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Heiß diskutiertes Car-Sharing: Einfach einsteigen!

-Carsharing | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Von der SPD aus erging eine Einladung an alle interessierten Bürger*innen, an einem Info-Abend über „Car-Sharing - Mobilität mit Köpfchen“ am Abend des 29. November teilzunehmen. In Hufeisenform war in der Vereinsgaststätte SG Böhl-Iggelheim für ca. 30 Personen bestuhlt worden und es hätten sich bestimmt noch ein paar mehr Stühle gefunden, wenn das Interesse größer gewesen wäre. Aber nun gut „30“ sind auch schon etliche.

Eingeladen war Herr Dieter Netter von der Stadtmobil AG Rhein-Neckar Mannheim, der nicht nur über das Thema referierte, sondern allen Anwesenden Rede und Antwort stand, und das waren an diesem Abend sehr viele.

Auf der Stirnseite hatten Dieter Netter, SPD-Ortsvorsitzender Reinhard Reibsch, SPD-Vorstandsmitglied Harald Reichel und Christian Dristram vom SPD-Ortsverein Limburgerhof Platz genommen. Es ging um Car-Sharing im Rhein-Pfalz-Kreis und das Gemeinwohl Ökonomie als neues Verkehrskonzept. Der Verkehr in den Orten soll unter anderem durch Car-Sharing reduziert werden. Herr Netter hat schon einige Erfahrung im Laufe der Jahre gesammelt, unter anderem in Limburgerhof, das bereits zwei Autos im Einsatz hat und sozusagen Vorreiter hierfür ist. Harald Reichel hatte die Veranstaltung vorbereitet. Die Begrüßung und namentliche Nennung besonderer Gäste aus Politik und Gesellschaft übernahm Reinhard Reibsch. Auch Reinhard Stopp vom Seniorenbeirat wartete schon gespannt auf den Vortrag, denn er hatte einige Fragen in petto. Wir haben hier in Böhl-Iggelheim eine gute Anbindung zur Bahn, den Bürgerbus und das Ruftaxi. Man sollte meinen „wir haben alles“. Was uns fehlt ist eine Anbindung außerhalb des Ortes. Schaut man nach Limburgerhof, so plant Bürgermeister Poignee bereits das dritte Car-Sharing-Auto. In Bobenheim-Roxheim gibt es auch bereits Bestrebungen. Was dort geklappt hat, kann eigentlich auch bei uns in Böhl-Iggelheim klappen. Und so kam man auf die Idee, die Stadtmobil AG einzuladen, so moderierte Harald Reichel die Veranstaltung an.

Car-Sharing: Was ist das?
Professionelle Bereitstellung von Autos, für die gemeinsame Nutzung durch Kunden, die durch Rahmenverträge gebunden sind (privat und gewerblich), dezentrales Stationskonzept, nicht personengebundene Fahrzeugübergabe, stundenweise Benutzung/Buchung, flexible und günstig

Man bekommt eine Kundenkarte mit 30 Euro Pfand. Wenn man Kunde werden möchte, braucht man einen Vertrag mit dem Anbieter über eine App oder Kundenkarte. Das heißt, man muss einmal einen Vertrag abschließen, das gewünschte Auto buchen, Fahrzeug mit App oder Kundenkarte öffnen, Fahren und die Fahrt beenden und auf den reservierten Stellplatz zurückstellen.

Das Tarifsystem befindet sich auf einem ausliegenden Flyer (Anlage Fotos). Man erhält ein Starterpaket, d. h. man muss einmalig 99 Euro zahlen. Die Fahrtkosten gestalten sich variabel, je nachdem wieviel man fährt.

Vorteile: günstiger als eigenes Auto, flexibler als eigenes Auto (Fahrzeugtypen von klein bis groß), zeitsparend, kein Aufwand mit Pflege, Reparatur und TÜV, ökologisch (Bus, Bahn), schont Ressourcen, schützt Klima und entlastet den Verkehr.

Car-Sharing sieht man als vierte Säule des Umweltverbundes. Frage aus dem Publikum: Wie kommt ein Auto von stadtmobil in den Ort? Wenn stadtmobil sieht, dass das wirtschaftlich vertretbar ist, d. h. wenn es schon 30 Nutzer*innen im Ort gibt. Oder 15 Bürger*innen werden Kunde im Plus-Tarif (einmalig) mit einer monatlichen Grundgebühr von 35 Euro. In der Regel sind es Firmen oder die Gemeinde, die das Car-Sharing bei stadtmobil „bestellen“. Die 35 Euro sind sozusagen eine Garantie, dass so ein Auto tatsächlich genutzt wird und nicht nur auf einen bloßen Wunsch hin und dann doch nicht realisiert wird.

