Landauer Festungsleitsystem erweitert:
Neue Stelen für die „Route Vauban“

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Hans-Dieter Hirschfeld, Vorsitzender des Festungsbauvereins, und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (v.l.n.r.) an der neuen Stele des Festungsrundwegs „Route Vauban“ in der Schleusenstraße.  Foto: stp
  • Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Hans-Dieter Hirschfeld, Vorsitzender des Festungsbauvereins, und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (v.l.n.r.) an der neuen Stele des Festungsrundwegs „Route Vauban“ in der Schleusenstraße. Foto: stp
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Landau. Sie ist das größte Flächendenkmal in Rheinland-Pfalz: Die Landauer Festung. Um die im Stadtgebiet verteilten Festungsreste für Einheimische sowie für Touristinnen und Touristen erlebbar zu machen, wurde im Jahr 2016 das Festungsleitsystem „Route Vauban“ eingerichtet. Es verbindet auf einer Gesamtlänge von ca. 7,5 Kilometern die einzelnen noch erhaltenen Bauwerke der Vaubanschen Festung und informiert an jeder Station über deren Geschichte und frühere Funktion. Auch die ehemalige Auslassschleuse 71 in der Schleusenstraße und die Lunette 41 im Savoyenpark gehören ab sofort zum Festungsleitsystem.
Die neue Stelen ergänzen die Standorte Rathausplatz, Deutsches Tor, Französisches Tor, Schleuse Ostbahnstraße, Ostseite Fort und Westseite Fort. Wie die übrigen Stelen auch wurden sie vom städtischen Archiv und Museum, dem Festungsbauverein und dem Landauer Büro „klugegestaltung“ gestaltet. Eine Seite ist bei allen Stelen gleich: Hier finden sich unter anderem ein aktueller Stadtplan, in den die Umrisse der früheren Festung eingezeichnet wurden, eine Biographie des Festungsbaumeisters Vauban und eine kurze Landauer Chronik. Auf der Rückseite wird die jeweilige Station, in diesem Fall die Auslassschleuse 71 und die Lunette 41, unter anderem mit historischen Bildaufnahmen, Skizzen und Erklärtexten näher beschrieben.

Die Auslassschleuse 71 war in den Hauptwall der Festung eingebaut und sollte das Eindringen von Wasser bei Stauung der Queich verhindern. Denn: „Ohne Wasser der Queich keine Festung Landau“, wie es auf der Informationstafel zu lesen steht. Bei Angriffen wurde der Fluss gestaut, um die Flutungsflächen im Westen, Norden und Osten der Festung unter Wasser zu setzen. Das Anlegen von Angriffsgräben wurde durch diese „Wasserverteidigung“ unmöglich.
Schnell wurde jedoch deutlich, dass an der Südfront der Festung, wo es keine Wasserverteidigungsanlagen gab, Verstärkungen vorgenommen werden mussten. So entstand ab 1710 ein Lunettengürtel vom heutigen Schillerpark über die Südstadt bis hin zum Güterbahnhof – darunter die Lunette 41 im Savoyenpark, die zunächst als Erdwerk errichtet und später versteinert wurde. Sie ist dem Französischen Tor vorgelagert, dessen Verteidigung sie übernahm. Seit 2013 hat es sich der Festungsbauverein zum Ziel gesetzt, die verbliebenen Mauern und Teile des Turms der Lunette 41 freizulegen und zu rekonstruieren. Dadurch können die unterirdischen Gänge des Festungswerks besichtigt werden, was regelmäßig bei vom Verein geleiteten Führungen geschieht.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron begrüßen die Erweiterung des Festungsrundwegs. Der OB hat das Aufstellen der zusätzlichen Stelen mit einer Spende in Höhe von 4.000 Euro aus Mitteln der Sparkassenstiftung unterstützt. „Die Festung als größtes Flächendenkmal im Land ist ein touristisches Pfund, mit dem mit Stadt Landau wuchern kann“, ist Hirsch überzeugt. „Die jüngsten Entwicklungen auf dem Baufeld 33 in der Paul-von-Denis-Straße zeigen, dass sich Stadtentwicklung und Schutz der Festung nicht gegenseitig ausschließen, sondern Hand in Hand gehen können. Die «Route Vauban» als Festungsrundweg trägt zudem dazu bei, dass die Landauerinnen und Landauer sowie die Gäste unserer Stadt die noch sichtbaren Bauwerke der Festung nachhaltig erleben können.“

„Mit der «Route Vauban» verfügt Landau über einen attraktiven Themenrundgang, der die Festung im Stadtbild präsent macht“, bekräftigt Bürgermeister Dr. Ingenthron. „Wer sich für die Festungsgeschichte interessiert, kann entweder den kompletten Rundweg abschreiten oder sich einzelne Stationen «herauspicken» und die Historie der Festung so auf eigene Faust entdecken. Die Geschichte der Festung wird zudem auch den Schwerpunkt der neuen Präsentation im Museum für Stadtgeschichte bilden, die ab Spätherbst zu sehen sein wird“, so Dr. Ingenthron.
Während die Stele an der Schleusenstraße bereits ihren Dienst versieht, werden die Texttafeln an der Lunette 41 im Savoyenpark in Kürze angebracht.
Begleitend zur „Route Vauban“ hat die Stadt gemeinsam mit dem Festungsbauverein und dem Büro „klugegestaltung“ auch einen Faltplan entworfen, der Festungsgrundriss und Stadtplan vereint, nennenswerte Festungsreste im Stadtgebiet vorstellt und geschichtliche Informationen bereithält. Dieser ist unter anderem im Büro für Tourismus und im Bürgerbüro kostenlos erhältlich. stp

Autor:

Thomas Klein

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