Werkschau von Boris Eldagsen
Von Fotografie zu Promptografie

Boris Eldagsen   | Foto: Lisa Wassmann

Pirmasens. Das Ausstellungsjahr 2024 startet im Forum Alte Post mit einem echten Highlight: In „Boris Eldagsen – Zurück in die Zukunft: Retrospektive 1988-2023“ erwartet das Publikum vom 10. Februar bis 7. April ein sehenswerter Querschnitt des Schaffens von Boris Eldagsen, der im vergangenen Jahr wegen seiner Ablehnung des Sony World Photography Awards für sein Bild „The Electrician“ international für Aufregung gesorgt hatte.
Im Pirmasenser Kulturzentrum spannt nun die dem Photomedia-Künstler gewidmete neue Wechselausstellung einen Bogen ausgehend von seinen Anfängen über die letzten 30 Jahre bis hin zu Video und Installationen. Dazu kommen Beispiele für Kollaborationen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern sowie eine Auswahl an KI (Künstliche Intelligenz)-generierten Bildern, deren Produktionsprozess als Promptografie bezeichnet wird.
Federführend für die Ausstellung des gebürtigen Pirmasensers Eldagsen ist der Kunstverein kunst & kultur pirmasens e. v., mit dem das Forum Alte Post in der Vergangenheit bereits mehrfach zusammengearbeitet hat. Die Vernissage findet in Anwesenheit des Künstlers am Freitag, 9. Februar, um 19 Uhr im Elisabeth-Hoffmann-Saal im Forum Alte Post statt, musikalisch begleitet vom Pirmasenser Extra-Vergine-Quartett. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Pirmasens hält Boris Eldagsen darüber hinaus am Sonntag, 11. Februar, um 15 Uhr ebenfalls im Forum Alte Post einen Vortrag über Künstliche Intelligenz und ihre Gefahren und Chancen unter dem Titel „Wie kreativ ist Künstliche Intelligenz? Ein Fazit nach 1,5 Jahren Praxis“. Der Besuch des Vortrags ist kostenfrei, ebenso der Eintritt zu den Ausstellungen an diesem Tag.

Vierteilige Struktur der Werkschau

Die Retrospektive zu Boris Eldagsen über die letzten 35 Jahre lässt sich in vier Segmente einteilen. Zum einen zeigt der Künstler im Forum Alte Post eine Reihe von Zeichnungen und Fotos aus seiner frühen Pirmasenser Zeit. Kennzeichnend für seine nachfolgenden fotografischen Arbeiten ist ihre visuelle Poesie, bei der sich Attribute von Fotografie, Malerei, Theater und Film vereinen. Fester Teil von Eldagsens Werk sind zudem gemeinsame Projekte mit anderen Kunstschaffenden. So arbeitete er für die Fotomedieninstallation „The Rabbit Hole“ mit dem in Dhaka lebenden Künstler Tanvir Taolad zusammen. In „Oracle“ wiederum verwandeln „Boris und Natascha“ mithilfe von handgefertigtem Mulberry-Goldpapier die Grabsteine berühmter Toter wie etwa Max Ernst, Oscar Wilde oder Edith Piaf in zeitgenössische Orakel.
Gezeigt werden außerdem Beispiele der Reihen „The Promise„ und „The Message“. Für diese hat Boris Eldagsen die Schauspielerin Sandra Hüller in Szene gesetzt, die zuletzt für gleich zwei Filme auch international viel gelobt und mit Preisen geehrt wurde und für eine Oscar-Nominierung im Gespräch ist.
Zu den in der Kunstwelt bekanntesten Arbeiten von Eldagsen gehören sicherlich seine KI-generierten Bilder. Ihnen zugrunde liegt die Technik der Promptografie; dieser Begriff leitet sich ab vom sogenannten Prompt, einer kurzen Erklärung bzw. Beschreibung bei der Eingabe, welches Bild die KI erzeugen soll. Unter Verwendung von echten Fotos und deren Veränderung mit KI entstehen so Bilder in Schwarz-Weiß, die aus den 1940er Jahren zu stammen scheinen. In Pirmasens zeigt Eldagsen unter anderem KI-generierte Bilder der Reihe “Pseudomnesia„ , zu der zum Beispiel „The Electrician“ gehört.red

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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