Stimmungsvolle Bütten, mitreißende Tänze – bei den Hängsching selbst gemacht
Eine Fastnacht, dass es kracht

Die Böhler Hängsching boten ihrem närrischen Publikum wieder eine Super-Show. | Foto: fg
  • Die Böhler Hängsching boten ihrem närrischen Publikum wieder eine Super-Show.
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Böhl-Iggelheim. Wie in all den vergangenen Jahren sind die Prunksitzungen der „Böhler Hängsching“ ein kompromissloser Angriff auf die Lachmuskeln. Über fünf Stunden attackierten die Böhler das Zwerchfell ihrer Gäste in der zur Narhalla dekorierten VT-Halle in der Lindenstraße. Die kostümierten Narren dankten es ihnen mit donnerndem Applaus, unzähligen Raketen und Wünschen nach immer mehr Zugaben.

Es war die zweite Prunksitzung im dritten Jahr unter der Präsidentschaft von Annette Melzer, die das Steuer des Hängsching Narrenschiff von Ehrenpräsident, Clemens Kreitner, übernommen hat. Aus dem Fanfarenzug der „Hängsching“, ist auf Initiative von Christian Ronge, eine großartige Musikformation, die „Dobigämm“ entstanden. Die Instrumentierung reicht von Landsknechtstrommeln über Becken, Trompeten, großen Trommeln, jede Menge Rhythmusinstrumenten über Schlagzeug bis zur großen Tuba, welche Ehrenpräsident Clemens Kreitner bläst. Lautstark und schwungvoll unter der Leitung von Christian Ronge, hatte die Musikformation die Sitzung eröffnet. Eine Truppe welche die Animositäten beider Ortsteile ad absurdum führt. Musikerinnen und Musiker aus Böhl und Iggelheim sind vertreten und mit Begeisterung bei der Sache. Neue Musikerinnen und Musiker sind herzlich willkommen. Vizepräsident Sven Gsellmann stellte in sehr persönlichen Worten die diesjährige Prinzessin, Jessica I. vor. „Das Beste und Liebreizenste was die Hängsching in dieser Kampagne zu bieten haben“, wie der Vizepräsident betonte.
Bütten, Gesang, Tänze wechselten sich in bunter Reihenfolge ab. Frieda (Claudia Findeisen) und Margret (Antje Kaspar) hatten von Begegnungen auf dem Krankenhausflur zu berichten. Horst Leipner und Heiko Tanski verkörperten eine Seniorin und einen älteren Herrn, die sich am Bürgerbus trafen. Wobei der Senior immer noch den jungen Mädchen nachschaut, aber nicht mehr weiß warum. Andreas Schäffer und Christopher Tritschler kamen in diesem Jahr als „zwää Polizischde 2.0“ von denen einer besonders viel dem Alkohol zuspricht und dann das Nationalitätskennzeichen GB schon mal mit „Grimminalbolizei“ übersetzt. Jürgen Baumert, ein Urfastnachter, in der ganzen Region bekannt und geschätzt, verkörperte einen Hausmeister, der mit Wenigem zufrieden, dafür mit Vielem, besonders auch mit seiner Gattin, unzufrieden ist. Er hatte sich sogar von ihr getrennt, was sich dann doch als Irrtum heraus stellte – denn alles war nur ein Traum. Lisbeth (Jasmin Hartmann und Traudel (Andrea Bitzik) kamen aneinander gekettet, in Sträflingskleidung auf die Bühne. Feucht fröhlich muss es da im Knast zugegangen sein.
Mit der zwölfjährigen Jana Scheurer und dem 2 Jahre älteren Jannik Melzer wachsen zwei hoffnungsvolle Büttentalente heran. Beide wurden schon als „Superfastnachter 2015“ ausgezeichnet. Als Ehepaar berichteten die Nachwuchsstars von einer gemeinsamen Urlaubsreise, welche natürlich sehr viele Tücken bot. Sie hatten die Lacher auf ihrer Seite und ernteten viel Beifall. Lara Schäffer, das „Hängsching Schlagersternchen“ aus Böhl, hatte als jugendliche Popröhre, auch mit Schlager- und Fastnachts- Hits, schnell das Publikum auf ihrer Seite.
Zu den besonderen Höhepunkten gehören in Böhl die Auftritte der einzelnen Garden, Tanzmariechen und Tanzgruppen. Die Vielzahl der Garden, angefangen bei den Dreijährigen bis zu den Erwachsenen würde ausreichen um alleine mit den Tanzgruppen und den hochdekorierten Solotänzerinnen und Tänzern eine eigene, mehrstündige Sitzung zu gestalten. Und auch hier betont Annette Melzer mit Stolz, dass wie auch bei den Bütten, nur Eigengewächse der Hängsching auf der närrischen Rostra stehen.
Ein besonderes Schmankerl sind natürlich die Tanzmariechen bei den „Hängsching“. Alle bieten höchstes tänzerisches Niveau. Unzählige Pfalz-, Süddeutsche- wie auch deutsche Meister sind in den Reihen der Böhler Hängsching zu finden.
Tanzmariechen Leni Englert, Leonie Schoner, Melina Kasper, so wie Emily Parthenschlager werden die große erfolgreiche Tradition der Hängsching sicherlich weiterführen.
Den tänzerischen, närrischen Höhepunkt bildete das Männerballett „Die Chantré-Spatzen“. Piraten verkörperten die grazilen Herren in ihren, mit akrobatischen Höchstleistungen, aber auch filigranen Bewegungsabläufen gespickten Tanz. Die Chantré-Spatzen rissen das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Ohne Zugabe kamen auch diese agilen Herren nicht von der Bühne.
Die Jüngsten, „Die Däumlinge“, brachten mit Schneemännern, Hexen, Piraten, auch Pippi Langstrumpf war zugegen, eine Zeitreise durch die letzten 30 Jahre auf die Bühne und tanzten sich schwungvoll in die Herzen der Narren. Die Jugend- und Juniorenschautanzgruppe wirbelte durch den „schäääne Pälzer Wald“, zu dem die Bühne wurde. Die Juniorenschautanzgruppe bestach durch bunte Kostüme. Wie überhaupt die Choreographie und der Einfallsreichtum an Ideen sowie die aufwendige Kostümgestaltung in allen Gruppen lobenswert auffiel.
Eine Augenweide war die Schautanzgruppe. Zur Alm verwandelte diese Truppe die Böhler Narhalla. Durch den ganzen Saal tobten die Akteure und boten den Närrinnen und Narren ein unvergleichliches Spektakulum. Hier bot Jung und Alt der Hängsching eine generationenübergreifende Superleistung. Natürlich gab es auch hier Rufe nach Zugabe, die gerne gewährt wurde. Den Schlusspunkt setzten traditionsgemäß die „Hoi Doi’s“. Eine Musikformation die in der Fastnacht weit über die Grenzen von Böhl bekannt ist und auf vielen Sitzungen das Publikum zum rasen bringt. Die Hoi Doi’s feierten im letzten Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Bis weit in den nächsten Tag tanzten die Narren auf Tisch und Stühlen und machten eine ereignisreiche Nacht zum Tag.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen Sitzungspräsident Heiko Tanski, so wie Vizesitzungspräsident Joachim Bollinger, die charmant, witzig, souverän, nie den Überblick verlierend, durch die über fünfstündige Prunksitzung führten. Haus- und Hofmusiker „Udo“ umrahmte das Spektakel musikalisch und seine Schunkelrunden riss alle von den Sitzen. fg

Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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