Start der Planung mit Bürgerbteiligung für neues Quartier: "Einmalige Chance, City neu zu denken"

Das neue Quartier verbindet Mitte und Nord und reicht vom Rhein im Osten bis zum Hauptbahnhof im Westen. | Foto: Stadt Ludwigshafen
  • Das neue Quartier verbindet Mitte und Nord und reicht vom Rhein im Osten bis zum Hauptbahnhof im Westen.
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Ludwigshafen. Das Werkstattverfahren zur Entwicklung der Freifläche um die Kohl-Allee hat heute mit einem Auftaktkolloquium im Info-Center Rheinkultur begonnen. Die vier planenden Architekturbüros, Stadtspitze, Verwaltung sowie die beratende Sachjury trafen sich, um erste Ziele zu entwickeln sowie die Aufgaben, die das Quartier erfüllen muss.

In dem Werkstattverfahren mit Bürgerbeteiligung sollen für die Freifläche, die durch den Bau der Kohl-Allee entsteht, städteplanerische Lösungen gefunden werden. Dafür haben die drei ausgewählten Architekturbüros vier Monate Zeit. Das Werkstattverfahren folgt strengen Regeln zum Ablauf. (Das Wochenblatt berichtete) Dabei gehen Impulse von Bürgern, Sachjury, GAG, LU-City Entwicklungsgesellschaft, Stadtspitze und Verwaltung sowie eines örtlichen Politikgremiums mit den Ortsvorstehern ein, das die Belange der Innenstadt-Süd und des Hemshofs kennt.

Viele Industriestädte wurden in den 60ern, 70ern und 80ern autozentristisch geplant – zum Nachteil der Durchlässigkeit. Will heißen: Große Straßen trennen seither die Stadtquartiere. Das neue Areal soll die einzelnen Stadtteile miteinander verbinden, etwa Hemshof und Mitte. „Es gibt wohl kaum nochmal eine Stadt in Deutschland, die diese einmalige Chance erhält, ein neues Quartier mitten in der Stadt zu entwickeln“, erklärte OB Steinruck. Auch Sachjuror und Stadtentwickler Markus Neppl glaubt, dass diese Chance für eine Stadt im Bundesgebiet einmalig ist. Es sei auch eine Chance, die Struktur der Innenstadt in Richtung Wohnen, Arbeiten zu lenken und Lebensqualität zu schaffen. Denn die Nutzung mit Einzelhandel funktioniere auch in Metropolen wie Frankfurt und Großstädten wie Mannheim nicht mehr. „Es ist eine Chance, eine neue Idee der Innenstadt zu denken“, sagte Neppl.

„Heute zeigte sich im ersten Dialog, dass es nicht Kernziel sein soll, wirtschaftlich am meisten für Ludwigshafen herauszuholen. Wir wollen, dass die Stadt durch das neue Areal an Lebensqualität gewinnt. Auch Generationen soll das neue Quartier verbinden“, so die OB weiter. Neben der Schaffung von zeitgemäßen Wohnangeboten spielen also unter anderem die Themen Kitas und Schulen, Arbeitsplätze und die Erreichbarkeit des neuen Quartiers eine wesentliche Rolle, genauso wie die Gestaltung des öffentlichen Raums mit Grünflächen und Frischluftschneisen. Hier soll ein zukunftsfähiges, moderne Areal entstehen, das Investoren anlockt. Die Grüninfrastruktur soll sich auch vom Rhein bis zum Bahnhof ziehen und damit das grüne Band vervollständigen.

Am Online-Bürgerdialog auf www.ludwigshafen-diskutiert.de haben sich viele Bürger beteiligt. „Vor allem am Anfang schaffen die geregelten Werkstattverfahren damit eine breite Basis“, erklärt Professor Markus Neppl von der Sachjury. Die Ideen aus dem Onlinedialog werden in den ersten Dialog eingehen und waren auch heute Grundlage der Diskussion mit Jury, Stadtspitze und Verwaltung. Die allermeisten Beiträge des Onlinedialogs drehten sich um das Thema Stadtbegrünung und Freiluftschneisen. Auch das Thema Verkehr war vielen wichtig. Die Ergebnisse des Online-Dialogs sind auf www.ludwigshafen-diskutiert.de nachzulesen.

Sachjuror Neppl erklärte weiter: „In den kommenden Workshops haben die Planungsteams die Möglichkeit, ihre Ideen zu präsentieren. Diese werden in der formalen Phase dann diskutiert.“ Eine gute Diskussion sei durch Offenheit und auch Emotionalität geprägt. Fachleute denken oft sehr abstrakt und entsprechend seien ihre Lösungen. Es sei also wichtig, dass Ludwigshafen selbst seine Ideen produziere, weil es seine Belange und Bedarfe am besten kenne. Es ginge schließlich um ein Quartier mitten in der Stadt.

Am Ende des Werkstattverfahrens steht ein Zielkonzept, das Leitlinien für künftige städtebauliche Lösung vorgibt. Die neue Stadtlandschaft wird nicht leicht zu planen sein, weil sie an vielen Stellen von Tunnels und die Gleisen durchzogen ist. Auch die Bahnhofsvorplätze erhalten ein neues Gesicht. Am Ende der Planung im Januar stehen Optionen, also Empfehlungen an die nächste Generation, die mal in dem Quartier lebt und arbeitet.

„Wir sind am Anfang eines Prozesses, der allmählich die Konturen schafft für das neue Stadtviertel. Damit können auch die Bürger sich voll einbringen“, erklärte die OB. „Damit die Teams optimal arbeiten können, wurde die Struktur der Stadtlandschaft heute im internen Kreis diskutiert. In der ersten Bürgerwerkstatt werden dann vorläufige, grobe Ideen zur Diskussion gestellt und weitere Vorschläge aufgenommen. Es kann noch gut von den Teams auf Bürgerbelange reagiert werden“, erklärte Christoph Kullmann von a:dk, dem Landeswettbewerb, der das Werkstattverfahren organisiert.

Die Bürgerbeteiligung finden am 17. Dezember, von 18 bis 20 Uhr, statt. Am 29. Dezember, von 18 bis 20 Uhr, findet ein Info-Forum für Bürger statt. jg

Stadtentwicklung: Mutige Entscheidungen bei Transformation von Industriestädten
Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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