Führungen, Ausstellungen und Besichtigungen
Am 8. September ist Tag des offenen Denkmals

Die kleine Kapelle „Heiliges Grab“ in der Huttenstraße ist ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal.  | Foto: Thomas Adam
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  • Die kleine Kapelle „Heiliges Grab“ in der Huttenstraße ist ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal.
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Bruchsal. Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, bietet Bruchsal wieder ein umfangreiches ganztägiges Veranstaltungsprogramm von 11 Uhr bis gegen 19 Uhr mit zahlreichen kostenfreien Besichtigungsmöglichkeiten und eigens zu diesem Anlass ausgearbeiteten Führungen. Dabei wird auch das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgegebene diesjährige Schwerpunktthema „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ aufgegriffen.

In Bruchsal ergibt sich in diesem Jahr die Möglichkeit, auf dem fußläufigen Weg zwischen Belvedere und Peterskirche insgesamt fünf verschiedene Baudenkmale kennenzulernen. Von 13 bis 18 Uhr zu besichtigen sind das im Stil der damaligen China-Mode ausgestaltete barocke Schießhaus „Belvedere“ (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnummer 18) und die Kapelle „Heiliges Grab“ (neben Huttenstraße 42 A), ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal. Ebenso Tür und Tor öffnen am 8. September das sehenswerte kleine Schuhmacherhaus mit historischer Werkstatt und Ausstellung (Klosterstraße 32, 12 bis 18 Uhr), als vielleicht winzigstes Museum im Land das Graf-Kuno-Museum im neugotischen Weinberghäuschen am oberen Ende der Andreasstaffel (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnummer 18, 13 bis 17 Uhr) sowie die eindrucksvolle Barockkirche St. Peter (Peter-und-Paul-Straße 59, 12 bis 20 Uhr). Kirchenführungen bietet hier der Förderverein zur Erhaltung von St. Peter um 13, 15 und 17 Uhr, außerdem Orgelführungen mit Vorspiel um 14, 16 und 18 Uhr. Eine zusätzlich für den Denkmaltag arrangierte Präsentation zeigt sakrale Gegenstände aus der Zeit des Barock sowie Bilder der in jüngerer Zeit eingetretenen Veränderungen im Kircheninnern.

Eine Besonderheit beim diesjährigen Denkmaltag in Bruchsal sind die Sonderführungen, die eigens zur Geschichte der geöffneten Baudenkmale angeboten werden. Die in den Jahren 1962 bis 1965 in der zeittypischen Zeltform, es erinnert an das Bild vom „wandernden Gottesvolk“, entstandene Pfarrkirche St. Josef stellt Stadtführerin Gertrud Brückmann in zwei Führungen um 11 Uhr und 16.30 Uhr vor (Philippsburger Straße 11, Treffpunkt am Kircheneingang). Außergewöhnlich sind die großflächigen farbigen Fenster der von Arbeiten Le Corbusiers beeinflussten quadratischen Kirche.

Einen Rundgang durch die evangelische Lutherkirche (Luisenstraße 1, Ecke Martin-Luther-Straße) bieten Mitglieder der Kirchengemeinde um 11.15 Uhr und 14.30 Uhr. Der mächtige Hallenbau wurde bei der Bombardierung am 1. März 1945 mit weiten Teilen der Innenstadt zerstört und 1950 wieder geweiht. Die von der Firma Steinmeyer gebaute Orgel zählt zu den größten und bedeutendsten Instrumenten ihrer Art in Nordbaden.

Im Schloss und Schlossgarten werden unter dem Titel „Zeitreise vom Barock ins Rokoko“ die Umbrüche von Kunst und Architektur in der adligen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts thematisiert. Als 1722 der Grundstein gelegt wurde, war das Barock schon in seiner letzten Phase, wenige Jahrzehnte später setzte sich das Rokoko durch. Schlossführerin Elke Vogel stellt diese Perspektive in den Mittelpunkt ihres Rundgangs (Schönbornstraße, Treffpunkt Haupteingang des Schlosses, 13 Uhr). Die Teilnahme an dieser einmaligen Führung ist auf 20 Personen begrenzt. Tickets sind, solange der Vorrat reicht, bereits im Vorfeld an der Schlosskasse im Barockschloss Bruchsal erhältlich.

Das Thema „Moderne“ des diesjährigen Denkmaltages greift um 14.30 Uhr die Sonderführung „Bruchsal – ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur“ mit Hartmut Ayrle auf, dem Amtsleiter des Stadtplanungsamtes Bruchsal. Treffpunkt ist beim Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz (Otto-Oppenheimer-Platz 5). Der Rundgang durch die Innenstadt richtet einen ungewohnten Blick auf lang gewöhnte Stadträume und zeigt, wie Bruchsal nach der Kriegszerstörung 1945 auf den alten Grundstückszuschnitten, aber mit modernisierten Fassaden wieder aufgebaut wurde. Heute bietet die Innenstadt Bruchsal ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur.

Auch die Stadtteile sind in diesem Jahr wieder mit attraktiven Angeboten vertreten. Um 11 Uhr lädt der Arbeitskreis Ortsgeschichte Büchenau zu einer Führung mit dem Titel „Altes und Neues Schulhaus Büchenau“ (Treffpunkt: Altes Schulhaus, Gustav-Laforsch-Straße 27). Gemeinsam mit Hartmut Ayrle werden das 1888 vollendete, zu seiner Bauzeit als Musterhaus verstandene alte Schulhaus sowie das 1963 der Nutzung übergebene neue Schulgebäude vorgestellt. Die Führung am Tag des offenen Denkmals verbindet die Geschichte beider Büchenauer Schulgebäude.

Von 13.30 Uhr bis 17 Uhr ist das Heimatmuseum Heidelsheim (Merianstraße 9, Ostseite Marktplatz) zur Besichtigung geöffnet. Um 15 Uhr startet am Brunnen auf dem Marktplatz ein Rundgang zum Thema „Historisches Heidelsheim“. Der Stadtkern von Heidelsheim ist in seiner Gesamtheit in einem Denkmalpflegerischen Werteplan erfasst, er gilt als bedeutende bauhistorische Anlage. Der Rundgang führt zu wichtigen Punkten der Altstadt, geplant ist unter anderem die Besichtigung der ältesten und größten Gewölbekeller um den Marktplatz sowie der gotischen Martinskirche.

Von 14 Uhr bis 16 Uhr ist das Firstsäulenständehaus und Heimatmuseum Untergrombach geöffnet (Obergrombacher Straße 32), Mitglieder des örtlichen Heimatvereins bieten Führungen nach Bedarf. Das denkmalgeschützte zweigeschossige Fachwerkhaus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1428 zurückreichen, bietet im Heimatmuseum zahlreiche Exponate über die Michelsberger Kultur in der Steinzeit, den Bauernführer Joß Fritz, zur Tabakindustrie und zu Lebensgewohnheiten im 19. Jahrhundert. ps

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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