Großherzogliche Grabkapelle im Karlsruher Hardtwald
Mausoleum bietet einen Blick zum europäischen Hochadel

Grabkapelle in Karlsruhe, Außenansicht | Foto: LMZ328963/SSH/Arnim Weischer
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Karlsruhe. Heute ist selbst für Königinnen und Könige die Ehe mit einem bürgerlichen Partner denkbar, ohne Skandal und Verlust der Titel. Aber noch im 20. Jahrhundert heiratete der Hochadel ausschließlich untereinander. Kein Wunder also, dass man bei einem Gang durch die Grabkapelle in Karlsruhe
eine erstaunliche Internationalität kennenlernt.

Denn die großherzogliche Familie schloss Ehen mit allen alten Herrscherhäusern in Europa, von den russischen Zaren bis zu den englischen Royals. Die besondere Situation in der Kapelle mit den Bestattungen der badischen Fürstenfamilie seit dem späten 19. Jahrhundert liefert den perfekten Rahmen für diese Geschichten.

Im Hardtwald nördlich des Karlsruher Schlosses ließ das Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden dieses Mausoleum in den Jahren 1889 bis 1896 für ihren früh verstorbenen jüngsten Sohn, Prinz Ludwig Wilhelm, errichten. Der Verlust des Kindes im Jahr 1888 hatte in ihnen die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut.

Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet. Die Großherzogliche Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen, mit Wasserspeiern und Fialen. Das Mausoleum aus rotem Buntsandsein beeindruckt besonders durch seine detailreiche Ausstattung, etwa durch die feinen Steinmetzarbeiten an den Säulen, die die Gewölbe tragen. In den Querschiffen des Kirchenraumes erinnern drei Grabmale mit marmornen Liegefiguren an Prinz Ludwig Wilhelm und seine Eltern.

Still und friedlich, als ob sie schliefen, liegen der Prinz und das Großherzogspaar auf ihren mit kunstvoll drapierten Stoffen bedeckten Ruhestätten. Die Werke des Karlsruher Bildhauers Hermann Volz sind Glanzleistungen der Skulptur des späten 19. Jahrhunderts. (ssg)

Infos: Regelmäßig gibt's Führungen. Großherzogliche Grabkapelle Karlsruhe, Klosterweg 11, www.grabkapelle-karlsruhe.de, www.schloesser-und-gaerten.de

Grabkapelle in Karlsruhe, Außenansicht | Foto: LMZ328963/SSH/Arnim Weischer
Relief, Urheber, unbekannt, 1800 | Foto: LMZ330237/SSG
Autor:

Jo Wagner

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