Ein Bild, das Geschichte erzählt – und für die Gegenwart mahnt

- Feierliche Übergabe im Museum SCHPIRA mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Anton Bronich (Galerie Kulturraum), Frank Scheid (Verkehrsverein Speyer e.V.) und Anton Neugebauer (v.l.n.r.)
- Foto: Bistum Speyer
- hochgeladen von Cornelia Bauer
Speyer. „Es sind immer ganz konkrete Menschen, die im Leben handeln, und dann dadurch Geschichte schreiben“ – mit diesen Worten übergab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann eine Kopie des Gemäldes „Bischof Johann von Speyer schützt die verfolgten Juden“ von Adolf Schmitz-Crolenburgh an das Jüdische Museum in Speyer.
Dieses zeigt, wie Bischof Johannes I. (1090-1104) beim großen Judenprogrom anlässlich des ersten Kreuzzuges die Speyerer Juden vor der Verfolgung und Ermordung schützt. Er stellt sich vor sie und drängt die angreifenden Christen zurück.
Neben Bischof Wiesemann waren auch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bistums und des Verkehrsverein Speyer e.V. ins Museum Schpira gekommen. Auch anwesend waren Anton Neugebauer, der in der Vergangenheit zu dem Gemälde geforscht hat, und Anton Bronich, der die Gemäldekopie gerahmt hat. Sie ist nun Teil der Ausstellung im jüdischen Museum – das Original hängt im Speyerer Bischofshaus.
Das Gemälde von Adolf Schmitz-Crolenburgh zeigt eine Szene aus dem 11. Jahrhundert und ist im 19. Jahrhundert als Reaktion auf den aufkommenden Antisemitismus dieser Zeit entstanden. Gleichzeitig hat es aber auch einen aktuellen Bezug, wie Bischof Wiesemann betonte: „Das Bild hat nicht nur eine historische, sondern auch eine politische, eine aktuelle Bedeutung. Auch wir kämpfen gerade mit massiven Spannungen. Ich wünsche mir, dass dieses Bild ermutigen kann. Dass man den Mut findet, nicht einfach mitzumachen, sondern rauszutreten und etwas zu verändern.“
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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