Mehrgenerationenhaus Frankenthal startet wieder durch
Tausendsassa der Stadtgemeinschaft

Das historische Mehrgenerationenhaus in der Mahlastraße 35 | Foto: Kim Rileit
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Im historischen Mehrgenerationenhaus wird aktives Miteinander gelebt, das spürt jeder Besucher im Moments des Eintritts durch die offene Tür. Denn das Team um Leiterin Doris Besel hat für sämtliche Anliegen der Besucher ein offenes Ohr. Das Haus ist eine Symbiose von Personen, die Hilfe benötigen, und ehrenamtlichen Zeitspendern, die helfen wollen. Die Angebote sind dabei so vielfältig wie die Bewohner der Stadt selbst.
Zum Interview sitzt Doris Besel im offenen Treff, einem Raum mit Küche, Tischen und bunter Dekoration: „Die gesamte Deko ist in Workshops und Arbeitsgruppen von unseren Besuchern entstanden“, erklärt sie. Neben ihr sitzt Frankenthals Beigeordneter Bernd Leidig. Vor der Pandemie herrschte reger Betrieb im MGH: Über 70 Personen nutzten täglich die Angebote. Es gibt über 60 Zeitspender, die ihre Zeit ehrenamtlich zur Verfügung stellen und der Gemeinschaft helfen.
Zu den Projekten zählen viele Sprachangebote, speziell auch für Mütter mit Kindern, Spiele-Treffs, ein Technik-Stammtisch für Senioren. Weiterhin wird gemeinsam gekocht, kreativ gestaltet, gestrickt und Schach gespielt. Die Hausaufgabenbetreuung wird ebenfalls von Zeitspendern angeboten: Der jüngste ist 16 Jahre alt – der älteste 82.
Niederschwellige Angebote sind das Fundament des Mehrgenerationenhauses. Doris Besel setzt sich mit viel Herzblut für das Projekt ein. Als Koordinatorin hat sie mit allen Gruppen zu tun. Im Interview erzählte sie die Geschichte einer Frau, die während der Pandemie einsam war. „Wie es bei uns so ist, habe ich sie ins MGH gebeten“, so Besel. Nach und nach fand die Dame Anschluss und bringt nun ihre Interessen und Talente in diversen Angeboten ein.
Wer Zeitspender werden will, eine Projektidee hat oder einfach Hilfe bei etwas benötigt, wird im MGH mit offenen Armen empfangen: „Einfach anrufen oder vorbeikommen“, rät Besel.

Ständiger Wandel

Das Mehrgenerationenhaus ist offen für jede Idee, deshalb ist auch das Programm ständig im Wandel: „Wir richten uns nach den Wünschen und Ideen unserer Besucher“, erklärt Besel. So könne es sein, dass ein Programmpunkt wieder gestrichen wird oder kurzfristig neue hinzukommen. „Wenn der Bedarf da ist, versuchen wir es umzusetzen“, so Besel weiter. Dabei wolle das MGH keine Konkurrenz zu Nachhilfeschulen oder der Volkshochschule darstellen. „Unsere Angebote sind niederschwellig und flexibel, das zeichnet uns aus“, erklärt die Koordinatorin die Stellung des Mehrgenerationenhauses innerhalb der Stadtgemeinschaft. Leidig lobt die niederschwellige Herangehensweise und sieht das MGH als „wichtigen Baustein im Sozialgefüge der Stadt.“

Zug um Zug –
die Schachgruppe des MGH

Das Miteinander beim Schachspielen steht an erster Stelle. Die Teilnehmer des generationenübergreifenden Angebots sind zwischen 9 und 75 Jahre alt. Geleitet wird die Gruppe von Zeitspender und Projekt-Initiator Otto Triebler. „Schach ohne Club und ohne Leistungsdruck, dass macht mir hier so viel Spaß“, erklärt einer der Spieler. Triebler möchte Menschen ansprechen, die nicht einem Club beitreten wollen und Schach als Freizeitelement sehen - ohne Wettkämpfe spielen wollen. „Das Einhalten von Regeln, das respektvolle Miteinander, die gegenseitige Unterstützung und Hilfe, das Fördern der Konzentration und die wertschätzende Kommunikation sind ein wichtiger Bestandteil dieses Angebots“, erklärt Besel.
Unabhängig von Alter, Kultur oder auch persönlichen Handicaps gehen die Teilnehmer respektvoll und wertschätzend miteinander um. Gespielt wird jeden Montag mit wechselnden Schachpartnern. Derzeit findet die Veranstaltung im Innenhof oder im Laubengang des MGH statt. Koordinatorin Besel sieht die Schachgruppe als „sehr gutes Beispiel von generationenübergreifendem und interkulturellem Miteinander im MGH, ein Angebot auf Augenhöhe und offen für alle Menschen“, so Besel.

Mit Lernpaten den Schulalltag meistern

Ein weiteres Angebot findet nach den Sommerferien wieder statt: das Lernpaten-Projekt. Das ist ein Vermittlungsprojekt, in der Studenten, Schüler, Berufstätige und Rentner den Schülern aus benachteiligten Familien ehrenamtlich unterstützen. Es gibt wöchentlich individuelle Unterstützung für schulische und persönliche Themen von der 1. bis zur 10. Klasse.
„Der generationsübergreifende Ansatz und das miteinander und voneinander Lernen sind ein wichtiger Bestandteil für die Schüler, aber besonders auch für die Lernpaten“,erklärt Besel. Eltern werden entlastet, die verschiedenen Kulturen werden zusammengeführt und profitieren voneinander. Das Angebot besteht seit Herbst 2013 und wird in Kooperation mit Frankenthaler Schulen und Institutionen durchgeführt. „Wir hatten schon 40 Lernpaten mit bis zu 50 Kindern“, so Besel weiter. Je nach Bedarf und Raumkapazitäten verändern sich diese Zahlen. Entstanden ist dieses Projekt durch die vielen Nachfragen von Eltern und dem Engagement von zwei Lernpaten, die schon viele Jahre im MGH aktiv sind. kim

Weitere Informationen:
Das Mehrgenerationenhaus ist ein Bundesprojekt: Im Rahmen eines Aktionsprogramms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde 2006 mit dem Haus in der Mahlastraße eines der ersten Mehrgenerationenhäuser in Rheinland-Pfalz eingerichtet. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden, den Bund, das Land und die Stadt Frankenthal.
Das gesamte Programm gibt es online unter www.frankenthal.de/mgh

Autor:

Stadtmagazin Frankenthaler aus Frankenthal

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