Benachteiligte Schulkinder stärken
Lernpate werden in Landau

Für Schulkinder mit besonderem Betreuungsbedarf sind ehrenamtliche Lernpaten eine wichtige Stütze | Foto: Katerina Holmes/Pexels
  • Für Schulkinder mit besonderem Betreuungsbedarf sind ehrenamtliche Lernpaten eine wichtige Stütze
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Landau. Seit Januar 2021 unterstützt der Kinderschutzbund Landau-SÜW Schulkinder durch das Lernpatenprojekt „keiner darf verloren gehen“. Aktuell werden wieder Ehrenamtliche gesucht, die Kinder begleiten und nach Bedarf auf schulischer, emotionaler und sozialer Ebene fördern.
Kinder, die vorübergehend oder längerfristig von Zuhause nicht die notwendige Unterstützung bekommen oder darüber hinaus Hilfe benötigen, um in der Schule erfolgreich zu sein, brauchen besondere Aufmerksamkeit. Schulkinder, vorrangig an Grundschulen, gezielt zu stärken, ist Aufgabe des ehrenamtlich gestützten und an 120 rheinland-pfälzischen Schulen durchgeführten Lernpatenprojekts.

Qualifizierung zum ehrenamtlichen Lernpaten

Der Kinderschutzbund Landau-SÜW e.V. bildet in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Germersheim in Kürze wieder neue Gruppen ehrenamtlicher Lernpaten an den Standorten Germersheim und Landau aus. Die nächste Qualifizierung in Landau beginnt am Mittwoch, 22. Juni. Hier finden die Termine am 22. und 29. Juni sowie am 6. und 13. Juli je von 18.30 bis 21.30 Uhr unter Berücksichtigung des pandemischen Geschehens in Präsenz oder online statt. Die Samstage 25. Juni und 9. Juli jeweils von 9 bis 16 Uhr werden im Kinderhaus BLAUER ELEFANT, Nordring 31, in Landau in Präsenz gestaltet.
Inhaltliche Themen der 30-stündigen Schulung sind unter anderem die Rolle der Lernpaten, Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Motivation, Lernen und Kindeswohlgefährdung. Auch während ihres praktischen Einsatzes werden die Engagierten regelmäßig gecoacht und sind jederzeit eng an die Schule und die Lernpatenmentorin angebunden. Nach Abschluss ihrer Ausbildung übernehmen die Ehrenamtlichen für ein bis zwei Stunden in der Woche die Lernpatenschaft für ein von den Lehrkräften ausgewähltes Kind. Die Betreuung erfolgt in aller Regel an der Schule, meist parallel zum Unterricht außerhalb des Klassenraums oder während der Nachmittagsbetreuung. Wichtig ist ein kontinuierlicher und verlässlicher Kontakt zum Patenkind, möglichst für mindestens ein Schuljahr.

Beziehung zum Kind soll Kind stärken

„Im Fokus der Patenschaft steht die Beziehungsgestaltung zum Kind, sprich, das Signal „ich bin für dich da, du bist mir wichtig, du bist ok so wie du bist“. Durch die persönliche Zuwendung und Wertschätzung sowie den zum Teil spielerischen Umgang mit dem Lernstoff entwickeln die Kinder mehr Spaß und Motivation am Lernen, gewinnen Vertrauen in ihre Fähigkeiten und können ihre sozialen Fähigkeiten erweitern. Unterstützt werden Kinder, bei denen kurz- oder längerfristig persönliche, familiäre, soziale oder gesellschaftlich bedingte Risikofaktoren vorliegen, wie etwa ein negatives Selbstbild, die Trennung der Eltern, Krankheit oder Verlust einer wichtigen Bezugsperson, Flucht- oder Migrationshintergrund, Armut und Ausgrenzung“, gibt Diplom-Psychologin Vanessa Lang, die Projektkoordinatorin, bekannt.
Wie nachhaltig die Unterstützung der Patenkinder wirkt, belegen die Ergebnisse einer Befragung, die im Jahr 2010 an projektteilnehmenden Grundschulen in Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde. Demnach gelingt es den Lernpaten, die Bildungschancen von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf zu erhöhen. Die Förderung führt zu einer höheren Motivation. Die Kinder sind konzentrierter und besser in die Klasse integriert. Sie stärken ihre emotionalen und sozialen Fähigkeiten, verbessern ihre Schulnoten sowie – im Falle eines Migrationshintergrunds – ihre deutsche Sprachkompetenz.
Das Projekt „keiner darf verloren gehen“, das 2007 von der Bürgerstiftung Pfalz initiiert wurde, besteht inzwischen aus mehreren Trägern, die derzeit etwa 540 Kinder betreuen. Neben ihrer Freude beim Einsatz für die Kinder erwerben die Lernpaten im Zuge ihres Engagements praktische Erfahrungen bei der Vermittlung von Lerninhalten oder interkulturelle Kompetenzen.

Wer hat Interesse?

Interessenten können sich per E-Mail unter lernpaten@blauer-elefant-landau.de für ein Vorgespräch melden. Voraussetzung für die Tätigkeit ist die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Das Lernpatenprojekt wird vom Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. ps

Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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