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In Kuseler Stadtkirche „Die Vertreibung aus dem Paradies“

Judith Boy Artista elegant auf dem Laufsteg in der Kirche | Foto: Brigitte Melder
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  • Judith Boy Artista elegant auf dem Laufsteg in der Kirche
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Kusel. Am Abend des 9. Juli stand eine ganz besondere Werksschau mit Liveperformance von Judith Boy in der Kuseler Stadtkirche auf dem Programm. Es war die Auftaktveranstaltung, denn die Ausstellung in der Kirche wird 4 Wochen lang zugänglich sein. Eingeladen wurde ich von der bekannten Künstlerin Judith Boy.

Portrait: Die ursprüngliche Modedesignerin arbeitet als freischaffende, dynamische Malerin und Transformerin von Objekten, arrangiert Installationen und tritt als Performance-Künstlerin auf. Ihre künstlerischen Projekte führten sie neben Freiburg, Venedig, Wien, Berlin und anderen europäischen Metropolen vor allem nach Palermo. Neben Körborn lebt und arbeitet Judith Boy in Sizilien, wo eine Vielzahl ihrer Kunstwerke ihren Ursprung haben. Seit 2020 ist sie auch Mitglied im Presbyterium Kusel. Weitere Infos unter www.kunstportal-pfalz.de

In ihrer Einladung beschreibt Judith Boy dieses Event folgendermaßen: „Mit einer Präsentation von leichten, üppig oder minimalistisch bemalten, vor allem losen Leinwänden, Stoffbahnen, Schlangenhaut und Vliesen, integriere ich aktuelle Themen unserer Zeit des Wechsels mit biblischen Texten, die darauf hindeuten, dass wir es sind, die uns selbst aus dem täglich existierenden Paradies vertreiben. Momente wie Respekt gegenüber Mitmenschen und Natur, der Gedanke der Nachhaltigkeit, das Wiederbeleben der Sinne, der Liebe in der Zeit der Egomanie, der selbsternannten Ikonen und der dramatischen Zeitgeschehnisse. All das ist eingearbeitet in meine leichten und mystisch zarten, ausdrucksvollen Malereien auf – oft - Up-Cycling-Materialien (wiederverwertete Produkte). Ergänzt wird die Ausstellung mit Objekten, kleinen Skulpturen, tragbarem Kopf- und Halsschmuck. Die Werke spiegeln den Zauber unserer täglichen Paradiesgärten, gearbeitet aus transformiertem Material von Verpackungen, aber auch natürlichen Ursprungs. Wundervollste korallenrote Fischernetze von sizilianischen Stränden werden mit Lyrik und bekannten Redewendungen geschmückt.“

Die Kirche war an diesem Abend ziemlich gut besucht. Auch hier galten die Corona-Vorsichtsmaßnahmen wie Maske und Kontaktdatenerfassung am Eingang. Ein Laufsteg führte mitten durch den Kirchgang, auf dem die Künstlerin ihre selbst designten Kleidungsstücke im Einklang mit der Musik – entweder zu den Down-Beat-Klängen des DJ ZARYNO oder zu den wundervollen Orgeldarbietungen – zeigte. Begrüßt wurde das Publikum mit herzlichen Worten durch Dekan Lars Stetzenbach, der nach jeder Performance das Wort ergriff und über das Thema des Abends „Die Vertreibung aus dem Paradies“ ein wenig philosophierte: „Wohin soll es gehen mit uns? Weiter weg vom Paradies oder näher dran?“. Zum Auftakt spielte der Organist von Genesis „Don’t think twice“.

Judith Boys trug bei jeder Performance wallende Kleidung aus leicht fallendem Stoff, manchmal zart durchscheinend, vorwiegend mit runden Eyecatchern, aber immer mit Kopfbedeckung und Accessoires, die sie im Takt schwingend in Szene setzte. Die Musik war ausgewählt zwischen düster dramatisch, atmosphärisch dicht bis hin zu stampfenden Bässen so wie auch das Leben aus Gegensätzen besteht. Dekan Stetzenbach ließ die letzten Jahre dazwischen Revue passieren bis zum Jahr 2020, in dem die Welt auf den Kopf gestellt wurde, eine unsichtbare Bedrohung auf uns zukam – „Willkommen in der neuen Realität!“. Ein unheilvolles düsteres Orgelspiel begann. „Das Paradies – entdecken wir es neu?“ Nach einer Stunde nahte das Ende, aber nicht das Ende der Welt, sondern nur der Vorstellung. Der Dekan und die Künstlerin bedankten sich für den Besuch und das Interesse an diesem Event. Judith Boy stand anschließend noch Rede und Antwort für die interessierten Besucher zu ihren Arbeiten und war natürlich auch für ein Selfie bereit.

Damit Sie sich selbst ein Bild machen, habe ich sämtliche Auftritte und die Ausstellung fotografisch festgehalten. Schauen Sie doch einmal vorbei, wenn Sie in der Nähe von Kusel sind! Die Objekte der Performance sind zum Teil in der Kirche zum Anschauen und die restlichen Unikate kann man bei ihr unter ihrer Homepage anfragen. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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