Ehrenamtliche sprechen über ihre Erfahrungen
Bereicherung und Persönlichkeitsentwicklung pur

Heike Klein, Katja Sassnowski und Jonathan Weber (von links)   | Foto: Frank Schäfer
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Von Frank Schäfer

Landstuhl. Eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich ist eine Win-Win-Situation: Sie bietet einerseits Erfüllung für denjenigen, der hilft - andererseits wird für andere ein Nutzen aus dieser Hilfe geschaffen. Heike Klein und Jonathan Weber haben mit dem Wochenblatt über ihre ehrenamtliche Tätigkeit beim Ökumenischen Gemeinschaftswerk in Landstuhl gesprochen.

Für Jonathan Weber aus Nanzdietschweiler geht gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Westpfalz-Werkstätten zu Ende und im Oktober beginnt er in Saarbrücken sein Studium „Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit“.

Sehr viel Dankbarkeit

„Nach dem Abi war mir klar, dass ich beruflich etwas im sozialen Bereich machen will. Ich hatte zwar schon Praktika in Grundschulen und in einer Kita absolviert, aber mit Menschen mit Beeinträchtigung hatte ich vorher noch gar nichts zu tun. Ich hab mich dann für ein FSJ beim Ökumenischen Gemeinschaftswerk entschieden - einfach, um zu schauen, ob das eventuell etwas für mich ist“, berichtet Jonathan Weber. „Mir hat es sehr gut gefallen. Ich habe gemerkt, wie ich mich in diesem Jahr persönlich weiterentwickelt habe und selbstbewusster geworden bin. Neben pflegerischen Tätigkeiten gehörten auch Aufsicht und Essenshilfe zu meinen Aufgaben. Ich habe in der Werkstatt mitgearbeitet und auch mal bei den Sportangeboten reingeschnuppert. Beim Schwimmen, Tanzen und Rollstuhlhockey lernt man die Menschen mit Beeinträchtigungen nochmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen und ist erstaunt darüber, zu welchen sportlichen Leistungen sie fähig sind. Es entstehen oft witzige Situationen - auch wenn der Humor mancher Bewohner sehr derb sein kann. Das ist erstmal überraschend für Leute, die neu in dem Bereich sind. Es gibt viele Situationen, auf die man nicht vorbereitet ist und man braucht eine gewisse Zeit, um zu lernen, wie man mit den Menschen umgeht. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass man so viel Dankbarkeit erfährt. Man lernt einfach zu schätzen, was man hat.“

Persönlichkeitsentwicklung pur

Seit vier Jahren engagiert sich Heike Klein aus Homburg ehrenamtlich in der Reha-Westpfalz. Dazu ist sie durch ihren mehrfach schwerbehinderten Bruder gekommen, der im März verstorben ist. „Bei der Arbeit erkennt man, wie vielfältig und einzigartig die Menschen sind. In mein Leben hat diese ehrenamtliche Tätigkeit nochmal sehr viel Dankbarkeit und Demut gebracht - das ist Persönlichkeitsentwicklung pur. Man wird sich seiner selbst sehr bewusst“, so Heike Klein. „Ich habe hier eine völlig neue Welt kennengelernt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr engagiert. Es geht hier sehr freundschaftlich und familiär zu und es entsteht eine sehr tiefe Bindung unter den Menschen. Im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern braucht es auch nicht immer viele Worte – wichtig sind Liebe, Zuneigung und Mitgefühl.“

Helfende Hände gesucht

Ohne den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeitenden wären viele Freizeitangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht möglich. Durch ihr Engagement werden Wünsche wahr. Wer Teil des Teams werden will und dabei mithelfen möchte, andere Menschen glücklich zu machen, kann sich beim Ökumenischen Gemeinschaftswerk besonders vielseitig und zum Wohle anderer einbringen.
Die Freizeitangebote sind vielfältig und reichen von Konzert-, Theater- und Zirkusbesuchen über Ausflüge und Spaziergänge im Wald bis hin zum Besuch der FCK-Heimspiele auf dem Betze. Darüber hinaus gibt es Festivitäten, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst organisieren.
„Bei uns ist Abwechslung mit Herz und Seele angesagt. Auch der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Man kann sich gerne mit den eigenen Hobbys einbringen und andere daran teilhaben lassen. Von unseren Ehrenamtlichen bekommen wir immer wieder die Rückmeldung, dass ihre Tätigkeit für sie eine Bereicherung in ihrem Leben darstellt“, berichtet Katja Sassnowski, Freiwilligenkoordinatorin beim Ökumenischen Gemeinschaftswerk Pfalz. „Jeder, der sich ehrenamtlich bei uns engagieren will, kann sich gerne bei uns melden. Helfende Hände haben wir nie genug. Die Interessenten laden wir zu einem Gespräch ein, damit man sich kennenlernt und danach schauen wir, welcher Platz passen könnte“, so Katja Sassnowski.

Kontakt:
Ökumenisches Gemeinschaftswerk
Pfalz GmbH
Katja Sassnowski
Langwiedener Straße 12
66849 Landstuhl
Telefon: 06371 934407
E-Mail:
kSassnowski@gemeinschaftswerk.de

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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