Tag gegen den Schlaganfall: Gemeinsam stark danach - weil Schlaganfall kein Einzelfall ist

- am 10. Mai ist Tag gegen den Schlaganfall in Deutschland
- Foto: Heike Schwitalla - erstellt mit KI
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Tag gegen den Schlaganfall - 10. Mai. Am 10. Mai wird in Deutschland der Tag gegen den Schlaganfall begangen. Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag im Jahr 1999 von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, um das öffentliche Bewusstsein für die Volkskrankheit Schlaganfall zu schärfen. Ziel ist es, über Risikofaktoren, Prävention, Akutversorgung und insbesondere über die Bedeutung einer langfristigen Nachsorge zu informieren. Jedes Jahr steht der Tag unter einem bestimmten Motto – 2024 liegt der Schwerpunkt auf dem Leben nach dem Schlaganfall und der Frage, wie Betroffene bestmöglich unterstützt werden können.
Rund 270.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall – viele davon nicht zum ersten Mal. Ein Schlaganfall verändert das Leben von Betroffenen und Angehörigen schlagartig. Nicht nur medizinisch, auch sozial und emotional stellt er eine große Herausforderung dar. Genau hier setzt der Tag gegen den Schlaganfall an. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Nachsorge und zeigt auf, welche Hilfen zur Verfügung stehen, damit das Leben nach dem Schlaganfall weitergehen kann – möglichst selbstbestimmt und lebenswert. Denn Schlaganfallnachsorge ist mehr als Therapie – sie ist der Schlüssel zu neuer Lebensqualität.
Früh beginnen, langfristig begleiten
Die Akutversorgung in spezialisierten Schlaganfall-Stationen ist heute flächendeckend gesichert – ein wichtiger Fortschritt, der die Überlebenschancen in den letzten 30 Jahren deutlich verbessert hat. Doch ein erfolgreicher Start ist erst der Anfang. Schon während der stationären Rehabilitation beginnt der entscheidende zweite Teil der Behandlung: Die Wiederherstellung verloren gegangener Fähigkeiten, die Anpassung des Alltags und die langfristige Begleitung. Leider nimmt nach der Rückkehr nach Hause die Intensität der Therapie oft rapide ab – mit der Folge, dass wichtige Fortschritte stagnieren. Dabei zeigen Studien: Auch Monate und Jahre nach einem Schlaganfall können gezielte Maßnahmen noch spürbare Verbesserungen bringen.
Mehr als körperliche Folgen
Ein Schlaganfall betrifft nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele. Viele Betroffene leiden unter kognitiven Einschränkungen wie Konzentrationsstörungen oder Problemen mit dem Gedächtnis. Hinzu kommen psychische Belastungen – besonders häufig Depressionen, die nicht selten verzögert auftreten. Diese sogenannte Post Stroke Depression ist keine seltene Begleiterscheinung, sondern betrifft rund ein Drittel aller Patientinnen und Patienten. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um Lebensmut und Motivation zurückzugewinnen.
Mit Unterstützung zurück ins Leben
Der Alltag nach dem Schlaganfall ist oft geprägt von organisatorischen, finanziellen und emotionalen Fragen: Wie kann die Wohnung angepasst werden? Wer hilft bei der Pflege? Welche Hilfsmittel gibt es? Welche Anträge müssen gestellt werden? In dieser Phase kommt es auf gute Beratung und verlässliche Begleitung an. Schlaganfall-Lotsinnen und -lotsen bieten genau das: Als feste Ansprechpartner begleiten sie Betroffene ein ganzes Jahr lang – von der Klinik bis in den Alltag. Sie koordinieren Behandlungen, helfen bei der Beantragung von Leistungen und unterstützen beim Neustart ins Leben.
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Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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