Notaufnahme Germersheim geschlossen: Notfallpatienten müssen jetzt nach Kandel
- In der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim gibt es ab April 2025 keine Notaufnahme mehr, zur Akutversorgung muss man jetzt nach Kandel fahren
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Germersheim. Seit 1. April gibt es in der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim keine Notaufnahme mehr. Patienten mit akuten Notfällen müssen sich künftig an die nächstgelegene Klinik in Kandel wenden. Ein schlichter Hinweis an der Eingangstür des Germersheimer Krankenhaus verkündete das Aus und die gravierende Nachricht.
Kritiker mahnen: Die Schließung der Notaufnahme hat erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Infrastruktur der Region. Kritiker fordern nun, alternative Lösungen für eine wohnortnahe Notfallversorgung zu prüfen, um eine sichere und schnelle medizinische Hilfe zu gewährleisten. Die Schließung der Notaufnahme führt zu längeren Transportwegen für Notfallpatienten und stellt das Gesundheitssystem in der Region vor neue Herausforderungen.
„Es kann nicht sein, dass eine Stadt wie Germersheim keine Notfallversorgung mehr hat! Wer in einem medizinischen Notfall auf schnelle Hilfe angewiesen ist, verliert durch längere Transportwege wertvolle Zeit – mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen. Diese Entscheidung ist ein schwerer Fehler!“ kritisiert Armin Lutzke, Stadtrat der Freien Wähler Germersheim-Sondernheim, die Entscheidung. Und weiter: "„Die Gesundheitsversorgung darf nicht von wirtschaftlichen Interessen abhängig gemacht werden! Wir fordern, dass die Entscheidung überdacht und alternative Lösungen für eine ortsnahe Notfallversorgung geprüft werden."
Effizientere Abläufe - oder finanzielle Interessen?
Das Klinikum in Germersheim fokussiere sich künftig auf zwei Kernbereiche heißt es in einer Stellungnahme der Klinik: die Neurologische Frührehabilitation mit intensivmedizinischer Betreuung und die Psychosomatische Medizin mit Psychotherapie. Das heißt, hier werden in Zukunft vornehmlich Schlaganfallpatienten und Patienten, die nach einer neurologischen Erkrankung wieder ins Leben zurückfinden müssen.
Weiter heißt es: "Die Konzentration der Notfallmedizin auf einen Standort mach die Abläufe effizienter, und stellt sicher, dass alle im Notfall notwendigen Ressourcen vorhanden sind. Somit wird die Patientenversorgung in der gesamten Region weiter verbessert", heißt es in der Stellungnahme der Asklepios Südpfalzkliniken. Ziel sei es, den Menschen eine bestmögliche Notfallbehandlung zu bieten - mit modernen Strukturen, kurzen Entscheidungswegen und hochqualifiziertem Personal.
Versorgungsengpässe und höhere Belastung für Rettungsdienste
Die Folgen der Entscheidung könnten für den gesamten Landkreis Germersheim weitreichend sein.
- Längere Anfahrtszeiten für Notfälle – Bei Schlaganfällen, Herzinfarkten oder schweren Unfällen zählt jede Minute.
- Erhöhte Belastung der Klinik in Kandel – Die Klinik muss nun alle Notfälle aus Germersheim und Umgebung bewältigen, was zu längeren Wartezeiten führen kann.
- Mehr Druck auf den Rettungsdienst – Durch längere Einsatzzeiten sind weniger Rettungswagen verfügbar, was die Notfallversorgung im gesamten Kreis beeinträchtigen könnte.
Das Unternehmen äußert sich
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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