Sich gegen Grippe und Covid-19 wappnen – Gesundheitsamt ruft zur Impfung auf

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Rhein-Neckar. Die kältere Jahreszeit naht und damit steht wie in jedem Jahr die Erkältungssaison bevor. Ab dem späten Herbst ist regelmäßig mit steigenden Grippe-Fallzahlen zu rechnen, mit Höhepunkt nach der Jahreswende. Jetzt ist also die perfekte Zeit, um den eigenen Grippeschutz aufzufrischen, teilt das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. Die jährlich neu angepassten Impfstoffe stehen mittlerweile zur Verfügung und schützen gegen die häufigsten Grippevirusvarianten. „Einige Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine Infektion oder für Komplikationen einer Grippeerkrankung und sollten daher die Möglichkeit einer Schutzimpfung nutzen“ erklärt Dr. Anne Kühn, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine saisonale Grippeimpfung für folgende Personen:
- Personen ab 60 Jahren
- Bewohner von Altern- oder Pflegeheimen
- Personen, die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können
- Personen mit erhöhtem beruflichen Risiko, z.B. medizinisches Personal
- Schwangere ab dem zweiten. Trimenon, (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem ersten. Trimenon)
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie zum Beispiel chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten)
Auch eine spätere Impfung ist noch sinnvoll
In diesem Jahr hat die STIKO ihre Empfehlungen noch ausgeweitet auf Personen, die häufigen, regelmäßigen und direkten Kontakt zu Schweinen, Geflügel sowie Wildvögeln oder Robben haben. Dies geschah vor dem Hintergrund einer verbreiteten Zirkulation von Influenza-A-Viren bei Tieren und mit dem Ziel, das Risiko einer gleichzeitigen Infektion von saisonalen Influenza-Viren und vom Tier auf den Menschen übertragenen Viren im Menschen zu verhindern (zoonotische Influenza). Der beste Zeitpunkt für die Impfung liegt zwischen Oktober und Ende Dezember. So hat der Körper genügend Zeit, seine Immunabwehr aufzubauen. Da die Grippe aber bis in den März hinein auftreten kann, ist auch eine spätere Impfung noch sinnvoll. Eine Impfstoffdosis genügt; bereits nach 10 bis 14 Tagen ist mit einem vollständigen Impfschutz zu rechnen.
Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19
Die STIKO empfiehlt außerdem – ganz ähnlich wie bei der Grippeschutzimpfung – jährliche Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko. Die Impfempfehlung gilt ebenso für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, die direkten Kontakt zu den Patientinnen und Patienten beziehungsweise Bewohnerinnen und Bewohnern haben. Die Covid-19-Impfstoffe werden ebenfalls regelmäßig an die mittlerweile neu entstandenen Virusvarianten angepasst, gemäß den Empfehlungen von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Europäischer Arzneimittelagentur (EMA).
Liegt eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Grippe als auch gegen COVID-19 vor, so ist die gleichzeitige Verabreichung beider Impfstoffe möglich. Ein zeitlicher Mindestabstand muss nicht eingehalten werden, sodass dafür nur ein Arztbesuch notwendig ist. Die Impfung soll dabei jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Ergänzend zu den Impfangeboten in den Arztpraxen gibt es auch in vielen Apotheken in Baden-Württemberg die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Die Kosten für eine Impfung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen, häufig auch, wenn keine spezifische Impfempfehlung der STIKO vorliegt. Darüber hinaus bieten viele Arbeitgeber ihren Angestellten die Impfung an, um Grippeerkrankungen und dem damit verbundenen Arbeitsausfall vorzubeugen.
Gegen viele andere Erkältungsviren gibt es keine Impfstoffe. Einen Schutz vor Ansteckung bietet hier jedoch nach wie vor die gut bekannte Kombination aus verschiedenen Verhaltensweisen: gründliche Händehygiene, Beachtung der Husten- und Niesetikette und Abstandhalten. Regelmäßig Lüften und der Einsatz von Luftfilteranlagen reduziert nicht nur die Virenlast in der Luft, sondern auch den CO2-Gehalt und die Schadstofflast. „Es gibt also einiges, was jeder Einzelne für sich und andere tun kann, um während der Erkältungssaison gut gewappnet zu sein. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist und bleibt jedoch die Impfung“, erläutert Dr. Kühn und appelliert an alle: „Denken Sie an Ihre Grippeimpfung, gehen Sie geschützt durch die Erkältungssaison!“ red/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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