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Gut gebrüllt kleiner weißer Löwe!

Zooleiter Uwe Wünstel mit Lea | Foto: Reptilium Landau
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  • Zooleiter Uwe Wünstel mit Lea
  • Foto: Reptilium Landau
  • hochgeladen von Brigitte Melder

Landau: Am 8. September machte ein spektakulärer Unfall auf der A5 bei Walldorf die Runde, an dem mehrere Fahrzeuge beteiligt waren. Ein Kleinbus plus Anhänger ist in einen Klein-LKW hinein gefahren und die Insassen wurden hierbei schwer verletzt und liegen im Krankenhaus. Von hier aus erstmal gute Genesung für die Betroffenen. Was diesen Unfall jedoch so besonders macht, ist der Fund eines kleinen weißen Löwen bei der Bergung, der in einer Transportbox überlebte. Die Transportbox hatte nur minimale Schäden. Michael Sehr von der Tierrettung Rhein-Neckar, den Uwe Wünstel von verschiedenen Schulungen im Reptilium kennt und demnach gut vernetzt ist, wurde informiert. Er rief um 7.00 Uhr in der Früh den befreundeten Reptilium-Zoodirektor Uwe Wünstel an, der sich sofort bereit erklärte, das Löwenbaby in seine Obhut zu nehmen, was nicht ganz einfach war. Das Kleine stand unter Schock und hat sich ordentlich mit den zur Verfügung stehenden Zähnen und Krallen zur Wehr gesetzt. Mit einem Fixierstock wurde die junge Dame dann herausgeholt und um 9.00 Uhr in einer Transportbox ins Reptilium Terrarien- und Wüstenzoo nach Landau gebracht.

Ich sprach mit dem Zooleiter Uwe Wünstel, der mir erzählte, dass sie erreichbar waren und sich dazu bereit erklärt haben, die kleine Löwin aufzunehmen, obwohl es hier überwiegend Reptilien gibt. Ausnahmen wären hier die Waschbären, die sie vor 3 Jahren von der Tierrettung erhielten, Weißbüscheläffchen und Baumratten.

Wünstel und Lebensgefährtin gaben der Kleinen dann spontan den hübschen Namen Lea als sie eintraf. Der Tierarzt Henning Wilts wurde bereits von unterwegs angerufen und war vor Ort. Er hat sie dann mittels Blasrohr in Narkose versetzt, da sie medizinisch untersucht werden musste, ob mit ihr alles in Ordnung war. In der Tierarztpraxis wurde sie geröntgt, ein Blutbild gemacht und eine allgemeine medizinische Kontrolle durchgeführt. Zum Glück gab es nichts Auffälliges; es ist ihr also bei dem Unfall nichts passiert. Mit dieser Narkose kam sie also hier ins Reptilium und wurde sogleich in die gemütlich eingerichtete Quarantänestation gebracht, damit sie sich gleich wohl fühlen sollte. Sie wachte um die Mittagszeit auf und dann gönnte man ihr erstmal 5 Stunden Ruhe, damit sie sich von dem Schock erholen konnte.

Der Tierarzt gab ihr fürs Erste Glucose und Wasser. Sobald etwas Ruhe eingekehrt war, nahmen sich Wünstel und Lebenspartnerin dem „Findling“ an und versuchten, sie auf Empfehlung von anderen zoologischen Einrichtungen mit Rinderhackfleisch gemischt mit Hundemilch zu füttern. Zuerst hatten sie es mit der Flasche versucht, davor hatte Lea aber Angst, also musste etwas Schmackhafteres her, was ihr sehr gemundet hat. Nachts schaute man dann abwechselnd nach dem Jungtier, das 7,5 Wochen alt ist und 8 kg schwer. Sie sähe aus wie eine Hauskatze, nur die Pranken seien halt sehr groß. Nach einem ausgiebigen Schlaf ging es dann raus in den Außenbereich und siehe da, sie war gar nicht mehr scheu, sondern kuschelte mit dem neuen kleinen „Rudel“. Wünstel sei aber vorsichtshalber mit Sicherheitskleidung und Schutzhandschuhen zur ersten Kontaktaufnahme erschienen. Nun hat Lea mehrere Male am Tag in der Quarantäne Auslauf, damit sie die Natur mit Vogelgezwitscher und allem was dazu gehört wahrnehmen kann. Es gibt viel zu entdecken! Was nun weiter mit ihr geschieht hängt von den Ermittlungen ab.

Besucher dürfen sie noch nicht sehen, denn das wäre zu viel Stress. Sie braucht noch ihre Bezugspersonen. Das Medieninteresse jedenfalls ist riesengroß und Wünstel kann seine normale Arbeit zurzeit vergessen bei den vielen Anfragen und Anrufen diverser Medienanstalten, und auch das Wochenblatt war da. Vielen Dank für diesen kurzerhand möglichen Gesprächstermin. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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