Es war nur eine Szene, die aber spricht Bände: Als drei KSC-Fans mit blau-weißen Schals dekoriert am Sonntag die Kneipe verließen – noch sichtlich belämmert ob der Auswärtsniederlage ihres Teams – schallte ihnen von der anderen Straßenseite ein lautes „Nie mehr zweite Liga“ entgegen. Das nennt man Häme. Häme und Neid sind zunächst einmal die schlechtesten Ergebnisse unseres Zusammenlebens. Doch die Neigung des Durchschnitts-Karlsruhers, dem KSC bei Erfolgen die Champions-League anzudichten – aber bei Krisen hämisch zu begegnen, scheint irgendwie mit dem „Badischen Bruddler-Gen“ zusammenzuhängen, das wohl bei der Geburt schon mitgegeben wird. Spaß beiseite: Häme ist eben genau das, was auch die Mannschaft aktuell nicht braucht. Es sind noch 21 Punkte zu verteilen, der Kampf um Platz 2 ist also längst nicht verloren. Und auch das Restprogramm ist machbar. Das heißt aber auch, dass beim nächsten Heimspiel nicht beim ersten Fehlpass gepfiffen und bei einem eventuellen Gegentor nicht gleich hämisch gelacht werden sollte. Karlsruhe braucht einen KSC in Liga zwei! Deshalb: Hilfe statt Häme!
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