Grünschnitt schadet der Natur
Gartenabfälle im Wald entsorgt
- Foto: Foto: NABU
- hochgeladen von Carolin Wazinski
Kirchheimbolanden – Auf dem Grundstück des im Wald gelegenen Hof Ambach wurde zwischen vergangenem Freitag Abend und Samstag Mittag von Unbekannten ordnungswidrig Gartenabfälle abgelagert. Dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Laubhaufen aus dem Wald handelt ist deutlich an darin enthaltene Thujazweigen sowie einigen Blättern einer Bananenstaude festzumachen.
Leider wird Grünschnitt immer wieder im Wald oder der freien Landschaft entsorgt. Das ist nicht nur ärgerlich weil dieser nun vom Eigentümer, in diesem Fall dem NABU Donnerberg, entsorgt werden muss. Vor allem aber können Gartenabfälle in der Natur Schaden anrichten. Wild kompostiert gelangen überschüssige Nährstoffe wie Stickstoff in den Boden. „Dies führt zur Überdüngung typischer Lebensgemeinschaften. Pflanzen und Tiere magerer Standorte verschwinden. Schließlich machen sich dort Brombeeren und Brennesseln breit“, erklärt Carolin Wazinski von der NABU-Regionalstelle RLP-Mitte.
Darüber hinaus können mit den Gartenabfällen auch nicht heimische Gehölze und Stauden in die Natur gelangen. Einige „Gartenflüchtlinge“ wie der Japanische Staudenknöterich, der ursprünglich als Zierpflanze in unseren Gärten angepflanzt wurde, verdrängen mancherorts die heimischen Pflanzearten. Er breitet sich bevorzugt entlang von Bachläufen aus und bildet dort so dichte Bestände, dass die standorttypische Ufervegetation keine Chance mehr hat. Damit verlieren auch die daran angepassten Tierarten ihren Lebensraum. „Der daraus entstehende Schaden für die Natur ist schwer zu beziffern, die Auswirkungen auf das Ökosystem, von dem auch wir Menschen leben, komplex. Erhebliche Kosten verursacht aber beispielsweise die Entfernung solch invasiver Pflanzenarten u.a. in Naturschutzgebieten“, weiß Wazinski.
Aus diesem Grund stellt das wilde Abladen von Gartenabfälle im Wald oder anderswo in der Landschaft eine Ordnungswidrigkeit dar. Im Donnersbergkreis gibt es verschiedene Möglichkeiten, Grünschnitt zu entsorgen. Die Kreisverwaltung informiert auf ihrer Webseite: „Kleinteiliges Grüngut wie Laub oder Staudenabschnitt kommt in die Biotonne oder bei Eigenkompostierung auf den Kompostplatz. Baum- und Strauchschnitt kann auf die Grüngutplätze gebracht werden. Die Anlieferung ist kostenfrei.“
Der Aufwand, Gartenabfälle dort abzugeben dürfte also nicht größer sein, als sie in den Wald zu fahren. Der NABU Donnersberg bittet im Namen der Natur daher sehr um fachgerechte Entsorgung.
Autor:Carolin Wazinski aus Kirchheimbolanden |
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