Bis 8. September heißt es im Landkreis Bad Dürkheim wieder „Kilometer sammeln und Klima schützen“
STADTRADELN: 13 Stars am Start

Am Mittwoch fiel am Kreishaus in Bad Dürkheim der Startschuss zum STADTRADELN 2020. | Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim
  • Am Mittwoch fiel am Kreishaus in Bad Dürkheim der Startschuss zum STADTRADELN 2020.
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Bad Dürkheim. Kilometer mit dem Fahrrad sammeln, Spaß haben und das Klima schützen: Das ist die Idee von STADTRADELN. Der Landkreis Bad Dürkheim ist dieses Jahr zum zweiten Mal mit dabei und hat sich vorgenommen, die tollen Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr zu übertreffen: Insgesamt rund 390.000 Kilometer und damit 55 Tonnen eingespartes CO2 gilt es zu toppen. Corona hatte die Planungen des STADTRADELN-Teams zunächst durcheinandergeworfen – aus der Not sind aber neue Ideen geboren.
„Wir haben schon früh gesagt: Das Stadtradeln findet trotz Corona statt. Bewegung an der frischen Luft, das geht auch alleine oder mit Abstand. Und Klimaschutz bleibt ein aktuelles Thema“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Und so gilt es von 19. August bis 8. September wieder, das Auto stehen zu lassen und möglichst viele Strecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. Für die eifrigsten Radler loben die Kommunen im Landkreis Preise aus. Hierfür muss man sich unter www.stadtradeln.de anmelden, die gefahrenen Kilometer online eintragen oder per App erfassen lassen. Wer kein Internet hat, kann auch bei seiner Gemeinde Erfassungsbögen auf Papier ausfüllen.

„Noch besser werden“

Der Landkreis Bad Dürkheim hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal teilgenommen. Mit 1.798 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die 390.535 Kilometer „erradelt“ und damit 55 Tonnen CO2 eingespart haben, landete der Landkreis deutschlandweit auf dem dritten Platz als „Newcomer“. Mit den teilnehmenden Parlamentariern, also Mitgliedern von Kreistag und Gemeinderäten, kam der Kreis sogar auf den ersten Platz in dieser Kategorie. „Das hat uns sehr gefreut und wir haben uns vorgenommen, die Ergebnisse dieses Jahr noch zu toppen“, sagt Landrat Ihlenfeld. Das scheint gut möglich: Aktuell haben sich bereits über 1.500 Menschen in 224 Teams für das STADTRADELN angemeldet – und der Aktionszeitraum hat gerade erst begonnen.
„Wir hoffen, dass auch wieder viele Schülerinnen und Schüler mit dabei sind“, sagt Ihlenfeld. Im vergangenen Jahr waren acht Schulen aus dem Kreis vertreten. Für die besten Schulen im Bereich der Sparkasse Rhein-Haardt (Kreis DÜW, Neustadt, Frankenthal) gab es Preise, im Kreis hat sich die Don-Bosco-Schule Niederkirchen durchgesetzt. Die Sparkasse Rhein-Haardt wird sich auch dieses Jahr engagieren und die fleißigsten Schulen belohnen.

