Maximal 500 Personen pro Bad und Schicht
Konzept zur Öffnung der Freibäder verabschiedet

Freibad Waschmühle | Foto: Jens Vollmer
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Kaiserslautern. Maximal 500 Personen pro Bad und das zweimal täglich in Zeitfenstern von je vier Stunden und bei gleichbleibenden Eintrittspreisen: Auf dieses Grundkonzept zur Bädereröffnung hat sich heute Morgen der städtische Krisenstab geeinigt. Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Bäder bis 4. Oktober geöffnet bleiben, und damit zwei Wochen länger als ursprünglich geplant.

„Wir möchten uns diese Option im Falle eines schönen Spätsommers zumindest offenhalten – sozusagen als Entschädigung für unsere Badegäste für den langen Ausfall zu Beginn der Saison. Immer vorausgesetzt natürlich, dass die Pandemiesituation eine Freibadnutzung auch dann noch erlaubt“, so Oberbürgermeister Klaus Weichel. Eben die – also die Pandemiesituation – stehe sowieso immer über allem. Entsprechend viel Zeit habe man sich daher auch für die Erarbeitung des Nutzungskonzepts genommen, in enger Abstimmung mit der für die Einhaltung der Hygienevorschriften zuständigen Ordnungsbehörde sowie den beiden Fördervereinen.

„Der Krisenstab hat aus Gründen des Infektionsschutzes dringend darum gebeten, die Zahl der gleichzeitig anwesenden Gäste pro Bad und Badezeit auf maximal 500 zu begrenzen, weswegen wir diese Zahl als Limit festgesetzt haben“, erklärt Weichel. Ist diese Zahl erreicht, wird es nicht mehr möglich sein, über das neue Onlinebuchungssystem (s. dazu unsere letzte Pressemitteilung vom 28. Mai) ein Ticket für dieses Zeitfenster zu bekommen. Zwar wäre es, so der Rathauschef, gemäß dem vom Land Rheinland-Pfalz vorgelegten Hygienekonzept möglich, deutlich mehr Gäste auf die Liegewiesen zu lassen. Die begrenzenden Faktoren seien jedoch die Beckengröße und der Abstand von 1,50 Meter, den die Schwimmer im Becken permanent zueinander halten müssen. Im Hauptbecken der Waschmühle werden daher nur 150 Personen gleichzeitig schwimmen dürfen, sowie sechs Personen im Planschbecken. Im Sportbecken und im Nichtschwimmerbecken des Warmfreibads sind jeweils maximal 50 Personen zugelassen, plus ebenfalls sechs Personen im Planschbecken.

Die Gesamtzahl von Gästen sei daher mit 500 bereits sehr großzügig bemessen. „Theoretisch bedeutet das, dass mehr als zwei Drittel der maximal anwesenden Gäste nicht ins Wasser können. Wenn 500 Gäste im Bad sind, davon jedoch nur 106 beziehungsweise 156 schwimmen dürfen“, erläutert der OB. „In der Praxis stellt dieses scheinbare Missverhältnis jedoch erfahrungsgemäß kein Problem dar, da sich im Normalfall immer mehr Menschen außerhalb des Beckens aufhalten als im Becken.“ Dennoch, so Weichel, könne man Wartezeiten nicht ausschließen, also wenn Gäste von der Liegewiese in ein Becken wollen, das bereits ausgelastet sei.

Um möglichst vielen Menschen insgesamt das Baden zu ermöglichen, wurden zwei Badezeiten festgelegt, die in beiden Bädern täglich von 8.00 bis 12 Uhr und von 15.30 bis 19.30 Uhr reichen, und die eine jeweils eigene Buchung und Zahlung vonnöten machen. D.h. wer sich über das neue Onlinesystem ein Ticket für den Morgen sichert, muss, wenn er auch am Nachmittag desselben Tages baden will, den Buchungsvorgang ein zweites Mal durchlaufen. Die Eintrittspreise werden pro Badezeit berechnet und liegen exakt auf dem Niveau des Vorjahres – wenn auch es sich damals noch um Tagespreise gehandelt hat. Nach jeder Einheit wird die Anlage geschlossen, gereinigt und desinfiziert, wofür wahrscheinlich jeweils mindestens zweieinhalb Stunden zu veranschlagen sind. Für eine komplette Grundreinigung wird das Warmfreibad immer montags morgens geschlossen bleiben, die Waschmühle immer dienstags morgens. In beiden Bädern wird eine Nachtwache eingestellt, die nächtliche Besuche und damit einen weiteren Reinigungsvorgang pro Tag direkt am Morgen verhindern soll.

Weitestgehend festgelegt wurden auch bereits die Wege und Teilbereiche in den Bädern. Im Hauptbecken der Waschmühle wird ein Teil zum Sportbecken deklariert. Alle Schwimmer werden hier auf einer festen Route und in einer Richtung unterwegs sein, um die im normalen Schwimmbetrieb üblichen Begegnungen innerhalb einer Bahn zu vermeiden. Genauso wird es im Sportbecken des Warmfreibads ablaufen. Für den Besucherverkehr ganz gesperrt ist dort der Sprungturm samt Springerbecken. Dieser Teil der Anlage wird gänzlich den Vereinen vorbehalten bleiben, die hier auch in Eigenverantwortung für den Zugang zum Becken und für die Einhaltung der Hygieneregeln verantwortlich zeichnen. Weichel: „Es freut mich sehr, dass wir den Bedürfnissen der Vereine so gut Rechnung tragen können. Die Zeitfenster, wann welcher Verein das Becken nutzen darf, stehen bereits fest. Alle Vereine konnten berücksichtigt werden!“

„Das ganze Konzept ist sehr kosten- und personalintensiv“, berichtet der Oberbürgermeister. „An unserer Kalkulation von 21 zusätzlichen Sicherheits- und Reinigungskräften pro Bad hat sich nichts geändert – wir hoffen, genügend Personal zu bekommen, um alles wie geplant umsetzen zu können.“ Für beide Bäder zusammen kalkuliere mal alleine mit rund 900.000 Euro an zusätzlichen Personalkosten - eine stolze Summe für am Ende vielleicht rund zweieinhalb Monate Schwimmvergnügen. So oder so, da ist sich das Stadtoberhaupt sicher, ist aber Flexibilität gefragt. „Ich bin sicher, viele Dinge, positiv wie negativ, werden sich erst im laufenden Betrieb zeigen. Daher werden wir das Geschehen permanent im Auge behalten, um notfalls gleich reagieren zu können. Auch bitte ich bereits jetzt um Verständnis, wenn es mal haken sollte. Wir haben eine mehr als ungewöhnliche Freibadsaison vor uns, die nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten sich an die Regeln halten und auch vor Ort fair miteinander umgehen.“

Nichts Neues zu vermelden gebe es, so Weichel abschließend, in Sachen Renovierung: „Die Sanierungs- und Vorbereitungsarbeiten laufen nach wie vor plangemäß, so dass es von dieser Seite keine Gründe gibt, an einer Öffnung zu Beginn der Sommerferien zu zweifeln.“ ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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