Sicherstellung unseres Leitungswasser
Wasser als ganz wichtiges Thema

Trink- und Brauchwasser | Foto: ZWW Weilerbach
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Wasser als ganz wichtiges Thema

Rockenhausen. „Wie steht es um unser Wasser“ war das Thema der Informationsveran- staltung des CDU-Gemeindeverbandes Nordpfalz, für den sich rund 45 Bürgerinnen und Bürger interessierten. Vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels und lang anhal- tenden Trockenphasen in den Sommermonaten der letzten Jahre machten sich immer mehr Menschen um eine sichere Wasserversorgung Gedanken, so CDU-Gemeindeverbands- vorsitzender Christian Rupp in seiner Begrüßung. Er konnte als Referenten des Abends vom Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz (ZWW) dessen langjährigen Verbandsvorsteher Arno Mohr und von dessen Betriebsführer Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) den Abteilungsleiter Rohrmedien, Michael Beine, willkommen heißen.

Vor allem durch die Zusammenarbeit von ZWW, SWK und dem Ohmbach-Zweckverband sei es in den vergangenen 53 Jahren immer gelungen, die Wasserversorgung für 71.000 Menschen in 127 Ortsgemeinden sowie für die Industrie, Handwerk und Gewerbe oder Landwirtschaft sicherzustellen, so Arno Mohr. Momentan beliefert der ZWW die acht Verbandsgemeindewerke jährlich mit etwas mehr als 5 Millionen Kubikmeter Wasser, die vor Ort für die Verteilung bis in die Haushalte verantwortlich seien. Der ZWW unterhalte 105 Hochbehälter, habe neun Tiefbrunnen in drei Gewinnungsgebieten rund um Kaiserslautern (Weilerbach, Moosalbtal und Kolbental) und knapp 500 Km Wasserleitungen zu unterhalten.

Mohr mahnte zu einem bewussteren Umgang mit Wasser, auch wenn wir hier noch keine Versorgungsprobleme haben. Wasser sei das wichtigste Lebensmittel und deshalb äußerst wertvoll. Rund 40 Kubikmeter wird im Schnitt pro Einwohner verbraucht. Wir wollen für die Zukunft die Kooperationen mit benachbarten Versorgern noch verstärken und ausbauen, dies ist auch im Sinne des Landes.

Interessant war auch, wie sich die täglichen Verbrauchszahlen aufteilen. Von derzeit 120 Litern, die ein Mensch verbrauche, werden 46 Liter für die Körperpflege, 34 Liter für die Klospülung, 15 Liter für die Wäsche, 8 Liter für Geschirr und lediglich 5 Liter werden für Speisen und zum Trinken gebraucht. Wir müssen umdenken, besonders hinsichtlich der Klospülung, so der Verbandsvorsteher. Hierfür sei auch gesammeltes Niederschlagswasser oder Brauchwasser geeignet. Knapp ein Drittel bestes Trinkwasser für die Klospülung am Tag zu verwenden, ist nicht gut und muss eigentlich geändert werden. Dies habe er auch gegenüber der Landesregierung bei der Vorstellung des Grundwasserbewirtschaftungskonzeptes 2040 für den Großraum Kaiserslautern deutlich gemacht, so Mohr. Es gebe auch noch andere, sehr vernünftige Ideen wie Brauchwasser noch für andere Zwecke genutzt werden kann.

In diesem mit vielen Experten erstellten neuen Konzept wird aufgezeigt, wie eine sichere Wasserversorgung bis 2040 umwelt- und naturverträglich gelingen kann. Michael Beine ging auf einige Details des Konzeptes ein. Durch das langjährige Monitoring könnten verlässliche Zahlen bezüglich des Rückgangs des Grundwasserspiegels, der höheren Sommertempera-turen und der höheren Verdunstungsmengen ziemlich genau nachgewiesen werden. So seien die Temperaturen an der Messstelle in Morlautern in einem 20-Jahreszeitraum durchschnittlich fast um knapp 2 Grad gestiegen. Deshalb sind unsere 20jährigen Beobachtungen und Aufzeichnungen auch so wertvoll für uns, um auch künftige Entwicklungen besser einschätzen zu können, so Beine. So kann die Trinkwasserneubildung, die Ergiebigkeit der Quellen, die Wasserverdunstung weitaus besser eingeschätzt werden. Die Tiefbrunnen des ZWW bis zu 300 Metern seien deshalb auch nicht zu anfällig, wenn sich oberflächlich Veränderungen zeigen. Wir haben derzeit trotz eines Rückganges der Grundwasserneubildung um etwa 18 Prozent momentan noch eine kleine Reserve beim Wasser, so Beine. Sollte die Region bis 2040 jedoch bei der Bevölkerung wachsen und viele Neuansiedlungen im Gewerbebereich kommen, könnte es enger werden. Dann könnte in trockenen Jahren die geplante Wasserförderung für den Bedarf nicht ausreichen. Darauf müssen wir rechtzeitig reagieren und deshalb sind wir auch schon jetzt in Gesprächen mit benachbarten Versorgern. Derzeit steht die Wasserversorgung aber noch auf sicheren Füßen, so der SWK-Experte für Wasser.

Wir werden in unserer Arbeit alles daransetzen, dass dies auch in Zukunft so bleibt, so Mohr und Beine unisono. Sie appellierten dennoch an die Besucher und Verbraucher, Wasser nicht unnötig zu verschwenden. Dafür sei es zu wertvoll und das wichtigste und gleichzeitig best überwachte Lebensmittel. Das Wasser des ZWW sei auch von höchster Qualität. Ab und an auch mal die Einspartipps, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden, anzuwen- den, gabs noch als Tipp und Empfehlung. Anschließend gabs noch etliche Fragen, die kompetent von den Referenten beantwortet wurden.

Interessant war auch die eigens zum 50jährigen Bestehen des ZWW erstellte Broschüre, die alle notwenigen Infos rund um die Wasserförderung und –verteilung in der Nord- und Westpfalz enthält. Sie wurde den Gästen mit einem neuen Flyer zur Arbeit des ZWW zur Verfügung gestellt. In den 50 Jahren des Bestehens hat der Zweckverband rund 100 Millionen Euro für eine sichere Wasserversorgung der Menschen und Betriebe in der Nord- und Westpfalz investiert. Grund für die Gründung des Zweckverbandes 1970 war Wassernot in etlichen Gemeinden der Nord- und Westpfalz, gerade in den Sommermonaten.

Autor:

Christian Rupp aus Rockenhausen

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