Elfenbein-Kunst im Fokus: Objekt des Monats in der Stadtbücherei

- Ein Nadelkissen aus Elfenbein.
- Foto: Erkenbert Museum
- hochgeladen von Reiner Bohlander
Frankenthal. Noch bis Ende September präsentiert das Erkenbert-Museum Frankenthal in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei ein außergewöhnliches Objekt des Monats: fein gearbeitete Näh- und Stickutensilien aus Elfenbein. Die Ausstellung befindet sich in der Stadtbücherei Frankenthal, Welschgasse 11, und lädt dazu ein, einen Blick auf die kunsthandwerkliche Vielfalt eines Materials zu werfen, das jahrhundertelang als kostbar galt.
Handwerkliche Meisterleistung und kunstvolle Verarbeitung
Die ausgestellten Objekte stammen vermutlich aus der Hochphase des Elfenbeinhandels im späten 19. Jahrhundert. Sie zeigen eindrucksvoll, wie Elfenbein durch Schnitzen, Gravieren, Drechseln und Durchbohren verarbeitet wurde. Die Stücke demonstrieren nicht nur technische Raffinesse, sondern auch die kulturelle Bedeutung, die dem Material einst zugeschrieben wurde.
Vom Luxusgut zur Kolonialware
Elfenbein galt über Jahrhunderte als exklusives Material der Oberschicht. Doch mit der europäischen Kolonialexpansion wurde aus der edlen Rarität zunehmend eine Massenware, deren Gewinnung dramatische ökologische und ethische Folgen hatte – insbesondere für die Elefantenbestände in Afrika. Die Ausstellung nimmt auch diese kritische Perspektive auf und schafft so ein Bewusstsein für die Geschichte hinter dem Material.
Kultur trotz Museumsschließung: „Das Museum in der Stadt“
Da das Erkenbert-Museum derzeit wegen geplanter Sanierungsarbeiten geschlossen ist, zieht ein Teil der Sammlung „nach draußen“: Das Projekt „Objekt des Monats“ bringt regelmäßig museale Highlights in die Stadtbücherei. Unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ bleibt das Museum so sichtbar, lebendig und zugänglich – mitten im Herzen Frankenthals.
Besuchsinformationen und weiterführende Links
Die Ausstellung kann bis Ende September während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei Frankenthal besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zum Projekt und zum Erkenbert-Museum finden Interessierte unter:
👉 www.frankenthal.de/erkenbert-museum
[red]
Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
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