Lärm macht krank
Schallgedämmte Fenster als Barriere gegen Lärm

Zu viel Lärm macht krank. Schallgedämmte Fenster dienen neben den Hauswänden als Barriere gegen zu viel Lärm. | Foto: DRUTEX S.A.
  • Zu viel Lärm macht krank. Schallgedämmte Fenster dienen neben den Hauswänden als Barriere gegen zu viel Lärm.
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Lärmschutz: Lärm macht krank: Darum ist es sinnvoll in Schallschutz zu investieren
An der einen Ecke hupen Autos, Straßenbahnen rollen donnernd vorbei und an der anderen Ecke dröhnen Presslufthammer und Rüttelplatte auf der Baustelle. Es gibt immer weniger Orte, an denen wir Stille genießen können. Hinzu kommt, dass es immer mehr Menschen in Städte und dicht besiedelte Gebiete zieht. Laut dem Bericht „Lärm in Europa - 2020" der Europäischen Umweltagentur (EUA) ist Straßenverkehr die Hauptquelle für Lärmbelastung in Europa. Diese hat langfristig beträchtliche gesundheitliche Auswirkungen.
Als Barriere gegen Lärm dienen neben Hauswänden auch die Fenster. Wer beim Bau die Fenster sorgfältig auswählt, kann seine Lebensqualität deutlich verbessern. Eine Lösung gegen Lärmbelastung sind Scheiben mit erhöhtem Schallschutz: Die Schalldämmung hängt nicht von der Anzahl der Scheiben ab, sondern davon, wie es gelingt, die Schallwellen zu zerstreuen. Daher erhöht eine Drei- oder Vierfachverglasung nicht zwangsläufig den Schallschutz. Am besten geeignet sind Fenster mit einem möglichst großen Unterschied zwischen der Stärke der Innen- und der Außenscheibe. Je größer der Unterschied ist, desto weniger Schallwellen erreichen das Innere des Raums und der Lärm wird schwächer. Besonders hochwertige Fenster werden mit Verbundglas mit moderner Akustikfolie ausgestattet. Diese ermöglicht es, den Lärm im Innenraum um einige Dezibel mehr zu reduzieren als mit Standardlösungen. Das verbessert den Wohnkomfort deutlich.
Entscheidend für die Fensterakustik ist der Rw-Faktor. Im Allgemeinen bestimmt dieser, wie effektiv ein Fenster vor Außenlärm schützt. Je höher der Faktor, desto besser der Schutz. Hat ein Fenster beispielsweise einen Rw-Faktor von 36 dB, dann wird Lärm mit einem Pegel von 70 dB (etwa die Lautstärke eines Staubsaugers) durch dieses Fenster auf 34 dB (vergleichbar mit leichtem Wind) gedämpft. Menschen, die in der Nähe von verkehrsreichen Straßen, Bahngleisen oder einem Flughafen wohnen, sind Fenster mit einem hohen Rw- Wert besonders zu empfehlen. Wer in erhöhten Schallschutz investieren möchte, kann in einigen Städten, Gemeinden und Bundesländern Förderungen für die Sanierungen beantragen.
Ein weiterer Grund für mehr Schallschutz: Lärm macht krank. Mediziner und Akustikforscher sind sich einig, dass ein erhöhter Geräuschpegel gesundheitliche Folgen hat. Wer über einen längeren Zeitraum tagsüber im Außenbereich einem Mittelungspegel von mehr als 65 dB und nachts mehr als 55 dB ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko, Bluthochdruck und infolgedessen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Nach Angaben der WHO schätzt die EUA, dass eine langfristige Lärmbelastung die Ursache für 12.000 vorzeitige Todesfälle ist und zu 48.000 neuen Fällen ischämischer Herzerkrankungen (verursacht durch eine Verengung der Herzarterien) pro Jahr in ganz Europa beiträgt. Man vermutet, dass 22 Millionen Menschen chronisch an starker Lärmbelastung und 6,5 Millionen Menschen an schweren Schlafstörungen leiden. Mit den richtigen Fenstern ist es möglich, einen Rw-Faktor von 34 bis 46 Dezibel zu erreichen. Zur Veranschaulichung: Eine Absenkung der Schallintensität um zehn Dezibel führt zu einer Halbierung des wahrgenommenen Geräuschpegels.
Neben der Wahl des richtigen Glases ist aber auch der Einbau des Fensterrahmens entscheidend. Der Grad der Schalldämmung wird auch durch die für die Montage des Fensters gewählten Materialien, wie Schaumstoffe und Klebebänder, beeinflusst. Außerdem sollte man auf die vom Hersteller angebotene Dichtung und den Standard des Fensterprofils achten. Auch Rollläden haben Einfluss auf den Schallschutz: Einige Rollläden sind bereits serienmäßig gedämmt. Bei anderen gibt es Lösungen für eine zusätzliche Abdichtung gegen Lärm. Somit gibt es viele verschiedene Faktoren, die die Geräuschentwicklung im Inneren von Häusern beeinflussen. Achten Sie also beim nächsten Neu- oder Umbau auch auf die Umgebungsgeräusche und treffen geeignete Gegenmaßnahmen. /ps

Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim-Süd

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