Änderungen wegen Corona

Auch wenn das Ziel – möglichst viele Fahrradkilometer sammeln und somit möglichst viel CO2 einsparen – das gleiche ist wie 2019: Ein paar Dinge laufen wegen Corona anders. Die Auftakt-Veranstaltung am Kreishaus, die im vergangenen Jahr mit vielen Bürgerinnen und Bürgern gefeiert wurde, fand am 19. August 2020 im kleinen Kreis mit Bürgermeistern und STADTRADELN-Stars statt. Für sie gab es als Motivation T-Shirts mit STADTRADELN-Aufdruck und fair gehandelte Energie-Riegel aus dem Eine-Welt-Laden Bad Dürkheim. „Wir hätten gerne wieder eine große Veranstaltung mit vielen Radlerinnen und Radlern gefeiert, aber aufgrund der aktuellen Lage war es so wie im vergangenen Jahr leider nicht möglich“, erklärte Landrat Ihlenfeld. Auch begleitende Veranstaltungen der Kommunen mit vielen Personen während der drei Aktionswochen wird es nicht geben. Das Online-Seminar zum Thema Photovoltaik, das die Energieagentur Rheinland-Pfalz auf Anregung des Arbeitskreis Klimaschutz des Landkreises am 20. August anbietet, ist bereits komplett ausgebucht. „Aber wir werden die Inhalte danach online stellen, sodass sich jeder informieren kann“, versichert Isa Scholtissek von der Energieagentur.

Fahrrad-Rallye durch den Landkreis

Als Ersatz für die Präsenz-Veranstaltungen wartet dieses Jahr ein besonderer Höhepunkt auf alle Radel-Freunde: Um Anreize für Radtouren und die Entdeckung von Neuem überall im Landkreis zu setzen, veranstalten die Energieagentur und der Landkreis in Zusammenarbeit mit allen Kommunen eine „Rallye“, die coronakonform jeder Interessierte für sich oder in einer Kleingruppe über die drei STADTRADELN-Wochen verteilt absolvieren kann. In jeder Verbandsgemeinde, Stadt bzw. Gemeinde gilt es, vier Fragen zu beantworten. Um die Aufgaben lösen zu können, sind bestimmte Orte anzuradeln. „Einige der Aufgaben haben einen Klimaschutz-Bezug – schließlich ist STADTRADELN eine Aktion, die der Arbeitskreis Klimaschutz des Landkreises beschlossen hat und umsetzt“, so Isa Scholtissek. „Viele Fragen haben aber touristische Hintergründe und führen zu Orten, die vielleicht auch der ein oder andere hier Heimische neu entdeckt.“ Die Fragebögen für die „Rallye“ können unter www.kreis-bad-duerkheim.de oder www.earlp.de/stadtradelnduw abgerufen werden, so dass sich alle STADTRADELN-Teilnehmer – und natürlich auch andere Interessierte – die Fragebögen für die einzelnen Kommunen individuell herunterladen können. „Am Ende können diejenigen, die die meisten Ziele angefahren und die meisten Fragen richtig beantwortet haben, die attraktivsten Preise gewinnen. Aber auch wer nur eine kleine Runde dreht, hat Chancen auf einen Gewinn“, stellt die Pressesprecherin des Landkreises Sina Müller in Aussicht.

