Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Castello Sforzesco - Mailand

- Irene und Stephan im Innenhof des Castello Sforzesco
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
My home is my castle – ähnlich dürfte Francesco Sforza gedacht haben, als er 1450 den Wehrbau der Visconti neu aufgebaut und zu einem Fürstenschloss erweitern ließ, das sich heute noch sehen lassen kann: Eine Stadtburg aus rotem Backstein, welcher vom grünen Parco Sempione umgeben wird. Der Kontrast lässt sich aus der Ferne bemerken und lädt dazu ein, die Burg näher zu erkunden. Sie ging es uns, als wir vom Friedensbogen aus durch den Park wanderten und dabei die Tiere beobachten konnten. Neben Schildkröten und einigen Wasservögeln sahen wir auch Eichhörnchen, die sehr zutraulich waren. Nach einer kleinen Brücke, die über einen kleinen Fluss führte, standen wir sodann vor der Feste.
Mit jedem Schritt wuchs der monumentale Eindruck des Gebäudes. Nachdem wir das Burgtor passiert hatten, erkundeten wir das Innere der Feste und erfuhren dabei einiges: Unter spanischer und österreichischer Herrschaft hatte die Feste unterschiedliche Aufgaben: Mal diente sie als Festung, mal als Garnison und einmal auch als Gefängnis!
Ein einschneidendes Ereignis war der zentrale Turm der Feste, der im Jahr 1521 wegen eines explodierten Pulverfasses einstürzte. Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Feste dann mehr und mehr an Bedeutung und drohte in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Die Rettung kam im späten 19. Jahrhundert durch Luca Beltrami, einem Restaurator, der den zentralen Turm wiederherstellen ließ. Seine Arbeit kann sich sehen und bei einem einfachen Besuch der Feste bewundern lassen.
Aber nicht nur das Äußere hat einiges zu bieten, gleich fünf Museen beherbergt das Castello: das Museo d’Arte Antica mit Michelangelos unvollendeter Pietà Rondanini; die Pinacoteca mit Werken von Mantegna, Bellini und Canaletto; das Museum für dekorative Künste mit der berühmten Griselda-Kammer; ein Ägyptisches Museum sowie eine bedeutende grafische Sammlung mit Münzen und Leonardos Codex Trivulzianus.
Das Castello Sforzesco ist nicht nur architektonisch eindrucksvoll, sondern auch ein kulturelles Zentrum ersten Ranges – besonders für kunsthistorisch Interessierte ein Muss.


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