Genre-Premiere im Forum Alte Post mit zeitgenössischer textiler Kunst
- Eines der Highlights ist die Installation der Künstlerin Dorothee Herrmann
- Foto: Frank Schäfer
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Pirmasens. Stricken, Häkeln, Sticken, Weben, Nähen, Tuften und Filzen: Wie sich moderne Kunst mit diesen weiblich konnotierten revitalisierten Techniken auseinandersetzt und diese zu heute gefragten Kunstwerken werden, ist bis zum 8. Februar im Forum Alte Post zu sehen. In „Kunst - Stoff. Positionen zeitgenössischer textiler Kunst“ stellt das Pirmasenser Kulturzentrum dabei erstmals das Genre "Textile Kunst" ausschließlich in den Mittelpunkt einer Wechselausstellung.
Kuratiert von der Kunsthistorikerin Christina Körner beschäftigt sie sich mit dem innovativen Potenzial textiler Techniken für die zeitgenössische Kunstproduktion, gibt einen Überblick über die aktuellen Konzepte und setzt vertiefende Akzente.
Objekte und Bilder von 13 Künstlerinnen
In den 45 präsentierten Arbeiten nähern sich dreizehn Künstlerinnen dabei dem Thema über hochaktuelle ästhetische, politische und gesellschaftliche Fragestellungen in Form von Objekten und Bildern.
Die Künstlerinnen Boglárka Balassa, Marie Gouil, Sabine Hack, Helena M. Hafemann, Anne Haring, Sandra Heinz, Dorothee Herrmann, Andrea Hess, Yvonne Kendall, Anja Luithle, Rena Riedel, Kübra Ural und Cora Volz befassen sich mit einer großen Bandbreite an textilen Techniken und mit der universellen Bedeutung von Textil: Geschichten werden erzählt und Geschlechteruntersuchungen sowie gesellschaftliche Narrative neu verhandelt.
Eines der Highlights ist die Installation der Künstlerin Dorothee Herrmann, die das Thema "gelebtes bzw. nicht gelebtes Leben" behandelt. Auf 380 Pflastersteinen sind schwarze gestrickte Blumen befestigt, die von straffällig gewordenen Frauen in der JVA mit der "Strickliesel" gestrickt wurden.
Sabine Hack hat sich in ihrer Arbeit dem Sisyphos-Mythos gewidmet.
Die handgenähten, gefüllten Stoffsteine fordern auf zu einer Auseinandersetzung mit den Themen Last, Schwere und Leichtigkeit, indem sie gegensätzliche Elemente wie Weichheit und Stabilität vereinen.
Mit "Applaus und Befehl" setzt sich die Arbeit "Broadway" der Künstlerin Anja Luithle auseinander. Die kinetische Installation reagiert auf laute Geräusche und so beginnt sich die leuchtend orangefarbene Figur auf Befehl und Händeklatschen zu drehen.
Im Rahmenprogramm zur Ausstellung bietet die Museumspädagogik allen Besuchern die Möglichkeit, an wechselnden Mitmachstationen in den beiden Ausstellungsräumen auch selber kreativ zu werden. Darüber hinaus wird es eine Abschlussführung geben.red/fsc
Autor:Frank Schäfer aus Pirmasens |
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