Beispielhafte Projekte für modernes Wohnen, Arbeiten und Produzieren
Innovationspreis der Technologieregion Karlsruhe

Freuen sich über den NEO2018 (v.l.n.r.) Ascan Egerer, Dr. Alexander Pischon und Prof. Dr. J. Marius Zöllner  | Foto: Quelle: ARTIS-Photographie
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  • Freuen sich über den NEO2018 (v.l.n.r.) Ascan Egerer, Dr. Alexander Pischon und Prof. Dr. J. Marius Zöllner
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Region. Im Rahmen eines feierlichen Events hat die TechnologieRegion Karlsruhe gestern Abend in der Akademiebühne Baden-Baden ihren Innovationspreis NEO2018 verliehen. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. In diesem Jahr wurden beispielhafte Projekte für modernes Wohnen, Arbeiten und Produzieren gesucht.

„Zukunftsquartiere müssen sich wandeln, um angesichts der sich verändernden Rahmen-bedingungen und der Bedürfnisse der Bevölkerung attraktiv zu bleiben“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der TechnologieRegion und Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup bei der Preisverleihung. „Klimawandel, Mobilitätswende, gute Erreichbarkeit, sozialgerechtes Wohnen, Digitalisierung, Anforderungen einer grünen Stadt, zukunftsweisende Arbeitsstandorte und demografische Veränderungen verlangen aktuelle Antworten und neue Lösungswege.“

Ziel der TechnologieRegion Karlsruhe sei es, so Mentrup weiter, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im nationalen und internationalen Wettbewerb zu positionieren und hier ein Zukunftslabor für die Themen Energie, Mobilität und Digitalisierung zu schaffen. Wichtige Aspekte bei der Entwicklung von Quartieren seien gemischte Nutzung, vertikales Bauen, kleinere Wohn- und Büroeinheiten, mehr Mobilität sowie Energieeffizienz und CO₂-freie Energieproduktion, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Vor rund 200 Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft stellten anschließend die vier Finalisten des NEO2018 in Video-Clips ihre eindrucksvollen Wettbewerbs- beiträge zum Thema Zukunftsquartiere vor. 

Den Innovationspreis der TRK gewann das Projekt „Mobilitätsfördernde Zukunftsquartiere durch integrierte ÖPNV-EVA-Shuttle Busse“, das ein Konsortium aus Verkehrsbe-triebe Karlsruhe (VBK), Forschungszentrum Informatik (FZI), Robert Bosch GmbH, Ioki und TÜV Südwest durchführt: Elektrische, vernetzte und autonom fahrende Mini-Busse holen die Nutzer an der Haustür ab und fahren sie zum nächsten Verkehrsknotenpunkt.

Vor allem für Menschen mit Einschränkung bedeutet das eine Erleichterung. Durch E-Antrieb aus Solarstrom fährt das Shuttle schadstofffrei, zudem reduziert es den Stadtverkehr, da es die Fahrwünsche vieler Nutzer optimiert. Indem das Konzept auf bestehende Strukturen aufbaut, gelingt eine fließende Transformation zum innovativen Zukunftsquartier. Die Jury ist sich einig, dass die beispielhafte Integration von Mobilität, Energie und Digitalisierung der EVA-Shuttles aufzeigt, wie zukunftsfähige Quartiers- entwicklung und damit lebenswerter Städtebau aussehen kann.

„Die EVA-Shuttles werden den ÖPNV in Karlsruhe und der Region entscheidend weiter-entwickeln. Sie sind bedarfsgerechte und passgenaue Mobilitätsmittel, die wir auch in Quartieren einsetzen können, in denen sich eine Straßenbahnstrecke oder ein großer Bus wirtschaftlich nicht lohnt“, sagte Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer der Verkehrsbe-triebe Karlsruhe, als er den Preis in Empfang nahm. „Diese Individualität müssen wir bieten, um mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen und damit einen Beitrag zu einer sauberen und lebenswerten Welt zu leisten.“

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Jury mit unserem innovativen Konzept überzeugen konnten! Die Busse sollen auf dem Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg erprobt werden und Weichen für die Mobilität der Zukunft stellen. Die Auszeichnung mit dem NEO2018 bestärkt uns, den Weg in der Entwicklung nachhaltiger Zukunftslösungen weiterzugehen und die Bedürfnisse der Gesellschaft dabei stets im Blick zu behalten“, erklärte FZI-Vorstand Prof. Dr.-Ing. J. Marius Zöllner im Namen aller Projektpartner.

Zum ersten Mal wurde dieses Jahr auch ein NEO-Sonderpreis vergeben. Er ging an den Badischen Landesverein für Innere Mission und sein Projekt „Miteinander leben in der Südweststadt“. Fast 30 ehrenamtlich getragene Nachbarschaftsgruppen, Quartiersabende, fest angestellte Mitarbeiter und kostenlos nutzbare Räume schaffen hier ein tragfähiges Beziehungs- und Unterstützungsnetz in der Nachbarschaft.

Die Jury möchte mit diesem Preis ausdrücken, dass zukunftsfähige Quartiere neben allen technologischen Entwicklungen auch Strukturen für die Kommunikation zwischen Institutionen und Bürgern brauchen. „Diese sozialen Infrastrukturen sichern die Beteiligung an der Weiterentwicklung des Stadtteilumfeldes und bedingen dadurch ein hohes Maß an Identifikation und Lebensqualität“, findet die Jury.

„Der Preis bestärkt uns darin, dass diese neuen Wege auch die richtigen Wege sind“, sagte Christine Jung-Weyand, Vorständin des Badischen Landesvereins für Innere Mission. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der zunehmenden Individualisierung, der Vereinsamung nicht nur älterer Menschen und der abnehmenden öffentlichen Räume habe man ein zukunftsfähiges Modell des sozialen Miteinanders geschaffen. „Unser Projekt zeigt: Eine generationenübergreifende, sozial gerechte und partizipative Stadtteil-Gesellschaft, in der sich die Nachbarschaft aus Jung und Alt so unterstützt, dass auch ältere Menschen in der gewohnten Umgebung leben und teilhaben können, ist möglich.“

Die Jury, bestehend aus Prof. Dr.-Ing. Frank Artinger (Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft), Brigitte Dorwarth-Walter (Handwerkskammer Karlsruhe), Dr. Jens Fahrenberg (Karlsruher Institut für Technologie), Dr. Guido Glania (Industrie- und Han-delskammer Karlsruhe), Heinz Hanen (evohaus GmbH), Dr. Andreas Koch (Europäisches Institut für Energieforschung) und Cornelia Reimoser (Fraunhofer-Gesellschaft) wies darauf hin, dass die beiden anderen nominierten Projekte „Landau Microgrid Project“ von KIT und Energie Südwest AG sowie „Strom-Community“ von der Badischen Energie Servicegesellschaft inhaltliche Verknüpfungsmöglichkeiten zum Hauptgewinner zeigen, was einen spannenden Stadtumbau verspreche.
Über einen gelungenen Abend mit Moderation von SWR-Journalist Markus Bender und Siegerlaudatio von Edison-Chefredakteur Franz W. Rother freute sich Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH: „Ich sehe in den Wettbewerbs-beiträgen unsere Kernkompetenzen Energie, Mobilität, Digitalisierung hervorragend abgebildet. Angesichts der hohen Qualität der Vorschläge freue ich mich schon auf die nächste bundesweite Ausschreibung des NEO – 2019 lautet das Thema: Künstliche Intelligenz.“
Weitere Informationen zum Innovationspreis NEO der TechnologieRegion Karlsruhe auf www.trk.de/neo2018

Autor:

Jo Wagner

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