Erinnerungen an den 18. März 1945 in Bad Dürkheim
Ein trauriger Tag

Die Bad Dürkheimer Innenstadt nach dem 18. März 1945   | Foto: Archiv Stadtanzeiger
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  • Die Bad Dürkheimer Innenstadt nach dem 18. März 1945
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Von Franz-Walter Mappes

Bad Dürkheim. Am Freitag, 18. März 2022 jährt sich zum 77. Male der Tag des Bombenangriffs auf Bad Dürkheim. Über 300 Tote, zahllose Verletzte und eine nahezu total zerstörte Innenstadt waren die schrecklichen Folgen der Bombardierung, die an einem Frühlingssonntag kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschah. Im Jahre 2006 erschien ein Buch, in dem Zeitzeugen über diesen schrecklichen Tag berichteten. Ihre Schilderungen erscheinen uns heute, anlässlich des Krieges in der Ukraine, aktueller denn je.

Mit einigen Auszügen aus dem Buch möchten wir heute an diesen Tag erinnern und gleichzeitig mahnen, dass jeder Krieg ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist.

Aus „Der 18. März 1945 in Bad Dürkheim, Zeitzeugen berichten“:
Marie Beihl schreibt darin: „Um 14 Uhr fielen die ersten Bombenteppiche, auch auf die Schillerstraße. Es war ein Geklirr, wie wenn 1000 Scheiben brechen würden. ... Die Flieger flogen über uns, man sah die Bomben aus dem Flugzeug fallen. In halbstündigen Abständen fielen Bombenteppiche auf die Stadt und brachten Verderben. Um 16.30 Uhr war es ganz schrecklich, man glaubte, das Herz würde zerreißen. Schwarzer Dreck bedeckte die Luft wie eine Fontäne .... In der Hauseinfahrt Nr. 85 lagen drei Tote, darunter mein Vater und der 15-jährige Sohn vom Haus und ein Mann aus der Maler-Ernst-Straße. Daneben schrie ein Mann, der ein Bein abhatte, vor Schmerzen.“
Marie Bißbort schildert: „Die Entengasse bekam bei jedem Angriff erneut Treffer, was vorher Berg war, wurde Tal, dann wieder wurde Tal zu Berg, jede Bombe, die dort hinein haute, schmiss alles durcheinander.“
Dr. Gerhard Burret: „ Die Explosionen waren ganz in der Nähe hör- und spürbar. Alle waren wie erstarrt, nur die alten Damen beteten ihren Rosenkranz. Dann kam ein furchtbarer Schlag. Es war, als ob sich der Kellerboden um 10 oder noch mehr Zentimeter aufbäumen würde. ... Dann begannen die alten Damen leise murmelnd, ihren Rosenkranz weiter zu beten. Und sicher beteten viele - ich denke gar alle - schweigend mit!“
Insgesamt haben 34 Zeitzeugen in dem Buch ihre Erinnerung an den 18. März 1945 in Bad Dürkheim wiedergegeben.
Wenn wir uns heute an diesen schrecklichen Tag für die Kurstadt erinnern, sind unsere Gedanken auch bei den Menschen in der Ukraine, denen gerade ebenso schlimmes Leid geschieht.

Stoppt den Krieg! mps

Die Bad Dürkheimer Innenstadt nach dem 18. März 1945   | Foto: Archiv Stadtanzeiger
Blick auf das durch Bomben zerstörte Bad Dürkheim | Foto: Archiv Stadtanzeiger
Das Isenachtal, auch Tal des Todes genannt, nach einem amerikanischen Fliegerangriff | Foto: Archiv Stadtanzeiger
Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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