Zeitzeugin berichtet an der Schule von ihrer DDR-Vergangenheit

- Schülerinnen und Schüler bedanken sich bei Manuela Polaszczyk
- Foto: BBS Kusel
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Kusel. Einen eindrucksvollen und bewegenden Einblick in das Leben unter der DDR-Diktatur bekamen einige Schülerinnen und Schüler der BBS Kusel bei einem besonderen Zeitzeugengespräch mit Manuela Polaszczyk. Sie schilderte eindrucksvoll ihren gescheiterten Fluchtversuch durch die Ostsee – ein Versuch, einem Leben in Unfreiheit zu entkommen.
Nach ihrer Festnahme wurde Polaszczyk im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert. Erst Jahre später erfuhr sie, dass für sie bereits im Alter von zehn Jahren eine Stasi-Akte angelegt worden war – ein bedrückendes Beispiel für die umfassende Überwachung durch den DDR-Staat. Besonders erschütternd war auch die Erkenntnis, dass ihr eigener Vater inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi gewesen war.
Trotz gesundheitlicher Beschwerden engagiert sich Manuela Polaszczyk weiterhin aktiv in der Aufklärungsarbeit. Es ist ihr ein persönliches Anliegen, gegen das Vergessen des DDR-Unrechts zu kämpfen und junge Menschen für die Bedeutung von Freiheit und Demokratie zu sensibilisieren.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich tief beeindruckt und hörten aufmerksam zu. In der anschließenden Fragerunde stellten sie viele interessierte Nachfragen und diskutierten engagiert über das Gehörte. Betreut wurde die Veranstaltung von Sozialkundelehrer David Hoffmann, der das Zeitzeugengespräch im Rahmen des Unterrichts organisiert hatte.
Zum Abschluss bedankten sich die Schülerinnen und Schüler herzlich bei Manuela Polaszczyk – mit einem bunten Blumenstrauß und einem selbst verfassten Dankschreiben würdigten sie ihren Mut und ihr Engagement.
„Freiheit ist nicht selbstverständlich“, betonte Polaszczyk eindringlich zum Abschluss. „Gebt sie nicht leichtfertig auf!“ Ein Satz, der bei vielen nachwirken dürfte. red
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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