Freimaurer aus Neustadt verteilen 50 Kunstwerke

Einige der Freimaurer waren im Rahmen der Übergabe für ein Foto zu gewinnen, ein nicht unbedingt häufiger Einblick: Manche Logen tragen aufgrund historischer Bezüge einen sog. „Hohen Hut“, einen Zylinder.  | Foto: Freimaurerloge "Zur Freundschaft an der Haardt"
  • Einige der Freimaurer waren im Rahmen der Übergabe für ein Foto zu gewinnen, ein nicht unbedingt häufiger Einblick: Manche Logen tragen aufgrund historischer Bezüge einen sog. „Hohen Hut“, einen Zylinder.
  • Foto: Freimaurerloge "Zur Freundschaft an der Haardt"
  • hochgeladen von Dominik Rödel

Haardt. Selten zeigen sich Freimaurer in der Öffentlichkeit. Es handele sich aber um keine geheime, sondern um eine diskrete Gesellschaft. Auf diesen Unterschied legt Marcel Wirdemann, Sekretär der Loge, großen Wert. Immerhin gehöre die Freimaurerloge in Neustadt zu den ältesten Vereinen im offiziellen Vereinsregister der Stadt, auch sei man im Internet ganz einfach zu finden. Werbemaßnahmen lehnen die Herren der Loge allerdings ab – es bedürfe einer eigenen Motivation den Anschluss zu suchen. Auch wenn die fehlende Öffentlichkeitsarbeit an mancher Stelle leider Platz für Fehlinterpretationen und Verschwörungstheorien lasse. Es sei aber strenge Regel, dass jeder Freimaurer für sich alleine entscheide, ob er nach außen erkennbar ist – niemals könne man einen Freimaurer nach den Namen anderer ausfragen, so Marcel Wirdemann. Dieser Schutzraum sei aus vielerlei Gründen von Vorteil. Angelehnt an das ursprüngliche Steinmetzhandwerk sei es Tradition, dass insbesondere die Freimaurergesellen auf Wanderschaft gehen um nah und fern andere Logen zu besuchen. Nun hat die 1809 gegründete Loge „Zur Freundschaft an der Haardt“ ein besonderes Projekt gestartet. Hierzu ließ sie bei dem Künstler Daniel Scherer aus Landau 50 Edeldruckreplikate eines Kunstwerkes anfertigen, dessen Original sich im Besitz der Loge befindet.

Die Freimaurer aus Neustadt werden die Kunstwerke über ganz Deutschland zu verstreuen, erklärt Marcel Büchler, Meister vom Stuhl der Loge in Neustadt. Auch werden die nummerierten Drucke an besuchende Freimaurer in Neustadt übergeben. Es solle damit ein Zeichen der Freundschaft zwischen den Logen gesetzt und nach den Besuchen jeweils auch eine Erinnerung vor Ort hinterlassen werden.

Die ersten drei Drucke wurden nun im Rahmen einer feierlichen Zusammenkunft in Neustadt übergeben. Sie gingen nach Daaden im Westerwald, Bingen am Rhein und nach Wernigerode in Sachsen-Anhalt. Gerade letzteres war den Freimaurern aus Neustadt eine besondere Herzensangelegenheit, denn Wernigerode ist nicht nur die Partnerstadt von Neustadt an der Weinstraße, sondern die beiden Logen verbinde auch darüber hinaus eine herzliche Freundschaft.

„Wir haben eine recht große Sammlung von kleinen und großen Kunstwerken: Handzeichnungen, Drucke und Stiche verschiedener Künstler. Das ausgewählte Kunstwerk ist im Handdruckverfahren entstanden und zeigt ein typisches Freimaurermotiv. Die Darstellung als Linolschnitt ist sehr kraftvoll und detailreich zugleich, es ist ein einzigartiges Bild und hat in unserem Clubraum einen besonderen Platz.“, erklären die Herren des ansonsten eher verschwiegenen Bundes die Auswahl. Das Kunstwerk wurde in eine Negativschablone für eine Cyanotypie-Kopie überführt und damit 50 neue Unikate in tiefem Blau angefertigt. Jedes Bild ist wieder einmalig, da die Farbschattierung und der Verlauf der Sättigung durch das Einstreichen von Hand variieren. „Cyanotypie wird auch Eisenblaudruck genannt und ist ein altes fotografisches Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen das um 1840 entwickelt wurde. Die Motive werden in einem satten Blau, dem sogenannten Berliner Blau, lichtecht abgebildet und sind sehr detailreich“, erläutert der Künstler sein Herstellungsverfahren.

Autor:

Dominik Rödel aus Landau

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