Landrat Brechtel zur Energiemangellage
Gemeinsam für Notlagen vorsorgen - rechtsrahmen anpassen

Gasflamme | Foto: Magnascan auf Pixabay

Landkreis Germersheim. Die drohende Energiemangellage und ihre Folgen für die Menschen im Landkreis Germersheim beschäftigt auch Landrat Dr. Fritz Brechtel. Gemeinsam mit allen Beteiligten will er konkrete Maßnahmen umsetzen und initiieren. „Die Kommunen, unsere Wirtschaft, alle Bürgerinnen und Bürger, wir alle sitzen in einem Boot. Nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung werden wir die Folgen der drohenden Energiemangellage abfedern können“, plädiert der Kreischef. Gemeinsam bedeute Bund, Länder und Kommunen sowie Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Bürger zusammen. Dabei ruft Brechtel dazu auf, schon heute mit dem Einsparen zu beginnen: „Wir müssen sofort beginnen, je mehr Gas wir z.B. im Sommer sparen, desto besser kommen wir durch den Winter.“ Er begrüßt, dass das Thema auf allen Ebenen angekommen ist und es bereits Konzepte und Listen mit Best Practice-Beispielen gibt. „Das ist aber erst der Anfang eines Dialogs“, so der Landrat.

Für den Landkreis gibt es erste Überlegungen für Sporthallen, Schulen und Verwaltungsgebäude. In ihnen könnte beispielsweise die Warmwasseraufbereitung gesenkt oder ganz abgeschaltet, Beleuchtung reduziert und die Raumtemperatur gesenkt werden. Damit Maßnahmen koordiniert umgesetzt und kommuniziert werden, soll es eine „Task Force“ geben, die Konzepte erarbeitet und in kommunalen Arbeitskreisen kann ein regelmäßiger Austausch mit den Kommunen und beteiligten Stellen stattfinden. „Wir müssen auch gezielte Hilfen vorbereiten“, so Landrat Brechtel, „Ich kann mir zum Bespiel vorstellen, dass wir Beratungsstellen zur kommunalen Armutsprävention aufgrund steigender Energiepreise und einen Nothilfefond für bedürftige Privathaushalte einrichten. Allerdings macht das alles nur Sinn, wenn wir im Landkreis Germersheim geschlossen vorgehen!“

Landrat Fritz Brechtel sieht die Gefahr, dass gute Ideen zum Wohle der Menschen nicht umgesetzt werden können, wenn Land und Bund die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür nicht schaffen bzw. verändern. Beispielhaft führt er die Arbeitsstättenverordnung an, die eine Mindestgradzahl in Räumen vorschreibt. Landrat Brechtel: „Warum sollt es nicht zumutbar sein, dass wir die Raumtemperatur weiter senken und dafür ein Jacke tragen?“ Auch den Denkmalschutz, der an manchen Gebäuden z.B. die Installation einer Photovoltaikanlage nicht zulässt, führt Brechtel auf und den Naturschutz, der mehr Spielraum lassen sollte: „Im Landkreis Germersheim könnten wir einen Anteil der vielen Wasserflächen gut zur Energiegewinnung durch schwimmende PV-Anlagen nutzen. Doch die Hürden sind extrem hoch, bisher gibt es nur eine solche Anlage im ganzen Land – bei uns in Leimersheim. Ich habe das Land bereits um eine Änderung der Rahmenbedingungen gebeten.“

Unabhängig davon wird der Landkreis kurzfristig Maßnahmen umsetzen und ruf alle auf, nicht zu zögern und gute Ideen sofort umzusetzen. „Der Kreis ist wie die Kommunen selbst durch Sporthallen, Schulen und Verwaltungsgebäude Großverbraucher von Energie und muss sparen. Daher muss die Temperatur beim Heizen und Kühlen von Räumen angepasst werden. Schon ein Grad Celsius weniger aufheizen, spart sechs Prozent Energie und hilft dem eigenen Geldbeutel. Angesichts der Preissteigerungen ist das ein gewichtiges Argument. Damit wir kreisweit möglichst gleich handeln, werden wir uns mit den Kommunen beraten und gemeinsame Aktionsfelder und Ziele definieren. Konzepte können dann unterschiedlich aussehen, sie müssen aber transparent den Menschen kommuniziert werden“, betont Brechtel. ps

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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