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Wie heimkommen für die Band „Church in Colors“

Die Band "Church in Colors" | Foto: Johann-Peter Melder
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Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Am 2. November legte turnusmäßig die Band „Church in Colors“ ihren zweiten Halt in diesem Jahr in der evangelischen Kirche in Böhl ein. Wie nicht anders zu erwarten, war dieses Event wieder ausverkauft wie 90 % der Veranstaltungen dieser heiß begehrten Band, die ein Garant für einen unvergesslichen Abend ist. Eine richtige Ehre, sie als Stammgäste hier begrüßen zu dürfen und anders herum freut sich die Band, hier immer wieder auftreten zu dürfen, es sei wie heimkommen im Böhler Wohnzimmer wo ihre Karriere begann. Der Ortsteil Böhl platzte aus allen Nähten und Parkplätze gab es schon lange vor Konzertbeginn nicht mehr. Bereits um 17.30 Uhr, eine Stunde vor Einlass, warteten die ersten Fans vor dem Kirchenportal.

Begonnen hatte Oli Dums diese Form der Konzerte unter dem Titel „Church in Orange“ und sorgte schon vor fast 20 Jahren für die ersten Begegnungen zwischen Kirche und Popmusik in der Pfalz. Auch wenn die Basis von Popmusik im weitestgehend akustischen Gewand in der Kirche mit entsprechender Kolorierung im Grunde unverändert ist, so hat sich doch vieles in den Jahren getan. Und es bot sich ein neuer Anblick: Die ganze Frontseite der Kirche war von Equipment und der Band belegt, also breiter als sonst und jeder Musiker hatte seine eigene Stage. Auch die Lichttechnik hatte sich verändert, so wurde es zwischen jedem Stück stockfinster im Raum, aber die moderne LED-Videowand und wechselnden Projektionen der in Szene gesetzten Stücke waren gigantisch. Großes Lob an die Show- und Beschallungstechnik vom Team „PfalzShow ProShow“ unter der Leitung von Matthias Müller. Fast 500 LED-Armbänder für das Publikum lagen bereit, so dass sie im Laufe des zweistündigen Abends des Öfteren wie etwas zu groß geratene Glühwürmchen den illuminierten Kirchenraum erleuchteten.

Der Organisator Michael Nist begrüßte das Publikum und bedauerte, dass so wenig Parkplätze zur Verfügung standen. Viele mussten bis an die Ortsgrenze ihren PKW parken. Mit Blick zur monströsen überdimensionalen Technik auf und hinter der Bühne meinte er schmunzelnd, dass hier mittlerweile ein Einfamilienhaus stünde. Wie in einem Flugzeug erklärte er dem Publikum, wo sich die Notausgänge befinden, die man hoffentlich heute nicht brauchte. Der Erlös der Veranstaltung kommt wie jedes Jahr dem kommunalen Böhler Kindergarten zugute. Der Wunsch war ein Bällebad. Pfarrer Markus Diringer war ebenfalls wieder anwesend in seiner Kirche, wo unter seinem Gottesdach heute einmal nicht gebetet sondern gefeiert wurde. Er schaute sich um und freute sich, dass es so schön hier ist. Das Publikum applaudierte. Er zitierte Marius Müller-Westernhagen mit der Textzeile „Alle, die von Freiheit träumen, sollen’s feiern nicht versäumen“ – Wir feiern heute die Musik“ und damit wünsche er einen schönen Abend.

