eGovernment in Deutschland
Papier schlägt Digitalisierung

Zum Jobcenter durch das Internet

Wenn Sie ein Problem bei der Familienkasse oder dem Jobcenter lösen müssen, gehen Sie zu einer Behörde oder erledigen Sie alles über das Internet? Wenn die erste Option ausgewählt wird, leben Sie höchstwahrscheinlich in Deutschland. Hier zieht es mehr als die Hälfte der Menschen administrative Dienstleistungen persönlich in Anspruch zu nehmen vor.

Wenn es um finanzielle Unterstützung bei Arbeitslosigkeit, für Ausbildung oder für Kinder geht, dann ist der Anteil der Bürger, die Blickkontakt haben möchten, noch größer. Alle zwei von drei Menschen im Land werden in diesen Angelegenheiten Schlange stehen, aber dem World Wide Web nicht vertrauen.

In Österreich oder der Schweiz genießen die meisten Bürger die Vorteile der digitalen Zivilisation in Form von Verwaltungsportalen und möchten keine Zeit und Mühe mit dem Gang zu verschiedenen Diensten verschwenden.

Das belegen die am 12. Oktober veröffentlichten Ergebnisse der Studie
»eGovernment Monitor 2022«. Die Online-Umfrage wurde von April bis Mai 2022 in drei Ländern unter Internetnutzern über 16 Jahren durchgeführt. 
Einer der Gründe für die geringe Online-Aktivität ist laut den Forschern der Mangel an Informationen. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sich der Möglichkeit, über die Website finanzielle Unterstützung zu beantragen, nicht bewusst waren.

Tote Hose

Generell gab es keinen Boom bei der Nutzung verschiedener E-Government-Anwendungen. 54 % der Befragten sagten, sie in den letzten 12 Monaten eine Art eGovernment-Funktion genutzt haben. Das Wachstum betrug lediglich 2 Prozentpunkte.

Unter den Bundesländern variiert diese Zahl zwischen 47 und 64 Prozent. Führer bei der Förderung digitaler Dienste ist Schleswig-Holstein, wo der Anstieg der Nutzung von Online-Diensten für das Jahr 9 Prozentpunkte betrug. Das Bundesland ist den Spitzenreitern des digitalen Wettlaufs nahe gekommen: Hamburg und Bremen.

Das Land Baden-Württemberg belegt nur die 11. Zeile des Rankings. Die Zahl der Nutzer des elektronischen Zugangs zu Dienstleistungen ist hier im Jahresverlauf um 2 Prozentpunkte gestiegen. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass in den fünf Bundesländern
das Ergebnis schlechter war als 2021.

Digitale Welt

Im weltweiten Ranking des digitalen Wettbewerbs unter den Top-63-Ländern ist Deutschland in diesem Jahr um eine Position auf Platz 19 zurückgefallen. Die benachbarte Schweiz stieg im Jahresverlauf vom 6. auf den 5. Platz auf. Den gravierendsten Durchbruch schaffte Dänemark, das um 4 Stufen aufgestiegen ist und die USA vom ersten Platz verdrängt hat.

Experten zufolge wird die Popularität digitaler Dienste bei den Bürgern zunehmen. Schließlich sparen Sie so die wertvollste Ressource – Zeit. Aber in den kommenden Jahren ist es unwahrscheinlich, dass Menschen Offline-Dienste aus verschiedenen Gründen ablehnen werden.

In der Ukraine beispielsweise konnte eine Bank nicht nachvollziehen, warum Kunden, meist Rentner, in den Filialen für Dienstleistungen, die längst online erbracht wurden, anstanden. Es stellte sich heraus, dass die Menschen einfach nicht genug Kommunikation haben. Und die Warteschlange bietet eine hervorragende Gelegenheit, die neuesten Nachrichten zu diskutieren und die Behörden zu kritisieren.

Denn kein Internet kann im Zeitalter der Digitalisierung die einfache menschliche Kommunikation ersetzen.

Autor:

Vitalii Matarykin aus Karlsruhe

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