Bruchsaler Kulturfenster
Die Schule beginnt später!
- Foto: Foto: Stadtarchiv Bruchsal
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Immer donnerstags laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche stellt Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv das Archivale des Monats November vor.
Eine Überschrift, die bestimmt viele Schülerinnen und Schüler heutzutage gerne lesen würden. Doch wir schreiben den 17. November 1930. Der „Bruchsaler Bote“ informierte, dass die Schule „von heute an“ erst um 8:15 Uhr beginnt, für Erstklässler sogar erst um 10:15 Uhr! Denn „das Aufstehen geht schon etwas schwerer, wenn die liebe Sonne nicht wacht“. Auch heute gibt es pädagogische Diskussionspositionen, die einen späteren Unterrichtsbeginn bevorzugen, da dieser dem Biorhythmus von Heranwachsenden besser entsprechen würde. Doch es wäre keine Zeitung des frühen 20. Jahrhunderts, wenn nicht auch sozialdisziplinatorische Töne anklingen würden: „Eigentlich sollte es doch wieder Sitte werden, daß beim Läuten der Betglocke die Kinder von der Straße gehen.“ Diese läutete im Winter um 18 Uhr. „Kinder müssen nur ihre bestimmte Zeit der Ruhe haben“, weiß der Autor der Zeitungsnotiz, „Sie stehen schon rechtzeitig auf, wenn sie zur Zeit ins Bett kommen.“ Wie viele Eltern da wohl laut auflachen würden?
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