Bestelltes Car-Sharing bedeutet: Partner übernimmt wirtschaftliches Risiko („bestellt“ das Angebot), Vertragslaufzeit mindestens 4 Jahre.

Bevor es sehr komplex wird, sollten sich Interessierte im Internet schlau machen über die Preise, denn ab diesem Zeitpunkt kamen detaillierte Fragen über Fragen aus dem Publikum, unter anderem, ob und wie die Preiserhöhung stattfindet. Die Preise werden einmal im Jahr erhöht, aber minimal unter 10 %, denn man muss schauen wie sich die Preise in der heutigen Zeit entwickeln. Alle Autos sind Vollkasko versichert. Man bietet ein komplettes Paket an. Das funktioniert seit 2003 und man habe nur zufriedene Kunden. Man habe keine große Fluktuation. Der Tank müsse immer bei Rückgabe wenigstens ¼ voll sein, also ganz normal, wenn man ein Auto ausleihe. Die Servicezentrale sei rund um die Uhr besetzt, wenn Fragen auftauchen. Ab einer angebrochenen halben Stunde Überziehung erhöht sich der Preis, wenn es nur ein paar Minuten sind, bleibt er gleich. Bis 24 Stunden vorher kann storniert werden ohne zusätzliche Unkosten. Car-Sharing funktioniert, wenn es viele nutzen können. Annette Schön fragte, wie viele Nutzer es in Böhl-Iggelheim bereits gäbe. Fünf!!! Katja Friedrich fragte, ob es auch vorkommen kann, dass man gar kein Auto bereitstellen könne? Ja, das käme vor, aber man versucht dann eins zu besorgen. Das sei nur am Anfang noch etwas unsicher. Frage von Reinhard Stopp „Wie kurzfristig kann ich ein Auto bekommen?“ Das sei schwierig, wenn nur ein Auto da sei, aber er wollte es nicht ausschließen, dass kein Auto ad hoc zur Verfügung steht.

Aus Limburgerhof meldete sich Christian Dristram zu Wort und gab einen kleinen Überblick über die Entwicklung von Car-Sharing in Limburgerhof. Resümee: Es hat sich gelohnt! Mobilität geht mit der Zeit. Seine Ausführungen waren durchweg positiv. Es gab Systemfragen nach den Abgabeorten. Es sei schwierig in größeren Städten mit Anwohnerparkausweisen in Mannheim und Heidelberg beispielsweise. Da könne man das Auto nach Rückgabe nicht einfach irgendwo abstellen. Man müsste extra Personen beschäftigen, die die Autos dann herumfahren.

Nächste Frage: „Gibt es E-Autos in erreichbaren Ladestationen?“ Mit E-Autos sind sie noch nicht so weit und unerfahren. Das sei noch in der Entwicklung. Das Problem seien momentan noch die Ladezonen, man müsse mit den Pfalzwerken sprechen, ob man so eine E-Ladestation vorsehen kann. Es setzte eine rege Diskussion ein mit Pro und Kontra, viele Wortmeldungen. „Je einfacher das Angebot für Kunden, desto eher bestellt man es“ meinte Harald Reichel. Man muss Interesse daran wecken und die Option haben, relativ zeitnah darauf zurückzukommen.

Car-Sharing, was ist das? Eine professionelle Bereitstellung von Autos. Harald Reichel gab bekannt, dass die SPD dieses Thema nur angeregt habe und es keine politische Veranstaltung sei. Falls man im Ort kein Auto bekomme, könne man nach Limburgerhof fahren und von dort ein Auto nutzen. Limburgerhof ist Vorreiter, lasst es uns versuchen!

Zum Schluss der Veranstaltung meinte Harald Reichel „Es wäre schön, wenn es dieses Angebot noch gebe.“ Er erzählte von seiner letzten Autoinspektion und was das kostete im Vergleich zu einem Car-Share-Auto. Christian Dristram meinte zum Abschluss „Prüfen Sie die Möglichkeit, ob es für Sie interessant ist!“ (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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