Interviews zu Auswirkungen der Corona-Krise auf den Geschäftsbetrieb
Endlich wieder Kundenkontakt vor Ort

Markus Voborsky (rechts im Bild). Foto: Horst Cloß
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  • Markus Voborsky (rechts im Bild). Foto: Horst Cloß
  • hochgeladen von Anja Stemler

Kusel. Fast vier Wochen dauert jetzt die „Lockdown-Phase“ im Verlauf der Corona-Krise. Für Geschäfte und Einrichtungen in der Region bedeutete dies nicht nur eine Einschränkung, sondern auch ein teilweise existenzbedrohender Verlust. Die Redaktion vom WOCHENBLATT möchte wissen, wie Sie bislang mit der Situation umgegangen sind.
Gesprächspartner Markus Voborsky, Salon Voborsky:
Sie mussten ja aufgrund der Gesetzeslage ihr Geschäft schließen. War deshalb der gesamte Geschäftsverlauf auf Null?
Wir haben unsere Kunde aufgerufen, uns in der Schließung durch Kauf von Gutscheinen und Produkte zu unterstützen. Auch boten wir unseren Kundinnen eine Farbmischung für die grauen Haare , für Zuhause, an. Der Friseursalon war ja ab 22. März geschlossen, also Null Dienstleistungsumsatz.
Haben Sie Alternativ-Möglichkeiten, eventuell ein zweites Geschäftsmodell, aufbauen können?
Wir betreiben noch eine Zweithaar Praxis für Perücken bei krankheitsbedingtem Haarverlust ( z.B. Chemotherapie ).
Da jeder Kunde mit Rezept kommt – durften wir das weiter ausüben.
Die Hygienestandards sind dort seit eh und jeh genauso vorgeschrieben wie ab jetzt in den Friseursalons.
Wie waren die Reaktionen der Kunden auf die Schließung?
Für meine Frau und mich einfach überwältigend. Soviel Anteilnahme – mutmachende Anrufe und Mails. Uns kamen oft Tränen der Rührung vom Feedback unserer Kunden. Und was für eine tatkräftige Unterstützung : Über 120 Gutscheine wurden geordert , viele Produkte nach dem Motto – hab noch Shampoo kaufe aber noch eins, um meinen Friseur zu unterstützen, wurden bestellt und etliche „ Corona –Notfall-Ansatz-Kit„s „ für die Haarfarbe zu Hause.
Wie haben Ihre Mitarbeiter*innen darauf reagiert?
Haben es mit Respekt angenommen und das Beste daraus gemacht. Durch eine Whats-App Gruppe fand in der ganzen Zeit ein reger Austausch statt.
Und sie sehnten den Tag der Wiedereröffnung herbei- endlich wieder Haare schneiden.
Haben die lokalen Behörden sich kooperativ gezeigt und haben Sie unterstützt?
Der Vorteil unserer Kleinstadt – Jeder kennt Jeden .
Von allen Behörden, die wir in dieser Zeit kontaktiert haben, war die Zusammenarbeit perfekt. Ein besonderes Lob an die Kreisverwaltung mit dem Wirtschaftsbüro und an Christian Dingert mit seinem Team sowie die Teams vom Ordnungsamt – hervorragende Arbeit besonders im Vorfeld der Wiederöffnung.
Haben Sie auch negative Erfahrungen mit Behörden gemacht?
Habe nach der Schließung versucht Mietminderungen o.ä. zu erhalten, unter anderem auch bei der Stadt Kusel. Dort habe ich für meine Mitarbeiter Parkplätze angemietet und bat in einer Mail an den Stadtbürgermeister um Mietminderung, Mietminderung da ja in der Zeit der Schließung
die Parkplätze logischerweise nicht belegt werden --- bis heute keine Antwort.
Gesprächspartner Friedrich Beck, Stadtwerke Kusel:
Welche Anfragen haben Sie seitens Ihrer Kunden erhalten?
Wir haben dem Gesetzgeber vorgegriffen und sind bereits vor dem Bekanntwerden des Zahlungsmoratorium auf alle Unternehmen, insbesondere die IG Kusel Mitglieder zugegangen. Wir haben ihnen angeboten den monatlichen Abschlag herabzusetzen. Ganz im Sinne des Slogans „Gemeinsam für Kusel“. Dies wurde auch von einigen Gewerbebetrieben dankend angenommen. Natürlich haben sich aber auch Privathaushalte mit diesem Anliegen gemeldet. Auch deren Wünsche sind wir unbürokratisch nachgekommen. Insgesamt helfen wir so aktuell knapp 40 Kunden die schwere Zeit finanziellen zu überstehen.
Mussten Sie personell darauf reagieren?
Auch hier haben wir bereits ganz zu Anfang der Corona Krise vorausschauend gehandelt und frühzeitig einen Drei-Stufen-Plan entwickelt. Dieser Plan sieht unter anderem Homeoffice, die Aufteilung in Teams, räumliche Trennungen und entsprechende Hygienemaßnahmen vor. Zeitweise war das Kundencenter für Kunden geschlossen und einige Monteure waren abrufbereit zu Hause stationiert. Mittlerweile arbeiten wir wieder in voller Besetzung. Natürlich immer mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen.
Gab es Schwierigkeiten, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen: Abstandsregelung in der Praxis, Mitarbeitereinteilung z.B. in Fahrzeugen?
Alle Mitarbeiter haben voll hinter den Vorkehrungen gestanden. Auch im wieder geöffneten Kundencenter sehen wir, dass sich alle Kunden mit großem Verständnis an die getroffenen Hygienemaßnahmen halten. Daher gibt es zur Zeit keine Probleme.
. War bei Ihnen Kurzarbeit überhaupt ein Thema?
Als Versorger mit Strom, Gas und Wasser gehören wir zur sogenannten kritischen Infrastruktur. Da ist es nicht einfach mal eben so den Betrieb runter zur fahren. Die Versorgung und die Bereitschaft muss im Sinne aller Bürger stets aufrechterhalten werden. Daher war das nie eine Überlegung.
Wie halten Sie es mit der Rechnungsstellung und Forderungen gegenüber säumigen Zahlern bei Strom und Gas?
Aktuell sehen wir von Sperrungen ab. Zum einen wegen des Kundenkontaktes, zum anderen um alle, die derzeit zuhause bleiben müssen, weiter Energie zur Verfügung zu stellen. Der Gesetzgeber räumt uns, unter bestimmten Umständen, schon noch ein Recht zur Sperrung ein. Aber gerade in solchen Zeiten zeigt sich mal wieder wie wichtig es ist regional zu kaufen. Anders als bei vielen großen Energielieferanten hat der Kunde bei uns noch ein Gesicht und ist nicht nur eine Nummer. Das kommt jetzt einigen zugute. (hc)

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Markus Voborsky (rechts im Bild). Foto: Horst Cloß
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Autor:
Horst Cloß aus Kusel-Altenglan
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