Kultur in Bad Dürkheim
Gemeinsames Projekt der Lebenshilfe und Musikschule Bad Dürkheim

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„Der blaue Planet“
Inklusives Musicalprojekt der Lebenshilfe und Musikschule Bad Dürkheim begeistert mit Herz, Haltung und Hoffnung
Am Samstag, dem 28. Juni, wurde der Speisesaal der Lebenshilfe Bad Dürkheim zum Schauplatz eines ganz besonderen musikalischen und gesellschaftlichen Highlights und damit auch eine wirklich gelungene Zusammenarbeit der Musikschule Bad Dürkheim und der Lebenshilfe Bad Dürkheim. Das inklusive Musical „Der blaue Planet“ von Peter Schindler und Babette Dieterich feierte seine Aufführung – und berührte das Publikum mit seiner klaren Botschaft, seiner kreativen Umsetzung und der spürbaren Energie aller Beteiligten.
Seit Januar 2024 hatten sich zahlreiche Beschäftigte, Gruppenleitungen, Lehrkräfte und Unterstützende der Lebenshilfe und der Musikschule Bad Dürkheim diesem Projekt verschrieben. Was dabei entstand, war weit mehr als eine Aufführung: Es war ein künstlerischer Appell an Mitmenschlichkeit, Umweltschutz und gemeinsames Handeln – getragen von beeindruckender Disziplin, Ausdauer und großer Freude am Tun.
Wenn Kinder die Welt retten
Das Musical erzählt in zwei Akten von Machtkämpfen, Uneinigkeit und der Suche nach einem besseren Miteinander: Im ersten Teil stehen sich die vier Elemente – Erde, Wasser, Luft und Feuer – gegenüber. Jedes beansprucht für sich, das wichtigste Element zu sein. Im zweiten Akt wiederholt sich das Muster – diesmal in Form der vier Präsidentinnen aus den Himmelsrichtungen: Jede von ihnen will die Welt beherrschen, keine will nachgeben. Erst die Kinder, dargestellt durch den Chor, erkennen den Weg aus der Krise: Nur gemeinsam, in Respekt und Zusammenhalt, kann die Welt bestehen.
Diese Botschaft wirkt gerade in unserer Zeit wie ein Spiegel: Klimakrise, Machtkonflikte, Kriege – viele Menschen fragen sich: Was kann noch helfen? Die Antwort des Musicals ist so einfach wie klar: „Nur wenn alles harmoniert, ist die Schöpfung garantiert.“ Und: „Es kann sich nur was ändern, wenn jetzt in allen Ländern ein jeder Mensch erkennt: Wir sind ein Teil der Welt, die uns am Leben hält!“
Ein Zusammenspiel vieler Talente
Die Liste der Mitwirkenden war lang – und vielfältig. Der Werkstattchor, der Chor der Siegmund-Crämer-Schule, die Tagesförderstätte (Leitung: Petra Herrmann), die Tanzgruppe „Tausendfüßler“ (Leitung: Michael Zürker) und die Theatergruppe (Leitung: Coralie Wolff) arbeiteten mit großem Einsatz gemeinsam auf dieses Ziel hin. Begleitet wurden sie von vier engagierten Lehrkräften der Musikschule Bad Dürkheim: Amrei Wipfler am Klavier, Andrea Neumes (Chorleitung Siegmund-Crämer-Schule, Präsidentin Osten), Anna Renate Auclair (Erzählerin) und Annette Weigert, die neben der Leitung des Werkstattchors auch die Gesamtleitung des Projekts übernahm.
Herausragend war die musikalische Leistung von Amrei Wipfler: Als „Alleinorchester“ trug sie die Sängerinnen und Sänger mit großem Feingefühl durch das gesamte Stück. Für bewegende Momente sorgte auch die Präsidentinnen-Szene mit Andrea Neumes (Osten), Sigrun Maier (Süden), Judith Gairing (Norden) und Beate Hoffmann (Westen). Mit Spielfreude, Witz und Tiefgang zeigten sie, wie schnell Machtstreben in Konfrontation mündet – und wie wichtig es ist, zuzuhören und Verantwortung zu teilen.
Bühne, Deko, Technik – alles aus eigener Hand
Doch nicht nur auf der Bühne, auch dahinter wurde mit viel Liebe und Engagement gearbeitet: Die fantasievolle, farbenfrohe Dekoration wurde von den Handarbeitsgruppen der Haupt- und Zweigwerkstatt unter Leitung von Waltraud Krüger und Sigrun Maier gestaltet. Die Mediengruppe der Einrichtung übernahm – unter der Leitung von Tom Jester – professionell die Beschallung und technische Betreuung des Events.
Ein Zitat von Laotse war dem Programm vorangestellt:
„Das Universum ist vollkommen. Es kann nicht verbessert werden. Wer es verändern will, verdirbt es. Wer es besitzen will, verliert es.“
Wie weitsichtig und treffend diese Worte sind, zeigte sich in jedem Moment dieses Musicals.
Kunst als Brücke
„Der blaue Planet“ war nicht nur ein künstlerischer Höhepunkt, sondern ein Zeichen dafür, wie Inklusion im besten Sinne gelingen kann: durch Wertschätzung, Vertrauen und gemeinsame kreative Visionen. Die Botschaft der Aufführung hallt über den Moment hinaus – und lässt hoffen, dass mehr Menschen erkennen, wie viel Kraft in Vielfalt und Miteinander steckt.
Autor:Matthias Rädle aus Bad Dürkheim |
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