HBG-11er auf Kursfahrt in den Niederlanden
„Fietsen, kaas en molens“

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Bruchsal (Isabella Hübner, Leni Mohr, Pia Klein). „Fietsen, kaas en molens“ (dt. Fahrräder, Käse und Mühlen) sind Wörter, mit denen medial häufig für die Niederlande geworben wird. Mit diesen Erwartungen wurden wir zu Beginn der Oberstufe über unsere Kursfahrt in die urbanromatische Stadt Amsterdam informiert. Für manche nur ein ganz normaler Ausflug, für viele das Highlight des Schuljahres und für alle von uns der letzte gemeinsame Trip, bevor das Abitur beginnt. Mal einfach für fünf Tage den stressigen Schulalltag hinter uns lassen. So oder so ähnlich sahen unsere Pläne für Woche aus.
Nach einer zugegebenermaßen anstrengenden Busfahrt kamen wir in Amsterdam an. Der kurze Fußmarsch, den wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft antraten, setzte den Tenor für die kommenden Tage: diversifizierte Kulissen, viele Menschen und lange „Spaziergänge“. Die Jugendherberge, in der wir hofften Fahrstühle und WLAN aufzufinden, war natürlich wie zu erwarten sehr gemütlich. Nachdem wir uns in unseren Zimmern, sofern es der Platz hergab, ausgebreitet hatten, erwartete uns bereits der erste Programmpunkt. Einige Momente in der Bahn und auf einer Fähre später, fanden wir uns auf einer Aussichtsplattform mit malerischer Kulisse wieder. Der A’DAM Tower bot mit seinem 100 Meter hohen „A’DAM lookout“ und den höchsten Schaukeln Amsterdams einen spaßigen Programmpunkt für die adrenalingetriebenen Grenzgänger unter uns.
Die nächsten Tagen, welche wir jeden Morgen mit einem Frühstück in der modernen Jugendherberge begannen, gaben auch den nicht ganz so waghalsigen unter uns die Chance auf unvergessliche Erlebnisse. Eine interessante Grachtenfahrt mit Audioguide bot genau dafür den Auftakt. Diese sind viel mehr als ein idyllischer Teil des Stadtbildes Amsterdams, welchen man bei einem Spaziergang bestaunen kann. Nicht nur über Geschichte der Grachten, sondern auch zur heutigen Nutzung waren wir nach dieser Fahrt gut informiert.
Natürlich sollte es bei einer Reise ins „Waterland“ nicht bei dieser Begegnung mit dem Wasser bleiben. Schon einen Tag später lernten wir bei einer Busfahrt nach Rotterdam noch eine andere Seite der flachen Küstennation kennen. Sie erwies sich als industrieller und ruhiger. In der Hafenstadt stand eine Hafenrundfahrt auf dem Programm, die uns zeigte, dass wir Vergangenheit und Zukunft zugleich erleben können. Natürlich konzentrierte sich unser Besuch nicht nur auf erzwungene Gruppenaktivitäten. Die großen Lücken zwischen den Programmpunkten boten uns die Möglichkeit unsere Zeit selbst zu gestalten. Während einige von uns die Freizeit lieber mit Shoppen oder Rumlaufen verbrachten, irrten andere an den Grachten herum und hielten Ausschau nach kulturellen Erlebnissen. Ein selbst gewähltes Museum mussten wir allerdings alle besuchen. Unsere Ideen waren, wie wir selbst, völlig unterschiedlich: Von Wissenschaftsmuseen, über das EYE-Filmmuseum hin zu Madame Tussauds und weiteren eher nischigeren Ausstellungshäusern war in unseren Berichten über den Nachmittag alles dabei.
Unser letzter ganzer Tag war erneut etwas für die Museumsinteressierten. Im Rijksmuseum lernten wir in vier Kleingruppen nicht nur etwas über die Werke der bekannteren Maler der Niederlande. Auch kleinere Künstler und spezifische Werke wurden uns je nach Guide nähergebracht. Ein interaktives Programm, das uns selbst zum Mitmachen anregte, erwies sich als interessante Erfahrung, fernab von trockenen und pseudointellektuellen Kunstmuseen. Am Nachmittag setzte sich diese interaktive Museumstour fort. Ganz nach dem typischen Sprichwort „Het regent pijpenstelen“, das zu Deutsch starken Regen meint, traten wir zu diesem an. Das Nemo-Wissenschaftszentrum war dabei nicht nur ein Fluchtort vor dem starken Wetterwechsel, sondern auch ein interaktiver Ort, an dem wir einfach mal ausprobieren durften.
Der letzte Abend ging mit Bowling zu Ende. Bei den gemeinsamen Spielen erlebten wir sowohl persönliche Niederlagen als auch überraschende Wendungen. Der Abend rundete unsere Kursfahrt gekonnt ab und fing die ausgelassene Stimmung ein, in die uns unser letzter gemeinsamer Ausflug versetzte. Deshalb war die Heimreise auch etwas melancholisch, ohne dabei traurig zu sein. Voll mit dem Gefühl etwas „goeds“ (dt. Gutes) erlebt zu haben, dass uns für immer bleibt.
Autor:Heisenberg-Gymnasium Bruchsal aus Wochenblatt Bruchsal |
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