Schachclub
Lena Mader krönt sich erneut zur Rheinland-Pfalz Meisterin

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Zum fünften Mal hat sich Lena Mader vom Schachclub Ramstein-Miesenbach die Krone der Rheinland-Pfalz Meisterschaft im klassischen Schach gesichert.
Vom 27. bis 29. Juni 2025 trafen sich in Eisenberg 12 Frauen, um sich für die Deutschen Meisterschaften 2026 zu qualifizieren.
Mit Startplatz 2 war Lena Mader (Wertungszahl ELO 1884) eine von zwei Favoritinnen auf den Gesamtsieg. Mit Lena Kalina (Wertungszahl ELO 1916) vom Schachclub Landskrone stand ihr eine junge ambitionierte Spielerin als härteste Konkurrentin gegenüber.
Bei über 30 Grad im nicht klimatisierten Spielsaal war es nicht nur eine geistige, sondern auch eine körperlich schweißtreibende Herausforderung. An drei Tagen mit jeweils zwei Doppelrunden kämpften die Spielerinnen um den Sieg.
Nach intensiver Vorbereitung startete Lena Mader in ihr einhundertstes Wertungsturnier. Zwei- bis dreimal pro Woche absolviert sie jeweils 2 bis 3 Stunden Schachtraining – für sie längst Standard. Ergänzt wird das Programm durch Taktikaufgaben und den regelmäßigen Besuch des Schachclubs, was ihre Vorbereitung abrundet.
In den ersten beiden Runden gegen schwächere Gegnerinnen gelang es Lena erst im Endspiel, die vollen Punkte einzufahren.
Bereits im Vorfeld hatte sich Lena eines fest vorgenommen: keine Zeitnot!
In 90 Minuten mussten 40 Züge absolviert werden. Danach gab es einen Zeitzuschlag von weiteren 30 Minuten für den Rest der Partie. Lässt man sich am Anfang zu viel Zeit für die ersten Züge, dann wird später die Zeit knapp! Es droht Zeitnot, in der dann Fehler passieren können. Dies galt es unbedingt zu vermeiden. Lena hatte die Schachuhr stets im Blick und hatte immer eine bessere Zeit als ihre Gegnerinnen. Damit ist der gute Vorsatz voll aufgegangen und die Gegnerinnen gerieten teilweise in diese missliche Lage.
In Runde drei kam es dann in der Nachmittagspartie zum mit Spannung erwarteten Duell der beiden Favoritinnen. Lena Kalina mit den weißen Steinen gegen Lena Mader mit Schwarz. Weiß hat stets einen kleinen Anzugsvorteil, auf den Schwarz angemessen reagieren muss.
In einer von beiden Seiten sehr positionell geführten Partie geriet Lena Kalina bereits nach 22 Zügen in hochgradige Zeitnot – sie hatte nur noch etwa 5 Minuten für die verbleibenden 18 Züge. Der Spielmodus sieht aber vor, dass es pro Zug einen Zeitgutschrift von 30 Sekunden gibt. Klingt nicht viel, ist es auch nicht, da in dieser Zeit auch noch jeder eigene und jeder gegnerische Zug notiert werden muss. In ausgeglichener Stellung bot Lena Kalina ihrer Gegnerin ein Remis an, das Lena Mader nach sorgfältiger Abwägung annahm.
Überraschenderweise zog durch dieses Unentschieden eine dritte Spielerin, Verena Rotermund aus Mainz, mit 3 Punkten an beiden vorbei.
Der letzte Tag musste die Entscheidung bringen. Die Auslosung bescherte Lena Mader die deutlich schwierigere Partie gegen Verena Rotermund, während Lena Kalina die vermeintlich leichtere Aufgabe gegen die erst 11-jährige Nachwuchsspielerin Emma Tiuca aus Trier zu bewältigen hatte.
Doch Emma blieb ruhig und abgeklärt, zeigte keine Regung – und spielte eine überzeugende Partie. Im Endspiel ließ sie ihrer Gegnerin keine Chance!
Der Weg zur Meisterschaft war damit für Lena Mader frei. Doch auch hier kündigte sich eine dicke Überraschung an. Die Zuschauer – allesamt schachbegeisterte Spieler – sahen, wie sich die Stellung für Verena Rotermund Zug um Zug verbesserte. Die Partie stand kurz vor dem Ende.
Geht der Turm oder die Dame auf die 7. Reihe? – Das war die entscheidende Frage. Verena entschied sich – trotz ausreichender Bedenkzeit – für die falsche Figur. Lena konnte sich aus der heiklen Lage befreien und die Partie bei ungenauem Spiel der Gegnerin sogar drehen und für sich entscheiden.
Damit war der Weg für Lena Mader, die in der Pfalz auf Ranglistenplatz 4 der Frauen geführt wird, endgültig frei! Die Vorbereitung auf die letzte Partie bestand nur noch aus Ausruhen, der Flucht vor der brütenden Hitze und dem Suchen eines schattigen Platzes.
Die letzte Runde verlief dann relativ einfach. Durch einen frühen Figurengewinn konnte Lena Mader die Partie nach kurzer Spielzeit für sich entscheiden – und sich zum fünften Mal nach 2008, 2014, 2019 und 2023 Rheinland-Pfalz-Meisterin nennen. Damit ist sie für die Deutschen Meisterschaften 2026 qualifiziert.
Der Schachclub Ramstein-Miesenbach gratuliert herzlich zum Titel!
Interesse am Schachspiel?
Wer Lust hat, das Schachspiel zu erlernen oder bereits spielt, ist herzlich eingeladen, freitags zum Schachtraining vorbeizukommen.
• Einsteiger: freitags von 18:30 bis 20:00 Uhr
• Erfahrene Spieler: freitags ab 20:00 Uhr
Unsere Mitglieder stehen gerne für Training, Partien oder einfach nur zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung.
Für die Jugend gibt es dienstags und freitags von 16:00 bis 18:30 Uhr die Gelegenheit, das Spiel zu erlernen oder einfach nur zu spielen.
Kontakt: Werner Weller per E-Mail: we.weller@t-online.de oder Telefon/WhatsApp: 01755935514 .



Autor:Werner Weller aus Ramstein-Miesenbach |
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