SPD Ramstein-Miesenbach
Kleinode der Natur vor der Haustür

- Blick vom Herrengärtchen nach Norden
- Foto: Peter Krietemeyer
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Unter diesem Motto hatte der SPD Ortsverein Ramstein-Miesenbach zur 1. Mai-Wanderung eingeladen.
Unter der fachkundigen Führung von Bodo Mahl, ehemaliger Förster beim Forstamt Kaiserslautern, fanden sich fast 40 Mai-Wandersleute am Bärenlochweiher in Kindsbach ein. Die weiteste Anreise hatten Besuchende aus dem hohen Norden zurückgelegt aber auch Wandersleute aus dem Saarland konnte Bodo Mahl begrüßen.

- Bodo Mahl bei der Begrüßung
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Zur Einführung bemerkte der Förster, dass es im 15. Jahrhundert tatsächlich Braunbären im Pfälzer Wald gegeben hatte und deren Existenz auch maßgeblich für die Namenssgebung des Weihers in Kindsbach sind.
Die Bärenlochschlucht führt mit ihrem Bachlauf aus einer ergiebigen Quelle klares und frisches Wasser durch die Landschaft und speist damit zahlreiche Wooge.
„Die Universität Kaiserslautern hat einmal ermittelt, dass es in der Gesamtzahl mehr als 1 000 Wooge sind, wobei der Gelterswoog der Größte ist“, so Bodo Mahl.
„Im Bärenloch“, so Bodo Mahl weiter, „stehen viele alte Bäume und liegendes Holz ist vorhanden, welches nicht beseitigt wird. Das Totholz dient als Lebensraum“.

- Die Gruppe schlängelt sich durch den Wald
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Deshalb finden wir auch an einer Infotafel von Landesforsten Rheinland-Pfalz den Merksatz: Wenn der Baum stirbt, beginnt das Leben.
Am nächsten Haltepunkt bittet Bodo Mahl um etwas Stille und die Augen zu schließen.
Dadurch können die Teilnehmenden die Geräusche des Waldes besser wahrnehmen. Zu hören sind Vogelgezwitscher, der durch sein Bett fließende Bach und durch den Wind bewegte und raschelnde Blätter.

- Platz der Stille - Augen waren zu schließen und das Gehör war gefordert
- Foto: Peter Krietemeyer
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Weiter geht die Wanderung, vorbei am kindsbacher Brunnen, der heute außer Betrieb ist, bis zum Hexentanzplatz. Hier entspringt die Quelle und der Sage nach haben in grauer Vorzeit auch Hexen getanzt.

- Am kindsbacher Brunnen
- Foto: Peter Krietemeyer
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Bizarre Felsen kennzeichnen diesen Wanderabschnitt, vor allem den für die Pfalz charakteristische Buntsandstein in seinen unterschiedlichen Farbschattierungen.
Der Buntsandstein bildet die Grundlage für den sandigen Boden in diesem Bereich, der wenig Wasser speichern kann. Er ist daher nicht gut für die Pflanzenwelt.
Im Gegensatz dazu dient der Buntsandstein aber als hervorragender Grundwasserleiter.

- Erläuterungen zum Buntsandstein
- Foto: Peter Krietemeyer
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Dann erwartete die Wandersleute eine Überraschung im Wald. Bodo Mahl hatte kühle Getränke und Brezeln bereitgestellt, um sich nach dem anstrengenden Aufstieg vom Bärenlochweiher durch die Bärenlochschlucht zu stärken. Die kleine Pause wurde gerne angenommen.

- Kleine Überraschung mit kühlen Getränken
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- Brezeln durften nicht fehlen
- Foto: Peter Krietemeyer
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Gestärkt ging es zur nächsten Station, dem „Herrengärtchen“. Hier hatte die Gruppe einen hervorragenden Blick durch den Wald bis zum Flugplatz nach Ramstein, welcher sich in seinem gesamten Ausmaß am Horizont erstreckte.

- Blick über den Flugplatz Ramstein
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Der Volksmund erzählt, dass um 1830 Heinrich Didier, Inhaber der Posthalterei, Gutsbesitzer und Unternehmer, von hier aus seine Arbeiter bei der Bruchkultivierung mit dem Fernrohr kontrollierte. Davon leitete sich dann der Namen des Aussichtspunktes „Herrengärtchen“ ab.
Auf dem Rückweg gab es noch Informationen über den Klimaschutz und die Anpassung der Natur an den spürbaren Klimawandel am Beispiel der Klima-Linde.
Dem Wald kommt ja eine hohe Bedeutung zu, da die Bäume das Treibhausgas Kohlendioxid in ihrem Holzkörper speichern. Im Schatten der Bäume wird die Sommerhitze erträglicher und durch die Wasserverdunstung über die Blätter tritt ein zusätzlicher Kühleffekt ein. Außerdem wird Kohlendioxid durch das Bauen mit Holz langfristig gebunden.
Die letzte Station bildete der Heidenfelsen, ein römisches Quellheiligtum, das nach den Funden etwa vom 2. Jahrhundert nach Christus bis etwa 390 bestand.
Das Wasser der Quelle soll nach Überlieferungen bei Augenleiden helfen.

- Der Heidenfelsen als letzte Station der Maiwanderung
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- Ein Teil des Heidefelsens - Relikte der Vergangenheit
- Foto: Peter Krietemeyer
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Nach fast 3 Stunden mit Information, Erlebnissen und einer sechs Kilometer langen Wanderstrecke, gelangte die Maiwanderung wieder am Bärenlochweiher an, wo sich mittlerweile Familien niedergelassen hatten und Kinder im kühlen Nass plantschten.
Den Abschluss bildete dann ein gemütliches Beisammensein am Silbersee, wo sich gemeinsam gestärkt wurde.
Allen Teilnehmenden hatte es gefallen, was der Austausch am Silbersee untermauerte. Viele freuen sich schon auf die nächste Wanderung mit Bodo Mahl, wenn der SPD Ortsverein Ramstein-Miesenbach wieder einlädt.
Autor:BdP Peter Krietemeyer aus Kaiserslautern |
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