13 STADTRADELN-Stars

Ebenfalls neu dieses Jahr: Jede Kommune und der Landkreis stellen einen „STADTRADELN-Star“. Diese „radeln“ als gutes Beispiel voran und verzichten nach Möglichkeit drei Wochen komplett auf ihr Auto. 13 Stars gehen an den Start. Für den Landkreis sind das Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, sowie die Bundestagsabgeordneten Isabel Mackensen und Johannes Steiniger. Ihlenfeld hat sich vorgenommen, in den STADTRADELN-Wochen alle 48 Ortsgemeinden des Landkreises mit dem Fahrrad zu bereisen. Auf insgesamt sechs Touren wird er dafür unterwegs sein, häufig begleitet von den Ortsbürgermeistern. „Ich freue mich schon auf interessante Gespräche und Eindrücke.“ Die erste Tour startet am Donnerstag in Lambrecht. Mackensen möchte als Star insbesondere die Familienfreundlichkeit des Radverkehrs unter die Lupe nehmen, Johannes Steiniger die Rad-Situation im Landkreis mit der Hauptstadt vergleichen. Für die Stadt Bad Dürkheim radelt Bürgermeister Christoph Glogger, der im vergangenen Jahr schon als „Star“ dabei war, außerdem Dr. Peter Kistenmacher von den Stadtwerken, der die Menschen motivieren möchte, mehr Rad zu fahren, und der ehemalige Landtagsabgeordnete Manfred Geiß – der überhaupt kein Auto besitzt. Für die Verbandsgemeinde Deidesheim ist der Leiter der Werke Gert Neumüller mit dabei, der generell häufig zur Arbeit radelt – und sich jetzt anstrengt, wirklich komplett auf das Auto zu verzichten. Die Bürgermeister Klaus Wagner (Grünstadt) und Torsten Bechtel (VG Wachenheim) treten für ihre Kommune in die Pedale und waren bereits im vergangenen Jahr dabei. Ihr Ziel ist es, die damalige Leistung noch zu toppen. Auch die Beigeordneten Joachim Blöhs (Haßloch) und Erich Pojtinger (VG Lambrecht) sind für ihre Kommune dabei. Blöhs möchte mehr Eltern davon überzeugen, ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen statt mit dem Auto zu bringen. Pojtinger steht in Lambrecht vor einer besonderen Herausforderung: Die Steigungen sind für Radfahrer nicht ideal, dennoch möchte er viele Mitradelnde motivieren. Außerdem sind noch zwei radverliebte Bürger aus dem Kreis als Stars mit dabei: Für die Verbandsgemeinde Leiningerland tritt Mirko Hackl an, der sich vorgenommen hat, jeden Tag eine andere Strecke mit dem Rad zur BASF zu fahren und die Routen miteinander zu vergleichen. Martin Langlotz radelt für die Verbandsgemeinde Freinsheim und freut sich als Fahrrad-Fan sehr auf die drei Wochen STADTRADELN.

Anmeldung zum STADTRADELN

Je nachdem, in welcher Kommune man arbeitet, zur Schule geht oder lebt, ist die persönliche Registrierung auf der jeweiligen kommunalen Seite möglich:
www.stadtradeln.de/bad-duerkheim
www.stadtradeln.de/deidesheim
www.stadtradeln.de/freinsheim
www.stadtradeln.de/gruenstadt
www.stadtradeln.de/hassloch
www.stadtradeln.de/lambrecht
www.stadtradeln.de/leiningerland
www.stadtradeln.de/wachenheim
www.stadtradeln.de/landkreis-bad-duerkheim
Wer mag, kann seine STADTRADELN-Erlebnisse auf Social Media teilen – am besten mit dem Hashtag #stadtradelnduw.
Weitere Infos unter www.stadtradeln.de/landkreis-bad-duerkheim und www.earlp.de/stadtradelnduw

Hintergrund

Der Kreis Bad Dürkheim und alle seine Gemeinden beteiligten sich 2019 erstmals an der Kampagne STADTRADELN. Als Rahmen und Aufhänger für gemeinsame Maßnahmen fiel der Beschluss dazu im Arbeitskreis Klimaschutz des Landkreises, der auf Basis der Kooperationsvereinbarung des Landkreises mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz und dem Verband Region Rhein-Neckar Anfang 2018 gegründet wurde.
STADTRADELN ist eine nach Nürnberger Vorbild weiterentwickelte Kampagne des Klima-Bündnis, dem größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, dem rund 1.700 Mitglieder in 26 Ländern Europas angehören. Mit der Kampagne steht Kommunen eine bewährte, leicht umzusetzende Maßnahme zur Verfügung, um in der Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit für nachhaltige Mobilität aktiv(er) zu werden. Im Rahmen des Wettbewerbs treten Teams aus Kommunalpolitiker*innen, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Bürger*innen für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in die Pedale. Im Zeitraum 1. Mai bis 30. September sollen an 21 aufeinanderfolgenden Tagen möglichst viele Kilometer beruflich und privat CO2-frei mit dem Rad zurückgelegt werden. Wann die drei STADTRADELN-Wochen stattfinden, ist jeder Kommune frei überlassen. ps

Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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