in den Boden setzt. Dazu führte Büffel verschiedene Werkzeuge vor: Hohlspaten, Rhodener Pflanzhaue oder Göttinger Fahrradlenker. Das sind alles Hacken oder Spaten, mit denen es sich im Waldboden besser arbeiten lässt. „Bei der Pflanzung ist vor allem eines ganz wichtig: Das Loch muss tief genug sein, sodass man die Wurzel des Setzlings gerade einsetzen kann und nicht regelrecht hineinstopfen muss“, erklärt Daniel Büffel. Vorher aber müsse man genau überlegen, welche Baumarten man überhaupt verwendet, ergänzt Bischoff: „Wo ist am meisten Licht, wo mehr Feuchtigkeit, wie sieht es auf angrenzenden Waldflächen aus? Diese Fragen muss man sich stellen und dabei helfen wir auch.“ Wichtig sei es, blockweise (schachbrettartig) zu pflanzen, um innerartliche Konkurrenz zu schaffen und so den Wuchs zu fördern. Außerdem sollten auch dienende und schattentolerante Baumarten dazu gemischt werden. Durch diese Mischungen auf der Fläche könne man etwas mehr garantieren, dass die Baumarten überstehen. „Und ganz wichtig: Markiert euch die Stelle mit einem Bambusstock oder ähnlichem, damit ihr den Baum wieder findet“, erklärte Andreas Schmitt schmunzelnd. Denn gerade am Anfang müsse man öfter zum Mähen in die Fläche. Schnell sei dann mal ein Setzling mit abgemäht.

Schutz der Setzlinge wichtig

„Der richtige Schutz für den Baum ist ein wichtiger Faktor für das Wachstum“, sagen die drei Experten. Zum einen gebe es die runden Tubex-Pflanzhüllen. Baumschutz-Gitterhülle, Wuchshülle faltbar oder als Röhre, Metallgitter oder Schutzmanschette bieten solche Möglichkeiten, oder eben auch ein Zaun.

Baumpflanzaktion mit der Grundschule Obernheim-Kirchenarnbach

Auf einem Grundstück nahe der Kirche in Obernheim-Kirchenarnbach entsteht ein Wald. Dafür haben die Grundschüler zusammen mit der Forstbetriebsgemeinschaft vor kurzem gesorgt. An einem regnerischen Novembermorgen ging es gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern und dem Privatwaldbetreuer Uwe Bischoff hinaus auf die Fläche. Gleich zu Beginn weiteten sich die Augen der Kinder, als sie einen Mammutbaum pflanzten. Kaum zu glauben, was aus diesem kleinen Setzling wachsen kann!

Für die Gemeinschaft

Den Wald nahbar machen und Respekt für die Natur schaffen, das ist ein wichtiges Ziel für den Verein – egal ob bei Erwachsenen oder eben auch bei Kindern. Denn auch mit der Weselberger Grundschule führt der Verein so einige Projekte durch, wie zum Beispiel Baumpflanzaktionen oder den Bau eines Insektenturms.

Planung ist alles

Ohne gute Vorbereitung geht’s nicht. So hatte sich der zweite Vorsitzende, Michael Müller um einen Plan für die Pflanzung und die Setzlinge gekümmert. Trotz des einsetzenden Regens gingen die Kinder begeistert und voller Tatendrang zur Sache. Arbeit nach Plan war besonders wichtig, damit das „grüne Klassenzimmer“, das Michael Müller geplant hatte, auch richtig entstehen konnte. So wurden Stöcke in den Boden gesteckt, Schnüre gezogen und genau beachtet, wo welche Baum- oder Strauchart hinkommt. Unten, also an den künftigen Waldrand wurden Sträucher gepflanzt, zum Beispiel Pfaffenhütchen, Wildrose oder Wildbirne. Nach oben hin wurden heimische Baumarten wie Stiel- und Traubeneiche, Rotbuche, Roteiche, Weißtanne, Birke, Kiefer, Douglasie und auch Fichte gepflanzt, um in einigen Jahren einen Vergleich zu haben.

Derweil erklärte Förster Uwe Bischoff den Kindern, wie die Bäume wachsen und wie groß die einmal werden können, die sie hier gepflanzt haben.

Neujahrsempfang am 4. Februar

Für Samstag, 4. Februar, ab 14 Uhr, lädt die Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe zum Neujahrsempfang im „Gasthaus Neumayer ‚Lenche‘“ in Weselberg ein. Dort wird ein mobiles Sägewerk vorgeführt und es gibt einen Vortrag der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Pfalz zum Thema „Wie finde ich meinen Wald?“. Des Weiteren stellt sich ein Forstunternehmen vor und bei einer Verlosung gibt es eine vom Verein gebaute Holzbank zu gewinnen. Natürlich gibt es auch wieder einen kleinen Imbiss.

Bänke werden übergeben

Weitere Informationen:
Weitere Informationen und Ansprechpartner gibt es auf der Webseite der Forstbetriebsgemeinschaft Sickinger Höhe unter www.fbg-sickinger-hoehe.de. Dort wird auch der Infozettel von Privatwaldbetreuer Uwe Bischoff eingestellt. Darin stehen Informationen zum Thema Wiederaufforstung, Förderung, klimaresistenten Baumarten und wo man diese bekommt.

Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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