BHV-Präsident Knapp: Verringerung Spielklassenbeiträge
Der Optimismus steigt

Interview: BHV-Präsident Peter Knapp über die Verringerung der Spielklassenbeiträge

Karlsruhe. Die neue Saison 2021/22 wirft ihre Schatten voraus. Beim Badischen HandballVerband laufen die Planungen dafür auf Hochtouren, die Sehnsucht nach einer Runde, die ein sportliches Ende findet, ist groß. BHV-Präsident Peter Knapp spricht im Interview über seine eigenen Hoffnungen, die Verringerung der Spielklassenbeiträge und die aufwendige Arbeit der Spieltechniker.

Herr Knapp, wie groß ist Ihre Hoffnung, dass bald wieder alle Jugend-, Frauenund Männer-Mannschaften ihrem geliebten Handballsport nachgehen dürfen?
Peter Knapp: Meine Hoffnung steigt wieder, weil die Inzidenzzahlen derzeit ein gutes Stück runtergehen. Allerdings muss ich betonen, dass wir weit davon entfernt sind, an einen geregelten Spielbetrieb zu denken. Momentan dürfen immerhin die höherklassigen Mannschaften trainieren und das ist schon einmal ein gutes Zeichen für den Breitensport in den kommenden Wochen und Monaten.

Haben Sie schon Rückmeldungen von denen bekommen, die derzeit trainieren und spielen dürfen?
Ich habe mit einigen gesprochen und dabei vernommen, wie erstaunlich schnell solche Dinge wie Testungen und weitere Aspekte des Hygienekonzepts zur Routine geworden sind. Das stimmt mich zuversichtlich, denn wenn sich die Leute daran gewöhnen, können sie damit besser umgehen.

Mit Einschränkungen ist aber vermutlich noch länger zu rechnen?
Ja, sicher. Dass es direkt nach den Sommerferien wieder wie gewohnt läuft, sehe ich momentan nicht. Dafür müssen wir mit Sicherheit noch etwas mehr Geduld aufbringen, aber auch das werden wir schaffen.

Das Verbands-Präsidium hat nun Entscheidungen bezüglich der Mitglieds- und Spielklassenbeiträge getroffen, um seine Vereine finanziell zu entlasten. Was bedeutet das im Detail?
Zuerst ist es wichtig, zwischen den Mitglieds- und den Spielklassenbeiträgen zu unterscheiden. Bei den Mitgliedsbeiträgen wird es keine Änderungen und auch keine Rückzahlungen geben können. Das geht aus Gründen der Gemeinnützigkeit nicht. Es ist uns sehr früh klar gewesen, dass es in diesem Punkt nichts zu machen gibt. Dabei haben uns die Sportbünde ausführlich und professionell beraten. Bei den Spielklassenbeiträgen sieht das Ganze aber schon anders aus. Hier werden wir unsere rund 200 Vereine in der kommenden Saison, wie ich finde, sehr stark entlasten. Für alle Jugendteams aus dem Verbandsgebiet beträgt der Spielklassenbeitrag 2021/200 Euro. Bei den Erwachsenenteams senken wir den Beitrag um die Hälfte der bisherigen
Summe. Einige Vereine haben auch früh danach gefragt, was selbstverständlich legitim ist. Intern hatten wir deswegen keine harten Diskussionen und waren uns schnell darüber einig, in diese Richtung zu handeln. Es galt aber die rechtlichen Aspekte jederzeit im Blick zu behalten. Das Ergebnis haben wir jetzt klipp und klar festgelegt und offen kommuniziert. Jeder weiß,
woran er ist, und ich darf behaupten, dass wir die Entscheidungen wohlüberlegt getroffen und alles ausführlich besprochen haben. Dass wir in unseren Verbandsstatuten eine klare Trennung zwischen Mitglieds- und Spielklassenbeiträgen verankert haben, hat sich nun als großer Vorteil herausgestellt.

Erhält jeder Verein den gleichen Betrag als finanzielle Entlastung, unabhängig von der Spielklasse?
Das kann man so nicht sagen, denn der Spielklassenbeitrag berechnet sich je gemeldeter Mannschaft und Spielklasse. Vereine mit verschieden vielen Teams im Spielbetrieb haben somit unterschiedlich hohe Beiträge. Für alle Vereine ist aber die Berechnungsformel gleich: Null Euro für die Jugendmannschaften und die Hälfte des bisherigen Betrages für
die Erwachsenteams.

Rückwirkend wird es aber keine Erstattungen geben?
Das funktioniert aus vereins- und steuerrechtlichen Gründen leider nicht.

Unabhängig der geringeren Spielkassenbeiträge wird die Arbeit für die Spieltechniker aber nicht weniger?
Im Gegenteil. Die Spieltechniker hatten bereits in der letzten Saison aufgrund der CoronaEinschränkungen und deren Konsequenzen auf den Spielplan mindestens die doppelte Arbeit zu verrichten und einen klasse Job gemacht. Davor kann ich nur den Hut ziehen und bin durch die Bank weg begeistert, wie detailbesessen das geschieht. Diese Tätigkeiten laufen fast durchgängig im Hintergrund ab und erhalten deshalb bei weitem nicht die Würdigung, die sie verdient hätten.

Was erwartet die Klubs auf Verbandsebene dahingehend in der neuen Saison?
Unser BHV-Spieltechniker Harry Sauer hat mit den Klubs der Baden- und Verbandsliga bei Frauen und Männern Videositzungen abgehalten und über die Möglichkeiten des nächstjährigen Spielmodus gesprochen. In einer darauffolgenden Abstimmung haben sich 60 Prozent der Vereine für die Variante ausgesprochen, die eine regionale Zweiteilung der Ligen vorsieht. Nachdem dann jeder zweimal gegen jeden gespielt hat, folgen Entscheidungsspiele um den Auf- und gegen den Abstieg. Somit können wir flexibler auf
eventuelle coronabedingte Einschränkungen im Spielbetrieb reagieren und mit unterm Strich weniger Spielen ein sportliches Ergebnis erreichen.

Flexibilität ist also Trumpf?
Richtig. Es ist klug, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und ich denke, dass wir das mehr als gut gelöst haben.

Welche Stimmungen haben Sie aus den Vereinen aufgeschnappt? Überwiegt nach einer so langen Pause – seit Ende Oktober darf im Amateurbereich nicht mehr trainiert und gespielt werden – die Vorfreude auf den Restart, oder sind die Befürchtungen bezüglich Langzeitfolgen wie rückläufiger Mitglieder, Aktiver etc. größer?
Die Gefahr, dass wir eine Delle bekommen werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Das höre ich auch von den Vereinen. Aber gleichzeitig vernehme ich eine euphorische Erwartungshaltung. Wenn wir wieder in den gewohnten Rhythmus kommen, wird es besser werden. Zusätzlich erfahren wir ganz viel Solidarität und Unterstützungsbereitschaft von Eltern und Vereinsmitgliedern. Was mich ebenfalls freut zu hören, ist die Rückmeldung vieler Klubs, dass ihre Sponsoren sie fast ausnahmslos weiter unterstützen wollen und sich mit dem Handballsport identifizieren. Das ist schön zu hören und gibt uns Kraft sowie Zuversicht für die anstehenden Aufgaben.

Autor:

Badischer Handball-Verband aus Karlsruhe

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