Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Bergamo – Biblioteca civica Angelo Mai

Der Palazzo Nuovo (weißes Gebäude), aufgenommen vom höchsten Punkt des Aussichtsturms, der für Touristen zugänglich ist.  | Foto: Stephan Alberti-Riedl
  • Der Palazzo Nuovo (weißes Gebäude), aufgenommen vom höchsten Punkt des Aussichtsturms, der für Touristen zugänglich ist.
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Müsste man etwas nennen, mit dem Irene und ich beide etwas anfangen könnten, würde man sehr schnell auf Bücher kommen. Bücher sind großartig: Man kann sie lesen, verschenken und je nach Bedarf auch werfen.

Jeder Mensch, der sich für sie interessiert, legt im Laufe seines Lebens eine kleine Sammlung bzw. Ansammlung an. Aber was tut man mit seiner Sammlung, wenn es irgendwann nicht mehr geht? Man vermacht sie, wie es Giuseppe Alessandro Furietti 1768 tat, als er der Stadt Bergamo seine knapp 1.400 Bände vermachte, unter der Bedingung, dass die Stadt eine öffentliche Bibliothek einrichtet.
Das tat sie auch und ließ die stolze Sammlung zunächst im Palazzo Nuovo, damals noch das Rathaus, unterbringen. Im Zuge der Säkularisierung zog sie dann gegen Ende des 18. Jahrhunderts in die Kanonikerwohnung des Doms um, bevor sie um 1843 im Palazzo della Ragione zu lesen war. Dann entschied man sich 1928 endgültig dazu, die Sammlung in den Palazzo Nuovo zurückzuverlegen, wo sie mit der Zeit das gesamte Gebäude besetzte.

Der Bestand ist seit Furietti enorm angewachsen. So befinden sich dort heute um die 720.000 gedruckte Werke, über 2.100 Inkunabeln (Gedrucktes aus dem späten 15. Jahrhundert), über 12.000 Bücher aus dem 16. Jahrhundert und ungefähr genau so viele Pergamenturkunden. Hinzu kommen Originalpartituren von Gaetano Donizetti (Musiker des 19. Jahrhunderts) wie die von Lucia di Lammermoor. Ebenso findet sich hier auch das historische Archiv von Bergamo selbst.

Aber nicht nur Bücherfans kommen hier auf ihre Kosten. Wer sich für Architektur interessiert, kann den Sala Tassiana (benannt nach dem Dichter Turquato Tasso) bestaunen, in welchem sich auch zwei riesige Globen (Himmel und Erde) von Vincenzo Coronelli (Kartograf des 17. Jahrhunderts) befinden. Dabei kommt man aber am Salone Furietti nicht vorbei, ein Bibliothekssaal, in welchem man die Gemälde von wichtigen italienischen Schriftstellern bestaunen kann: Die bekanntesten sind Dante und Petrarca, Pietro Bembo, Gasparino Barzizza, aber auch der Gründer Furietti sowie der Namensgeber der Bibliothek, Angelo Mai, können hier betrachtet werden.

Zum Namen der Bibliothek: Angelo Mai war Kardinal und Philologe und leistete sehr wichtige Pionierarbeit durch ein Verfahren, mit dem er ausgewaschene Pergamentmanuskripte wieder lesbar machen konnte. Dadurch konnte er Werke des berühmten römischen Redners Cicero wiederentdecken, was ihn europaweit berühmt machte. So berühmt, dass man die Bibliothek in Bergamo zu seinen Ehren nach ihm benannte.

Wie wir aus diesem Gebäude herausgekommen sind, ist uns bis heute ein Rätsel. Zu finden ist die Bibliothek auf der Piazza Vecchia in der Altstadt.

Autor:

Stephan Alberti-Riedl aus Rodalben

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