150 Jahre Kaiserglocke: Erkenbert-Museum zeigt Sonderausstellung
- Eine Glockenguss-Ausstellung in Frankenthal startet.
- Foto: Julian Rothhaar
- hochgeladen von Monika Klein
Frankenthal. Erkenbert-Museum lädt zur feierlichen Eröffnung seiner neuen Sonderausstellung „Glockenguss in Frankenthal” ein. Am Mittwoch, 3. Dezember, um 18 Uhr öffnet die Schau ihre Pforten – der Eintritt zur Eröffnung ist frei, eine Voranmeldung nicht erforderlich. Anlass der Ausstellung ist ein besonderes Jubiläum: Vor 150 Jahren wurde in Frankenthal die legendäre Kaiserglocke gegossen – einst die größte freischwingende Glocke der Welt. Die Ausstellung beleuchtet dieses herausragende Kapitel der Frankenthaler Industrie- und Stadtgeschichte und zeigt, wie die Tradition des Glockengusses die Stadt bis heute prägt.
Von der Kulturgeschichte zur Industrietradition
Die Schau führt Besucher durch die faszinierende Kulturgeschichte der Glocke und macht deutlich, welche Bedeutung die Glockengießereien für Frankenthal hatten. Viele heutige metallverarbeitende Betriebe der Stadt gehen auf frühere Gießereien zurück. Anhand historischer Objekte und Modelle wird die komplexe Technik des Glockengusses anschaulich erklärt. Ein besonderes Highlight ist die Darstellung der Kaiserglocke, die im Ersten Weltkrieg abgetragen und eingeschmolzen wurde. Über QR-Codes können Besucher verschiedene Geläute mit Frankenthaler Glocken abrufen – denn was wäre eine Ausstellung zum Glockenguss ohne Glockenklang?
Einzigartige Leihgaben und moderne Kunst
Zahlreiche außergewöhnliche Leihgaben bereichern die Ausstellung: Eine halbe Glocke aus der Gießerei Vögele in Straßburg macht die Herstellungstechnik sichtbar. Originale Gipsreliefs für die Glocken der Dresdner Frauenkirche aus Privatbesitz zeigen kunstvolle Glockenzier. Persönliche Erinnerungsstücke an Andreas Hamm, den Schöpfer der Kaiserglocke, wurden aus Familienbesitz zur Verfügung gestellt. Die ehemalige Gießerei Carius steuerte ein Gemälde bei, das die Anfertigung der Glocken für das Glockenspiel der Zwölf-Apostel-Kirche zeigt. Eine zeitgenössische Perspektive bietet der gemeinsame Kunst-Leistungskurs des Karolinengymnasiums und des Albert-Einstein-Gymnasiums. Die Schüler haben Gemälde, dreidimensionale Objekte, Videos und sogar ein Musikstück zum Thema Glocken erarbeitet. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung.
Wichtiger Hinweis
Das Museum ist ausschließlich für diese Sonderausstellung und das Rahmenprogramm geöffnet und aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten ansonsten geschlossen. Die Ausstellung ist nicht barrierefrei.
Die Fakten auf einen Blick:
• Eröffnung: Mittwoch, 3. Dezember 2025, 18 Uhr (Eintritt frei)
• Ausstellungsdauer: 4. Dezember 2025 bis 12. April 2026
• Öffnungszeiten: Di 10-18 Uhr, Mi-So 14-18 Uhr
• Geschlossen: 24./25. Dezember, 31. Dezember, 1. Januar, 14./15. Februar, 3. April
• Ort: Erkenbert-Museum, Rathausplatz, 67227 Frankenthal. [red]
Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
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