Landrat Seefeldt tauscht sich zu Gräfenhausener Beweidungsprojekt aus
Rinder, Ziegen und Esel pflegen Natur

Blick vom Wingertsberg ins Hahnenbachtal | Foto: Kreisverwaltung SÜW
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Gräfenhausen. Nachdem am Gräfenhausener Wingertsberg die wein- und obstbauliche Nutzung aufgegeben worden war, verbuschten die Flächen stark. Um dem entgegenzuwirken, besteht dort seit Oktober 2014 ein Beweidungsprojekt in Trägerschaft der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße als unterer Naturschutzbehörde. Heckrinder, Esel und Burenziegen weiden auf dem südexponierten, 13 Hektar großen Gelände, um die Landschaft zu öffnen und das Gehölz zugunsten von Grünland zurückzudrängen. 
Die Offenhaltung der Landschaft funktioniert, die tierische Artenvielfalt profitiert. Das bestätigen die Zwischenergebnisse der Begleituntersuchung. Landrat Dietmar Seefeldt, Fachleute der unteren Naturschutzbehörde und die im Naturschutz Engagierten Elisabeth Freudenmacher, Werner Schreiner und Dr. Dagmar Lange aus der Verbandsgemeinde Annweiler tauschten sich nun vor Ort zum Stand der Dinge aus. Anlass für den Ortstermin waren Fragen zur weiteren Projektsteuerung.
Landrat Dietmar Seefeldt zeigt sich beeindruckt vom Erfolg des Projekts, der für jedermann sichtbar und dazu wissenschaftlich belegt ist. Er sagt: „Die Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Begleituntersuchung, durchgeführt im Auftrag der Landeskulturverwaltung, zeigen einen positiven Einfluss auf die Artenvielfalt.“ So habe sich die Anzahl der Brutvogelarten auf der Weidefläche mehr als verdoppelt, die Populationen der vorkommenden Reptilienarten haben sich stabilisiert. Seefeldt gibt einen Ausblick: „Die Begleituntersuchung soll noch diesen Sommer abgeschlossen werden. Nach Auswertung der Ergebnisse kann dann die Besatzdichte der Weidetiere, also wie viele Tiere dort stehen sollen, nach naturschutzfachlichen Kriterien neu festgelegt werden.“
Die Steuerung der Besatzdichte wird in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) und in Abstimmung mit dem landwirtschaftlichen Betrieb von Bernd Völlinger, der für die Tierhaltung verantwortlich zeichnet, erfolgen. Eine Anpassung der Zahl der Weidetiere erscheint auch sinnvoll im Hinblick auf die zu erwartende, zunehmend trockenere Sommerwitterung mit vermindertem Futterangebot.
Die Weidetiere schaffen eine Vielfalt an Strukturen und ökologischen Nischen, die von nachfolgenden Arten besetzt werden. „Ziel des ganzjährigen Beweidungsprojekts in Gräfenhausen ist insbesondere, die Artenvielfalt bei Kleinsäugern, Brutvögeln, Reptilien und bodenbewohnenden Insekten ‚anzukurbeln‘. Beweidungssysteme mit robusten Tierrassen in halbwilder Haltung sind im praktischen Naturschutz seit einigen Jahren ein anerkanntes Instrument“, erläutert Richard Dümmler von der unteren Naturschutzbehörde die Hintergründe. Er berichtet weiter: „In der Anfangsphase wurde der Beweidungsdruck am Wingertsberg durch einen Mehrbesatz an Weidetieren bewusst hoch gehalten, um den Gehölzverbiss voranzutreiben und neue Grünlandflächen zu schaffen. Das Weideland zeigt sich deshalb aktuell unter starkem Verbiss der Offenlandvegetation, der Gehölzinseln und Gehölzränder sowie im Bereich des baumbestanden Unterwuchses. Die neu entstandenen Offenlandflächen sollen jetzt schrittweise und angepasst an die örtlichen Verhältnisse einer extensiveren Pflege und Bewirtschaftung zugeführt werden.“  kv

Blick vom Wingertsberg ins Hahnenbachtal | Foto: Kreisverwaltung SÜW
Diese Burenziegen weiden neben anderen Tieren auf dem Gräfenhausener Wingertsberg | Foto: Kreisverwaltung SÜW
Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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