50 Jahre Fastnachtssitzungen in Oberndorf
Jubiläum beim OCC

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Oberndorf. Lange Jahre galt Oberndorf mit seiner jungen erfrischenden Fasenacht als "heimliche Hochburg der Nordpfälzer Narretei".  Eintrittskarten zu ergattern für die damals zwei Prunksitzungen war gar nicht so einfach. Nicht wenige Intereressierte übernachteten oft am Samstagabend im Auto vor der Dorfgemeinschaftshalle, stellten sich morgens noch ziemlich lange in eine Warteschlange, um ja eine der begehrten Eintrittskarten beim Vorverkauf zu erhalten. Die Halle nebst Empore war jahrelang immer bis auf den letzten Platz eigentlich "überfüllt", wenn der OCC rief. Diese "Hoch-Zeiten" waren allerdings schon vor der Corona-Pandemie vorbei. Zuletzt gab es noch zwei -meist mit Ausdünnung der Stuhlreihen- oder nur noch eine Prunksitzung. In der kleinen Alsenztal-Gemeinde begann diese Narretei im März 1973, also vor genau 50 Jahren. Und nicht zu glauben, aber wahr:Richard Walter, Jahrgang 1954, Ur-Oberndorfer und wohnhaft in Obermoschel, Aktiver der ersten Stunde im Jahr 1973, ist noch immer dabei. Hat an jeder dieser Prunksitzungen aktiv teilgenommen, noch nie in dieser langen Zeit gefehlt. Entweder alleine, zu zweit oder in einer größeren Gruppe sorgte er immer für viel närrischen Spaß. Das Gitarre spielen lernte er auch nur wegen der msuikalischen Begleitung an Fasenacht. Mit seinen exzellenten Gags war er oft der Höhepunkt, brachte in den "Bad Oberndorfer Sitzungen" die Stimmung bei den Besuchern oft zum "Sieden". Auch sein Vater Alfred Walter, der langjährige Oberndorfer Ortsbürgermeister bereicherte mit seinen Büttenreden - dann übertrug meistens "Radio Eriwan" die Vorträge live direkt in die "Vorstädte" Alsenz und Obermoschel- dieses OCC-Geschehen. Auch OB-Nachfolger Karl Ludwig Bernhard ging zwei Jahrzehnte lang als "singender Bürgermeister" in die Historie ein. Diese enge Verbindung zum OCC beschrieb Richard Walter in einer Festbroschüre einmal als "Ein Bund fürs Leben". Ein weiterer treuer langjähriger Aktivposten ist Jürgen Ament, der seit 44 Jahre in der Bütt oder auf der Bühne das Publikum mit genialen Reden und passender unnachahmlicher Mimik und Gestik in seien Bann ziehen konnte. 2023 werden Richard
Walter und Jürgen Ament nun mal gemeinsam auftreten, wurde vom OCC angekündigt. 94 Jahre Fastnacht zusammen ! Die beiden werden sich gewiß was Besonderes dafür einfallen lassen.

Erster Sitzungspräsident 1973 war Hans Schückler, der heute Ehrenpräsident ist. In diese Riege reihten sich auch Thomas Küsters und Ewald Krewenka ein. Seit 2002 bis heute liegt dieses Amt nun ununterbrochen bei Gerd Bernhard in besten Händen. Nur dreimal gab es in 50 Jahren keine Prunksitzung beim OCC: 1991 auf "Anordnung von oben" wegen des Golfkrieges und jetzt zweimal im Jahr 2021 und 2022 wegen Corona.

