2G bei der Tafel Wörth
Nur noch Genesene oder Geimpfte dürfen einkaufen

Die Tafel in Wörth | Foto: Heike Schwitalla

Wörth/Hatzenbühl. Müssen Ehrenamtliche in ihrem Engagement das Risiko einer Corona-Ansteckung eingehen oder haben sie das Recht, sich mit der Umsetzung der 2G-Regeln bestmöglich dagegen zu schützen? Dürfen Bedürftige, die sich bewusst gegen eine Corona-Impfung entscheiden, Hilfsleistungen von Ehrenamtlichen einfordern oder müssen sie den Verlust dieser Hilfe als Konsequenz ihrer Entscheidung gegen eine Impfung in Kauf nehmen? Das ist eine Fragestellung, die derzeit viele Menschen im Kreis Germersheim beschäftigt.

2G bei der Tafel Wörth sorgt für Empörung

Auslöser der Diskussion: Bereits im Oktober hat die Tafel Wörth für ihre Lebensmittelabgabe 2G eingeführt. Das heißt, Bedürftige, die sich dort mit Lebensmitteln versorgen wollen, müssen entweder vollständig gegen Corona geimpft oder von einer Covid-Erkrankung genesen sein.
Das sei nicht in Ordnung findet Kathleen Fahrentholz, Vorsitzende  der Liberalen Senioren in Rheinland-Pfalz und Leiterin eines Pflegedienstes in Hatzenbühl: „Das bedeutet, dass ungeimpfte, hilfsbedürftigen Menschen ihre Lebensmittel nicht mehr selbst abholen dürfen. Sie brauchen unbedingt Unterstützung von einer geimpften oder genesenen Person, damit sie an die günstigen Lebensmittel der Tafel kommen. Ich bin jedoch für Selbstbestimmung bis in hohe Alter – und das ist damit nicht mehr gegeben“.

Schutz der Ehrenamtlichen geht vor

Brigitte Fuhr, die stellvertretende Vorsitzende der Tafel Wörth hält entgegen: „Im Oktober hat der Vorstand der Tafel Wörth auf Antrag der Mitglieder die Einführung der 2G-Regel für die Tafelausgabe beschlossen. Alle unsere Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich für unsere bedürftigen Kunden. Alle unsere Ehrenamtlichen gehören der Risikogruppe der älteren Menschen an. Viele sind in ihren Siebzigern, einige sogar noch älter. Sie haben ein Anrecht auf bestmöglichen Schutz vor Ansteckung durch das Coronavirus.“

„Ich akzeptiere die Menschen, die nicht geimpft sind“, erwidert Kathleen Fahrentholz diesen Ausführungen und ergänzt: „Nicht jeder der ungeimpft ist, ist auch ein Impfgegner. Jeder hat seine eigene Meinung und Begründung. Außerdem: Die Tafel in Germersheim hat 2G nicht eingeführt und kann alle nach wie vor, gleichbehandeln“.

„Bedingt durch unsere Räumlichkeiten und die Gegebenheiten bei der Warenausgabe haben wir deutlich mehr und engeren Kontakt zu unseren Kunden, als das in Supermärkten der Fall ist. Für den restlichen Einzelhandel gilt 2G ja jetzt ebenfalls“, rechtfertigt Brigitte Fuhr die Entscheidung für 2G. „Keinem unserer Kunden wird der Zugang zu Tafelwaren verwehrt, jeder Bedürftige kann für sich einkaufen lassen, sei es durch Familie oder Freunde oder durch andere Bedürftige, die man an Ausgabetagen vor der Tafel selbst ansprechen kann. Mit sehr wenigen Ausnahmen praktizieren unsere Bedürftigen dies seit Oktober problemlos“, berichtet sie.

Helfer gesucht

Dennoch gebe es eben Menschen, die niemanden haben, der für sie einkauft, berichtet Kathleen Fahrentholz. „Oder sie schämen sich, einen Freund oder ein Familienmitglied um den Tafeleinkauf zu bitten. Da wäre es doch schön, wenn sich vielleicht jemand findet, der sich vorstellen könnte, für diese Menschen ihre Einkäufe zu erledigen“, fragt nun Kathleen Fahrentholz die Bürger um Unterstützung. Sie bittet alle, die sich dieses Ehrenamt vorstellen können, um Kontaktaufnahme unter kathleenfahrentholz@live.de oder 07275 91825256.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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