Herzsportgruppe ist eine beständige Säule der VTR
Bewegung ist die beste Medizin

Der VTR bietet als einziger Verein in der Region eine Herzsportgruppe an.  Foto: VTR
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Rockenhausen.Herzsport, im medizinischen Fachjargon auch Koronarsport bezeichnet, soll Herzkranken helfen, ihre körperliche Belastbarkeit wiederherzustellen oder zu verbessern. Der Herzsport wird vom Kardiologen oder dem Hausarzt verordnet. Mit diesem Ziel kommen derzeit regelmäßig rund 30 Personen in die VTR-Halle in Rockenhausen.
Zu Beginn der Übungsstunde misst jeder Teilnehmer seinen Blutdruck und hält die Werte schriftlich fest. Bei zu hohem Blutdruck heißt es zuerst mal zur Ruhe zu kommen. Nach wenigen Minuten verbessert sich dann oft auch die Situation. „Ich sehe es den meisten schon an, ob alles in Ordnung ist“, erklärt der erfahrene Übungsleiter Helmut Gass. Der Vereinsvorsitzende leitete seit 2015 den Herzsport zunächst zusammen mit Rudi Nagel, aktuell mit Hilde Christmann aus Dörnbach, die ebenfalls die Herzsportlizenz besitzt.
Voraussetzung für die Absolvierung der Übungsleiterlizenz Herzsport ist, dass der Inhaber die Übungsleiter C-Lizenz besitzt. Zudem ist bei jeder Übungsstunde ein Arzt anwesend. Zur Zeit wechseln sich die Ärzte Dr. Petry, Dr. Gaida und Dr. Will aus Rockenhausen und ein Krankenhausarzt bei der Betreuung der Herzgruppe ab. „Wir sind hier für den Notfall. Bis jetzt ist zum Glück noch nichts Schlimmes passiert, erklärte Dr.. Wilfried Göbel, Internist am Krankenhaus Rockenhausen kürzlich bei der Übungsstunde.
Hado Reimringer ist mit seinen 53 Jahren der Junior der Gruppe. Nach einem Herzinfarkt mit 49 Jahren kam er im Mai 2016 zum Herzsport. „Nach meinem Infarkt war ich unsicher, was ich noch machen kann und was nicht. Neben dem Training für Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer habe ich zwischenzeitlich wieder eine stabile körperliche Situation und kann mich auch mit Gleichgesinnten gut austauschen.“
Der Rockenhausener Jürgen Dietrich ist seit 2017 bei der Herzsportgruppe. Er ist von den Trainingsstunden sehr angetan und findet es toll, dass die Übungsstunden so zahlreich besucht werden und der VT Rockenhausen mit seiner Herzsportgruppe ein Alleinstellungsmerkmal im Donnersbergkreis hat. Auch das Engagement der Übungsleiter und der Ärzte hebt Dietrich hervor. Helmut Gass ergänzt noch, dass von den aktuell rd. 40 erfassten Teilnehmern 6 aus Rockenhausen und der Rest aus Orten des Donnersbergkreises und des Kreises Kusel kommen. Der Altersdurchschnitt in der Gruppe liegt zwischen 60 und 80 Jahren, deshalb machen die Übungsleiter auch Übungen zur Sturzprävention. Die meisten haben Operationen, wie die Implementierung von Stents oder Bypässen hinter sich oder eine vorhandene Herzinsuffienz.
Wenn der Blutdruck und Puls in Ordnung ist, erfolgt ein Aufwärmprogramm mit anschließendem Ausdauertest von 15 Minuten. Hier kommen auch abwechselnd Gewichte, Terrabänder, Bälle, Stühle und Reifen zum Einsatz. Langweilig werden soll es schließlich nicht. Gass ist sich sicher, dass der gute Zuspruch bei der Gruppe auch damit zu tun hat und nicht mit der Einmaligkeit des Angebotes im Donnersbergkreis zusammenhängt.
Bei der Entspannung erfolgen meistens Übungen zur besseren Beweglichkeit, die auch dann mit Atemübungen abschließen. Zufrieden und meistens mit mehr Vertrauen zum eigenen Körper gehen die Teilnehmer dann nach Hause. Bei regelmäßigem Besuch der Übungsstunden kann man schon nach einem halben Jahr in der Regel eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und auch Lebensqualität feststellen sagt Gass.
Nicht nur sportlich ist die Gruppe aktiv, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene. So wird jedes Jahr ein Sommerfest und auch eine Weihnachtsfeier in der VTR-Halle veranstaltet. Auch Ausflüge werden in der Regel alle 2 Jahre unternommen. Nächstes Jahr ist ein Ausflug ins Saarland geplant.
Auf die Zukunft der Herzsportgruppe angesprochen, reagiert Helmut Gass allerdings eher verhalten: „Der Fortbestand dieser für das Gemeinwesen so wichtigen Gruppe ist in naher Zukunft gefährdet. Trotz intensiver Bemühungen ist zum jetzigen Zeitpunkt niemand bereit, die mit viel Aufwand verbundene Übungsleiterausbildung zu absolvieren“, erklärt der 71-jährige Helmut Gass, der aktuell nicht sagen kann, wie langer er die Übungsleitertätigkeit noch ausführen kann. ps

Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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