Die offizielle Vereinsgründung des Oberndorfer Carneval Clubs (OCC) erfolgte erst zwei Jahre später am 28. März 1975. Die erste Vorstandschaft bildete Hans Bäcker (1. Vorsitzender), Hermann Westenburger (Stellvertreter) Richard Walter (Schriftführer) und Wolfgang Linn als Kassenwart. Bis heute hat der Verein nur vier Sitzungspräsidenten in dieser Zeit "verschlissen". Der OCC-Vorstandsposten wechselte neunmal, dreimal wurde der OCC in dieser Zeit auch von Frauen geführt, wozu auch die heutige erste Vorsitzende Christina Westenburger zählt. Mit dem "Schambes", der jedes Jahr stilvoll die Prunksitzungen eröffnet, haben die Oberndorfer noch ein Alleinstellungsmerkmal. 26 Jahre erfüllte diese Rolle perfekt und in unnachahmlicher Manier Fredy Westenburger aus, ihm folgte Yves Bernhard nach.

Kinder- und Jugendarbeit Grundlage für jahrzehntelangen Erfolg

Fundament für diesen großen Erfolg über fünf Jahrzehnte in der kleinen Alsenztal-Gemeinde war sicherlich auch die vom OCC betriebene Kinder- und Jugendarbeit. Seit nahezu 30 Jahren gibt es jährlich eine Kinder- und Jugendsitzung am Faschingssonntag in Oberndorf, auch dieses Jahr am Faschingssonntag, 19. Februar, 14.11 Uhr. Heike Linn und Jürgen Ament riefen sie damals ins Leben und wurden von vielen Personen seither dabei unterstützt, Yves Bernhard war lange Jahre der "Kinder-Sitzungspräsident". Die "Kleinen" wurden groß und sind heute die Stützen der "Großen Prunksitzung". Auch von auswärts zog man dadurch viele Interessierte an, gerade in den jeweiligen Tanzgruppen. Dabei entstanden oft Freundschaften, die auch heute noch bestehen.

Und so sorgen seit fünf Jahrzehnten zudem Elferrat, Büttenredner, Musikgruppen, Prinzengarde, Männerbalett und "viele gute Geister" vor und hinter den Kulissen, im Ausschank und der Bar oder in der Küche dafür, dass sich das Publikum zumeist sehr wohl fühlte. Eine "Bombenstimmung" machte es dann auch den Aktiven leichter, für ein "Feuerwerk der guten Laune" zu sorgen, wie die DIE RHEINPFALZ mehrmals titelte. Selbst ein längerer Stromausfall ließ in einem Jahr das Programm nicht abbrechen. Die alljährlich abwechselnde und ideenreiche Hallen- und Bühnendekoration der Familie Westenburger war allein schon ein Besuch ohne Fastnacht wert. Ein immer exzellenter und bestens vorbereiteter Gastgeber war der OCC auch bei den alljährlich stattfindenden und gut besuchten Seniorensitzungen der früheren VG Alsenz-Obermoschel, bei der gemeinsam mit anderen Fastnachtsvereinigungen das Programm gestaltet wurde. Für Richard Walter war die schönste aller Prunksitzungen das 22jährige Jubiläum 1995 mit dem Motto des "unbeugsamen Dorfes", wo Asterix die zu einer römischen Stadt dekorierte Halle im Sturm eroberte.

Am Samstag, 11. Februar, 20.11 Uhr, wird die Jubiläums-Prunksitzung "OCC 1973-2023" in der Oberndorfer Halle gestartet. Kokolores und Spaß sind versprochen. Die Sitzung ist leider schon ausverkauft. Besucher können gerne zur Generalprobe am Donnerstag, 9. Februar, 19 Uhr bei freiem Eintrritt kommen. Am Sonntag, 19.2.14.11 Uhr ist Kindersitzung angesagt.

Bild 1 und 2 : Repro Arno Mohr: Aktive der OCC-Fasenacht 2020 letzte vor Corona-Pandemie t
Bild 3: Elferrat 1973 mit von links: Emil Betz, Karl Brennenstuhl, Eugen Wasem, Wolfgang Linn, Herbert Grimm, Ewald Krewenka, Präsident Hans Schückler, Jürgen Lange, Reinhold Krewenka, Franz-Josef Pramberger, Richard Walter, Werner Müller und "Schambes" Karl Frölich.

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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