Kannenbesen ade
Familie Gärtner tritt künftig kürzer mit ihrer Besengastronomie

Klaus, Petra und Kurt Gärtner (v.l.) sagen Servus – Vollständig zugeschlossen wird der Kannenbesen aber noch nicht! | Foto: gärtner
  • Klaus, Petra und Kurt Gärtner (v.l.) sagen Servus – Vollständig zugeschlossen wird der Kannenbesen aber noch nicht!
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Der Kannenbesen sagt leise Servus. Petra, Klaus und Kurt Gärtner bedanken sich bei ihren Gästen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie ihren Lieferanten für ihre Treue während der mehr als 25 Jahre, die der Kannenbesen nun seit 1996 bestanden hat. Die drei drehen zwar nicht endgültig den Schlüssel rum und machen das Licht aus, aber es wird seltener brennen im Besenkeller.

Ein Vierteljahrhundert "Kannenbesen"

In den Jahren seines Bestehens war der Kannenbesen zum beliebten Treffpunkt geworden und zu einer Institution in der Region. Mit dazu beigetragen hat auch Adelheid „Adel“ Kimmich, die mit ihren Mundartgeschichten und -gedichten immer wieder für Frohsinn und gute Laune bei den Gästen gesorgt hat – mit ihrem Motto: „Wollt ihr noch ein Gedicht?“
Viele Feste haben Klaus und Petra Gärtner sowie Bruder und Schwager Kurt Gärtner hier schon organisiert und gefeiert. „Wir wollten 2021 noch unser 25jähriges Jubiläum mit vielen Gästen feiern, doch die Pandemie hat uns das Fest gründlich versalzen“, sagt Klaus Gärtner. Nun wollen die drei mit der Besengastronomie kürzer treten. Regelmäßige Besenzeiten wird es nicht mehr geben.

Das Licht geht noch nicht ganz aus...

Die Landwirtschaft, als Grundlage für den Besen, werden die beiden Gärtner-Brüder weiter betreiben. Auch Schnäpse wollen sie weiterhin aus ihrem Obst brennen. Ebenso sind der beliebte rote Apfelsecco, der rote Apfelmost und der rote Apfelsaft aus der Sorte „Weirouge“ mit rotem Fruchtfleisch ab Herbst 2023 wieder zu bekommen. Als Besonderheit aus der eigenen Obstanlage sind diese Erzeugnisse jedes Jahr nur in begrenztem Umfang erhältlich und deshalb sehr begehrt.

...brennt aber seltener.

Seit drei Generationen pflegte man in der "Kanne" Gastronomie und Gastfreundschaft verbunden mit Landwirtschaft. Die Großeltern Wilhelm und Luise Sorn führten die „Kanne“ bereits als beliebte Unteröwisheimer Wirtschaft. 1965 wurde sie von der Tochter Irmgard mit Helmut Gärtner übernommen und weitergeführt, auch als Gaststätte für die Unteröwisheimer Vereine, die kein eigenes Vereinsheim besaßen. Ab 1980 ruhte die Gastronomie bis die Söhne Klaus und Kurt Gärtner sie 1996 wieder zu neuem Leben erweckten; als Besenwirtschaft. Im Jahr 2004 erhielt der Besen die Vollkonzession. Die Speisekarte bot typische und saisonale Speisen aus dem Kraichgau mit Produkten aus dem eigenen Wein- und Obstbau sowie von örtlichen und regionalen Lieferanten.

Den roten Apfelsaft gibt's aber weiterhin

Hier hatte sich ein gut funktionierendes Netzwerk von örtlichen Betrieben entwickelt mit Bäckerei Föckler, Metzgerei Deckinger, Getränkelieferant Traugott Becker und anderen zum gegenseitigen Nutzen.
Warum trotz der Beliebtheit und der Nachfrage künftig nur noch ein Minimum an Gastronomie geboten wird? „Die Kosten sind kräftig gestiegen, Personal ist immer schwieriger zu bekommen und der persönliche Aufwand an Kraft und Zeit ist beträchtlich“, begründet Klaus Gärtner die Familien-Entscheidung.

Autor:

Martin Stock aus Bruchsal

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