Die Techniker hatten alles nochmal überprüft und gaben ihr „GO“ und das Warten hatte ein Ende, die Band wurde durch anhaltendes Klatschen aus ihrem „Kämmerchen“ hervorgelotst. Vier große helle Spots in Blautönen gingen an und blendeten das Publikum während die ganz in Schwarz gekleideten fünf Musiker die Stage betraten und „Anything for love“ als Intro sangen. Oli Dums schaute sich ungläubig um, dass so viele Menschen gekommen waren, um ihr Konzert zu erleben. „Es ist wie nach Hause zu kommen für die Band und mich und wir sind satt“, worauf das Publikum laut lachen musste. Die Band wird immer bestens mit Essen versorgt, damit sie gestärkt das Konzert überstehen. Auch Gitarrist Philipp Graf fühlt sich hier immer wieder wohl, obwohl er ja bei etlichen anderen Bands noch mitspielt. Oli stellte seine Musikerkollegen einzeln vor und hatte für jeden eine kleine Anekdote bereit. „Horse with no name“ wurde beim Refrain lauthals vom Publikum mitgesungen und schon hatte er es wieder, sein Publikum, seine Fans „La la la la la la“. Heute waren auch ein paar gefühlvolle deutsche Lieder im Set wie „Du bist das Licht“ und die Armbänder leuchteten im Saal. Das nächste Lied macht Oli Dums besonders happy und wurde angeblich von Marcus Rutz-Lewadowski gestohlen. Aber das ist ein Spiel zwischen den beiden Musikern, die sich schon seit Ewigkeiten kennen und frotzeln. „Those where the days my friend“ mit russischem Ursprung spielte Philipp Graf auf der Mandoline und Oli Dums tanzte im Sitzen Kasachok. Das gefiel dem mitsingenden und mitklatschendem Publikum sehr und auch die Band hatte viel Spaß. „Everything I do – I do it for you“ war wieder ein ruhiges Stück zum Luftholen gefolgt von „Human“ – im Hintergrund blaue gekachelte Muster -, woran sich ein Nachschlag knüpfte, weil‘s so schön war. Dass das Publikum immer wieder einmal stand muss man eigentlich nicht erwähnen, denn standing ovations gibt es bei der Band immer.

Nun wurde wieder deutsch gesungen „Wenn du gehst“ von Johannes Oerding mit einem unglaublich eindringlichen Text. Bei „You’re the voice“ hatte die Band wiederum das Publikum als Chor beim Refrain „oh, whoa“ dabei. „Wo kamen nur die Dudelsackklänge her?“ Keiner der vier Musiker spielte Dudelsack. Der Saal tobte vor Freude. Und dann wurden plötzlich die Stühle weggeräumt. Nanu? Oli Dums erklärte, dass er ein bisschen Bewegung bräuchte. Nun stand nicht nur das Publikum sondern auch die Band. Bei „Viva la vida“ ging die Post ab und das Publikum klatschte sich die Finger wund. Wunderschön sang er „Run“ von Leona Lewis. Dann wurde es wieder dunkel und die Musiker kletterten mit ihren Instrumenten in den Kirchengang, um dort den Song „Belfast child“ zu performen, wobei Oli Dums eine wunderbare Message vortrug über Krieg und Kinder von Karla with A K, dass sich jeder versteckt und in den Nachrichten nie über Schönes gesprochen wird. „Wir können es schaffen; wir versuchen es!“ Danach kam ein Medley mit „Unicorn und Lady in Black“, lauter und immer lauter sang das Publikum mit.

Und dann kam das Lied, worauf viele gewartet hatten, nämlich „One“ von U2, wobei Oli Dums seine unvergleichliche Stimme in Moll als ausgebildeter Opernsänger einsetzte. Stehend, kreischend, trampelnd und klatschend „verneigte“ sich das Publikum vor dieser Leistung. „Music“ von John Miles bescherte Gänsehaut und während Marcus Rutz-Lewandowski weiter am Piano spielte stellte Oli Dums seine Musiker vor: Philipp Graf an der E-Gitarre und Mandoline, Bassist Daniel Zäpfel, Marcus Rutz-Lewandowski am Piano und seit über 40 Jahren an seiner Seite und mit Kai Rogowski an den Drums ist mit Oli seit fast 15 Jahren befreundet.Denjenigen, der unglaublich singen kann - „The one and only“ – stellte dann Marcus Rutz-Lewandowski in Gedichtform vor, nämlich den unglaublichen Leadsänger Oli Dums. Dank und Applaus für Michael Nist, der die Band damals noch mit dem Namen „Church in Orang“ Böhl in die Wiege gelegt hat. Dankesworte an das Team für den Sound und die Lichteffekte, bester Sound ever. Nächstes Jahr kommen sie wieder, aber nur einmal nach Böhl. „A sky full of stars“ und die Panoramawand war voller Sterne und „Christmas Lights“ waren die letzten Songs vor der Zugabe, ohne die ging nichts. „Ich wünsche Dir“ von Sarah Connor war nochmal ein deutschsprachiges Lied zum Nachdenken bevor die Band die Stage verließ. Zurück ließen sie zwei Stunden beste Unterhaltung und gute Laune sowie glühende Hände. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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