Märchenaufführung
Rampenfieber spielt Frau Holle

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Die Theatergruppe „Rampenfieber“, die seit 2018 besteht und seit diesem Jahr unter dem Dach der Laientheatergruppe Schaukelstuhl agiert hat in der Gauersheimer Mehrzweckhalle an zwei Tagen das Märchen Frau Holle aufgeführt. Mit der Resonanz waren die Verantwortlichen sehr zufrieden. Sonntags war sogar der Kuchen, den es am Ende der Vorstellung gab, ausverkauft.
Nach übereinstimmenden Meinungen und Kommentare vieler Zuschauer waren es überaus gelungenen Aufführungen, die mit sehr viel Liebe zum Detail glänzten. Zum Beispiel spielte eine Szene im Schlafzimmer der Pech-Marie (richtig schön trampelig von Christiane Rubner-Schmidt dargestellt), die dann nahtlos an den Brunnen wechselte, wo Gold-Marie (blondgelockt und liebreizend von Svenja Kammer gespielt) ihre Spindel fallen ließ. Dabei blieben die Darstellerinnen im Schlafzimmer auf der Bühne und verharrten regungslos. Auch der Rollenwechsel den Carina Jäger auf offener Bühne hinlegte, sie stellte zunächst den Backofen mit hohem Schornstein da und wurde dann in Windeseile zum Baum, war gut ausgedacht. Carina Jäger begann die Vorstellung zusätzlich noch als einleitender Erzähler. Nicole Schmitt spielte eine Frau Holle wie aus dem Märchenbuch entsprungen und ließ es im Laufe der Vorstellung natürlich auch schneien. Weitere schöne Details waren zum Beispiel die Jahresuhr, an Hand derer Frau Holle die Jahreszeiten erklärte, oder die Szenen bei den die beiden Maries mit Gold oder Pech überschüttet wurden. Auch der Brunnen, in den die beiden eintauchen mussten war schön ausgedacht. Dort trafen sie auch immer auf den schillernd bunten Hahn (oft mit viel Schadenfreude von Tanja Füller gespielt). Nicht zuletzt konnten sich die Zuschauer, unter denen auch viele Kinder waren, durch das variantenreiche Spiel der Stiefmutter (von einer sehr resoluten Klaudia Kapps prima rübergebracht) in den Bann des Grimmschen Märchen ziehen lassen.
Carina Jäger und Christian Rubner-Schmidt haben die Verantwortung für die Gruppe und führten auch Regie. Sie legten dabei großen Wert darauf, sich an die Urform des Märchens der Brüder Grimm zu halten. Dafür hatten sie keine Rollenbücher, sondern erarbeiteten sich die Umsetzung selbst. Und die war gelungen.
Wie im Vorfeld schon bekannt gegeben wurde der Erlös der beiden Vorstellungen gespendet. Insgesamt sind 1000 Euro zusammengekommen, die an eine Familie im Kreis gespendet wurde, die in Not geraten ist, weil der Vater unerwartet verstorben ist.


Autor:Erhard Besler aus Kirchheimbolanden |
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